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0045 - Der Höllensumpf

0045 - Der Höllensumpf

Titel: 0045 - Der Höllensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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sie an die Gäste.
    Ihr Duft hatte nicht getrogen. Sie schmeckten auch köstlich. Die Mahlzeit verlief wortlos. Selbst Nicole, die ansonsten nicht gerade zu den Schweigsamsten gehörte, enthielt sich jeder Äußerung.
    Auch die anderen Indios aßen. Zamorra fiel auf, dass die Mütter ihren Kleinkindern das weiche weiße Fleisch vorkauten und es den Kindern dann wie die Vögel von Mund zu Mund schoben.
    Katulpek wandte sich an Zamorra. Er starrte ihn an.
    »Du kommst wegen des Frevlers«, sagte er. Das war keine Frage, sondern eine Feststellung, wenngleich Zamorra sich im Augenblick noch nichts darunter vorstellen konnte.
    »Wegen des Frevlers?«, wiederholte Professor Zamorra erstaunt.
    Katulpeks Kopf senkte sich. »Den Mann, den du gesehen hast. Er ist wieder auferstanden aus den Sümpfen.«
    Die Dunkelheit war nun endgültig hereingebrochen. Katulpek machte keinerlei Anstalten weiter zu sprechen. Er schien Zamorras kommende Frage zu spüren, denn er hob die Hand. »Nicht jetzt«, murmelt er in seinem zerhackten Englisch. »Wir werden erst feiern und dann sprechen.«
    Im selben Augenblick begann im Hintergrund dumpf eine Trommel zu dröhnen. Sie wurde von einer schrill pfeifenden Flöte begleitet. Die Männer des kleinen Stammes auf der schwimmenden Insel erhoben sich. Dann zuckten ihre tätowierten und zerschnittenen Leiber im Rhythmus der Melodie.
    ***
    Dan Askins saß auf einen Stuhl gefesselt. Hilflos und zerschunden hing er in den Seilen. Leonardo Perenta hatte schnell reagiert, nachdem er Terzanos Anruf bekommen und dessen ultimative Forderung erhalten hatte.
    Terzano hatte bedingungslose Unterordnung verlangt. Er gab offen zu, dass sowohl Morenos als auch Luxingtons plötzliches Ableben auf sein Konto gingen. Ihm – Perenta – würde dasselbe Schicksal widerfahren, wenn er sich nicht Terzano unterordne. Mit sofortiger Wirkung. Terzano verlangte in alle laufenden Geschäfte eingeweiht zu werden.
    Aber Perenta war eine Schlange. Er ließ sich nicht so leicht übertölpeln. Auch sein Weg zur Spitze war mit Leichen Andersdenkender gepflastert. Er hatte sich mühsam hoch gemordet und hoch intrigiert. So leicht steckte er nicht auf. Und Perenta war intelligent genug gewesen, sich eine Bedenkzeit herauszuschinden. Terzano hatte nicht bemerkt, dass er nur darauf aus gewesen war, Zeit zu gewinnen. Zeit, die Perenta nicht nutzlos verstreichen ließ. Er hatte dafür gesorgt, Askins in die Finger zu bekommen. Er war dabei gewesen, als Terzano seine neue Bekanntschaft schloss, mit der er jetzt so prahlte. Man konnte glauben, er hätte einen privaten Bund mit dem Teufel geschlossen. Doch Perenta war nicht der Mann, der zuschaute, wie seine Felle davonschwammen. Er wollte Terzano Paroli bieten. Deshalb hatte er dafür gesorgt, dass seine Leute Askins schnappten. Beim »Verhör« war er natürlich zugegen.
    Askins sah schon ziemlich schlimm aus. Er hatte geglaubt, schweigen zu müssen, und das war ihm nicht bekommen. Sein Gesicht war schon stark gezeichnet und leuchtete in allen Farben. Die Augen waren schon fast zugeschwollen. Perenta beschäftigte ausgesuchte Schläger, und sie prügelten immer noch.
    Gerade hieb Joe Martello wieder auf das linke Auge Askins’ ein, das sich nach diesem Schlag ganz schließen würde. Leonardo Perenta, in seinen Kreisen als »Leon, der Panther« bekannt, sah teilnahmslos zu und sog an seiner Zigarette mit Goldmundstück. Es waren Zigaretten, die er für sich selbst anfertigen ließ, und an Stelle des Markenzeichens waren seine Initialen in Blattgold gedruckt.
    Perenta trug seinen Spitznamen nicht zu unrecht. Dunkel war sein Teint, und schwarz glänzten seine Haare. Er war um die fünfzig Jahre, schlank, und sah noch wesentlich jünger aus. Man hätte ihm den »Fünfunddreißigjährigen« abnehmen können, wenn man ihm nicht in die Augen blickte. Es waren die Augen eines alten Mannes, der das Leben mit all seinen Licht- und Schattenseiten kannte. Eines Mannes, dem nichts Menschliches mehr fremd ist, und der bei seinen Entscheidungen auf einen reichen Schatz böser und guter Erfahrungen zurückgreifen konnte. Wer ihn zum Gegner hatte, lief immer Gefahr, sich die Zähne an ihm auszubeißen.
    In dieser Gefahr schwebte jetzt auch Aldo Terzano, der außer seinem triebhaften Ehrgeiz und einer gewissen Bauernschläue neben Brutalität kaum etwas vorzuweisen hatte. Leon, der Panther, hatte im Gegensatz zu Terzano Format.
    Das bewies er jetzt wieder dadurch, wie er auf Terzanos Drohungen hin

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