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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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Office.«
    »Gut.«
    Er brachte uns in ein Büro, dessen Einrichtung von schlichter, geschmackvoller Eleganz war. Wir setzten uns an einen nierenförmigen Rauchtisch, und ich kam sofort zur Sache.
    »Wie kommen Sie zu der Vermutung, dass Miss Arpád verschwunden sei?«
    Der Direktor machte eine fahrige Geste.
    »Ich will heilfroh sein, wenn mein Verdacht unbegründet sein sollte«, stöhnte er. »Aber Miss Arpád ist heute nicht zum Essen erschienen, obgleich sie heute Morgen dem Etagenkellner ein paar spezielle Wünsche für ihre Speisenfolge diktiert hatte.«
    »Das ist das einzige Moment, worauf sich Ihr Verdacht gründet, Miss Arpád sei verschwunden?«, fragte Phil.
    Der Direktor sah uns verständnislos an.
    »Aber ich bitte Sie! Ich halte das für außerordentlich verdächtig, nachdem gerade Mister Ferrucci spurlos verschwunden ist.«
    Ich stand ärgerlich auf und sagte: »Es ist ja möglich, dass Sie recht haben. Aber wenn wir in New York jeden Menschen suchen wollten, der einmal nicht zum Mittagessen kommt, dann würden wir vermutlich täglich fünfzigbis hunderttausend Leute zu suchen haben. Komm, Phil. Wir möchten uns aber einmal das Appartement von Miss Arpád ansehen.«
    Der Direktor war verschnupft darüber, dass wir ein versäumtes Mittagessen offensichtlich nicht als welterschütternde Sensation betrachteten. Er winkte einen Boy heran und gab ihm den Auftrag, uns in Miss Arpáds Appartement zu führen.
    Die schwarzhaarige Schönheit bewohnte eine Flucht von vier Zimmern, die direkt neben Ferruccis Räumen lagen. Wir durchstreiften sämtliche Zimmer, ohne etwas zu finden, was den Verdacht rechtfertigen könnte, die schöne Ungarin sei etwa ebenfalls wie Ferrucci entführt worden.
    Leicht verärgert über den nach unserer Meinung blinden Alarm, fuhren wir zum Distriktgebäude zurück. Es war mittlerweile fast sieben Uhr abends geworden, und wir hatten beide das Bedürfnis, Feierabend zu machen. Bevor wir das Office verließen, rief ich den Chef an, der schon nach Hause gegangen war, und informierte ihn über unsere bisherigen Schritte.
    Anschließend aßen Phil und ich in einem chinesischen Restaurant in der Fifth Avenue, wo wir eine enorme Anzahl winziger Schälchen voller schmackhafter Speisen leerten, von denen wir beide nicht wussten, was sie eigentlich enthielten. Dann fuhren wir zu mir nach Hause, um eine Partie Schach zu spielen.
    Wir hörten das gellende Klingeln des Telefons schon, als ich noch damit beschäftigt war, die Wohnungstür aufzuschließen.
    Ich ging zum Apparat und hob den Hörer ab. »Cotton.«
    »Zentrale. Hallo, Jerry! Wir suchen dich schon seit einer halben Stunde.«
    »Warum?«
    »In Brooklyn wurde ein Mann ermordet. Die Mordkommission der City Police ist seit einer Stunde am Tatort.«
    »Woher wussten die Kollegen, dass wir an diesem Fall Interesse haben würden?«
    »Wir wurden nicht von der Mordkommission verständigt. Die Cops der nächsten Police Station leiten die Absperrungsmaßnahmen, und bei denen war offensichtlich bekannt, dass ihr beide an der Geschichte interessiert seid.«
    ***
    Als wir den Lift verließen, hörten wir schon an der Stimme, die aus Marsellis Wohnung drang, wer der Leiter der Mordkommission war. So eine Donnerstimme gab es in ganz New York nur ein einziges Mal.
    Als Captain Hywood, der Riese von der Stadtpolizei, uns erblickte, röhrte er, dass es wie ein Gewitter durchs Haus dröhnte: »Oh, seliger Abraham Lincoln! Vor diesen beiden Superdetektiven ist man anscheinend nirgendwo sicher!«
    Wenn er auch brüllte, so strahlte er dennoch übers ganze Gesicht, als er uns die Hand schüttelte. Nachdem wir seine polternde Begrüßung überstanden hatten, führte er uns in das Badezimmer, wo Marsellis Leiche lag.
    Der Sänger war durch mehrere Messerstiche getötet worden.
    »Wann trat der Tod ein?«, fragte ich.
    »Der Doc behauptet, heute Nachmittag zwischen fünf und sechs Uhr.«
    »Wurde die Mordwaffe gefunden?«
    »Nein.«
    »Sind schon irgendwelche Spuren entdeckt worden?«
    »Nein, und es sieht auch ganz danach aus, als ob wir keine finden würden. Der Mörder muss ein sehr vorsichtiger Mann gewesen sein.«
    »Steht es fest, dass die Tat nur von einem einzelnen begangen wurde?«
    Hywood sah mich verblüfft an.
    »Wieso? Haben Sie denn einen begründeten Verdacht, dass es mehrere hatten sein können?«
    »Diesen Verdacht habe ich. Aber fragen Sie mich bitte nicht, wie ich darauf komme.«
    Hywood schob sich den Hut ins Genick und brummte

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