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0045 - Der Höllensumpf

0045 - Der Höllensumpf

Titel: 0045 - Der Höllensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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reagiert hatte. »Hör auf, Joe«, sagte er und ließ seine Zigarette auf den Betonboden des Kellerraumes fallen, wo er die Kippe austrat. »Unser Freund ist jetzt soweit. Er wird uns erzählen, was wir wissen wollen. Habe ich nicht Recht, Askins?«
    Er trat an den Gemarterten heran, packte ihn bei den Haaren und zog ihm den Kopf ins Genick.
    Er ließ los. Askins Kopf fiel auf die Brust zurück.
    »Also, Askins!«
    Scharf schnitt Perentas Stimme in die Stille des Kellerraumes.
    Dan Askins öffnete den verschwollenen Mund und schloss ihn wieder. Perenta hatte Verständnis dafür. Seine Leute hatten den Mann ziemlich hart hergenommen. Es war ihm nicht zu verübeln, wenn er jetzt nicht mehr richtig sprechen konnte.
    »Bindet ihn los«, sagte Leonardo Perenta wie beiläufig. »Unser Freund hat sich entschlossen, uns die Wahrheit zu erzählen.«
    Joe Martello war an den Gehorsam gewöhnt wie an sein Bier zum Frühstück. Er band Askins los. Die übrigen Schläger hielten sich im Hintergrund. Sie würden erst wieder in Aktion treten, wenn sie gebraucht wurden. Jetzt wurden sie nicht mehr gebraucht. Dan Askins war reif.
    »Nun?«, brauchte Perenta nur mehr zu fragen, nachdem der Schläger das Opfer losgebunden hatte. »Wie war das nun mit dieser geheimnisvollen Type. Ich möchte alles wissen. Verstehst du? Alles!«
    Und Dan Askins erzählte. Er sagte alles, was er wusste, wenn auch nicht jedes seiner Worte der verschwollenen Lippen wegen verständlich war. Jederzeit rechnete er damit, aufs Neue Schläge einstecken zu müssen, weil es zu unwahrscheinlich war, was er von sich gab, aber Leonardo Perenta unterbrach ihn nicht ein einziges Mal. Er hatte sich nur eine neue Zigarette angezündet. Ab und zu nickte er.
    Es lag nicht in Perentas Natur, an Übersinnliches zu glauben. Deshalb hatte Askins auch so lange geschwiegen. Er wollte sich die Erfahrungen ersparen, die er in derselben Angelegenheit auch schon mit Terzano gemacht hatte. Aber Perenta hörte zu. Er schätzte Dan Askins richtig ein. Ein Mann dessen Schlages, der so verprügelt worden war, log nicht mehr. Auch wenn seine Vernunft an dem, was ihm hier zu Ohren kam, zweifelte, so räumte er dem Erfahrenen doch einen gewissen Wahrheitsgehalt ein, wenngleich er Übertreibungen als Subjektiv gesehen anders einschätzte. Der Rest war noch horrend genug.
    Leonardo Perenta verließ den Kellerraum und stieg in das Erdgeschoss seiner luxuriösen Villa hinauf. In seinem Büro griff er zum Telefon.
    Terzanos Nummer wusste er auswendig. Er drehte an der Wählscheibe. Die Verbindung war sofort hergestellt.
    »Hallo, Aldo«, sagte er ruhig. »Ich gehe auf deine Vorschläge nicht ein. Du kannst mir deinen neuen Killer schicken. Ich habe keine Angst vor ihm. Auch wenn er mit Kugeln – wie du sagst – nicht zu töten ist.«
    Leonardo Perenta legte auf, noch bevor Aldo Terzano antworten konnte. Leon, der Panther, war sich seiner Sache sicher.
    Zu sicher?
    ***
    Die Leiber zuckten im Rhythmus der Trommeln. Die Flammen warfen ihren flackernden Schein auf die zernarbten Körper. Nur die Männer tanzten. Frauen und Kinder waren in den Hütten verschwunden.
    Katulpek holte aus einem Beutel, der um seinen Hals hing, eine Prise Gewürze oder Gräser heraus und warf sie in das Feuer.
    Eine Stichflamme schoss hoch, und der Duft nach starken, orientalischen Kräutern verbreitete sich schlagartig. Professor Zamorra erschien es, als würde es nach Muskat riechen, doch er konnte sich auch genauso gut täuschen. Das Feuer brannte sekundenlang grün, um dann wieder in das gewohnte Gelb-Rot überzuwechseln.
    Nur züngelten die Flammen jetzt anders. Es war, als würde ihre Ausbreitung durch Platten eingeengt. Das Feuer brannte quadratisch weiter.
    Katulpek murmelte unverständliche Worte. Nicole hatte Zamorras Arm umfasst und klammerte sich daran wie ein Ertrinkender an den Rettungsring.
    Und Katulpek murmelte vor dem im Kubus brennenden Feuer.
    Seine Gestalt war zusammengesunken. Plötzlich richtete er sich auf.
    Katulpek starrte Zamorra an, als würde er ihn in diesem Moment das erste Mal sehen.
    »Zamorra«, sagte er halblaut, und der Professor musste sich zu ihm beugen, um jedes Wort zu verstehen. »Gefahren kommen auf. Soro wird befreit. Er ist eine Bestie. Nach dem Willen der Götter. Die Zeit eilt.«
    »Wer ist Soro?«, fragte Professor Zamorra ebenso leise und fast ein wenig atemlos. »Wie sind die Gefahren? Ist Soro diese Bestie?«
    »Viele Fragen, Fremder«, sagte Katulpek in seinem holprigen

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