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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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kopfschüttelnd: »Aha, aha. Der Meisterdetektiv ist wieder mal auf einer heißen Fährte. Na schön. Wenn Sie den Mörder gefunden haben, wäre ich Ihnen dankbar, Cotton, wenn Sie mir den Kerl wenigstens mal zeigen würden.«
    Ich lachte.
    »Okay. Ich denke, das wird sich einrichten lassen, Hywood. Aber versprechen Sie mir dafür, dass Sie das gleiche tun, für den Fall, dass Sie den Mörder erwischen. Einverstanden?«
    »Geht in Ordnung, Cotton. Das Vergnügen können Sie haben.«
    »Haben Sie schon bei den Hausbewohnern herumgefragt, wer zur fraglichen Zeit hier im Haus gesehen wurde?«
    »Meine Leute sind noch dabei.«
    »Dann nehmen Phil und ich uns inzwischen mal den Pförtner vor.«
    Hywood war damit einverstanden, und wir fuhren mit dem Lift wieder hinunter.
    Der Portier war ein kleiner, schmächtiger Bursche von ungefähr fünfzig Jahren. Er hatte ein verschlagenes Gesicht und ein paar flinke, unstete Augen. Durch einen Unfall schien er die Bewegungsfähigkeit seines linken Armes etwas eingebüßt zu haben, denn ich bemerkte zufällig, dass er die leicht verkrüppelte linke Hand nie gebrauchte. Wir bauten uns vor seiner Loge auf, und ich legte ihm meinen FBI-Ausweis auf den Tisch.
    Er schob ihn mit einer verächtlichen Gebärde zu mir zurück und knurrte: »Wusste ich schon längst.«
    »Was?«
    »Dass Sie vom FBI sind.«
    »Woher wussten Sie es?«
    »Ich habe Ihre Bilder mal in einer Zeitung gesehen.«
    Ich steckte meinen Ausweis wieder ein.
    »Seit wann wohnt Marselli in diesem Haus?«
    »Seit fünf oder sechs Jahren. Genau weiß ich es nicht.«
    »Kannten Sie ihn gut?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Wie man als Pförtner so die Hausbewohner kennt.«
    »Aber wenn jemand fünf öder sechs Jahre in einem Haus wohnt, dann bleibt es doch gar nicht aus, dass man diesen Menschen ein bisschen näher kennenlernt.«
    »Kann ich nicht behaupten.«
    , Er war so kurz angebunden, dass es wie offene Feindschaft wirkte. Da seine Aussprache verriet, dass er aus den Slums der Bronx kam, wunderte ich mich nicht darüber.
    Ich beugte mich etwas über den Tisch und blickte ihm in die unsteten Augen; dieser Typ war mir nur zu gut bekannt. Und ich wusste auch, wie man mit dieser Sorte umzugehen hatte.
    »Hören Sie mal, mein Lieber! Glauben Sie nicht etwa, dass wir uns gern mit Ihnen unterhalten, aber in diesem Haus ist ein Mann ermordet worden! Und wir erwarten von Ihnen, dass Sie uns nicht irgendetwas verschweigen, was unter Umständen mit diesem Mord in irgendeinem Zusammenhang stehen könnte.«
    »Ich weiß nichts.«
    Ich musste tief Luft holen, um nicht die Beherrschung zu verlieren.
    »Seit wann stehen Sie hier hinter der Pförtnerloge?«, fragte ich.
    »Seit heute Morgen.«
    »Also auch den ganzen Nachmittag über?«
    »Sicher.«
    »Welche Leute haben in der Zeit zwischen vier und halb sechs das Haus betreten?«
    »Daran kann ich mich nicht genau erinnern.«
    »Jetzt reicht es mir aber.«
    Ich flankte über den Logentisch und griff mir das Männchen bei seiner schmuddeligen Krawatte. Ich sprach ganz leise.
    »Sie werden sich gleich ganz genau erinnern, andernfalls sind Sie auf der Stelle wegen Verdunkelungsgefahr und Verdachtes der Mitwisserschaft festgenommen.«
    »Das können Sie nicht«, keifte er. »Sie haben ja keinen Haftbefehl.«
    Ich lachte spöttisch.
    »Den brauche ich erst in vierundzwanzig Stunden. Sie wissen doch, dass ich unter den geschilderten Umständen eine vorläufige Verhaftung vornehmen kann und Ihnen den Haftbefehl erst nach vierundzwanzig Stunden vorzulegen habe. Und dass ich einen bekäme, darauf können Sie Gift nehmen. Wie ist es also? Wer betrat heute Nachmittag zwischen vier und halb sechs dieses Haus? Ich gebe Ihnen den Rat, Ihr Gedächtnis ein wenig anzustrengen.«
    Er war jetzt weniger forsch, behauptete aber immer noch, keine irgendwie bemerkenswerte Begebenheit oder einen auffälligen Besucher festgestellt zu haben.
    »Kommen Sie mit!«, forderte ich.
    Er wurde unsicher.
    »Wohin?«
    »Zum FBI-Gefängnis. Vielleicht lässt sich Ihr Gedächtnis dort etwas auffrischen.«
    Er hob abwehrend seine ungepflegten Hände.
    »Aber Agent, ich kann mich wirklich kaum daran erinnern!«
    »Schön, dann sagen Sie uns erst einmal, woran Sie sich erinnern können. Wie viel Leute waren es denn?«
    Er fiel prompt auf meinen Trick herein.
    »Vier«, murmelte er, bevor ihm klar wurde, was er damit zugab.
    »Also vier«, wiederholte ich. »Und wie sahen sie aus?«
    »Wie eben Mobster so aussehen.«
    »Weiter!«,

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