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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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bohrte ich. »Waren sie groß oder klein, schmal oder dick? Was für Mäntel trugen sie? Hatten sie Hüte auf? Los, Mann! Ich habe nicht viel Zeit!«
    Es passte ihm offensichtlich nicht, dass er sich verplappert und zugegeben hatte, die Gangster beim Betreten des Hauses gesehen zu haben. Aber nun konnte er auch nicht mehr zurück und musste wohl oder übel eine Beschreibung liefern.
    »Sie trugen alle leichte Sommermäntel, und drei von ihnen hatten Hüte auf…«
    Ich fiel ihm ins Wort.
    »Wie alt waren sie?«
    »So an die fünfundzwanzig, schätze ich.«
    »Alle?«
    »Ja.«
    »Wie sahen sie aus? Hatte einer von ihnen ein besonderes Kennzeichen? Eine Narbe? Oder sonst irgendetwas Auffälliges?«
    »Mir ist nichts dergleichen aufgefallen. Warum auch? Ich konnte ja vorher nicht wissen, dass sie Marselli umlegen wollten.«
    Da wir auf diese Art nicht weiterkamen, und da ich andererseits den Portier zwar für hartnäckig, aber nicht für sonderlich intelligent hielt, versuchte ich es wieder mit einer Fangfrage.
    »Den einen der Burschen kannten Sie, sagten Sie vorhin. Woher?«
    Er sah mich ein wenig verdutzt an und sagte dann: »Noch aus der Bronx.«
    Ich winkte einen der uniformierten Beamten des zuständigen Reviers heran, die vor dem Eingang dafür sorgten, dass die Mordkommission am Tatort nicht von aufdringlichen Reportern in ihrer Arbeit gestört wurde, zeigte dem Mann meinen Dienstausweis und befahl: »Bringen Sie den Mann zum FBI-Distriktbüro. Er ist verhaftet.«
    Ohne mich um das Gezeter des Portiers zu kümmern, fuhr ich mit Phil wieder hinauf in Marsellis Wohnung, wo ich Hywood über die vorläufige Festnahme des Pförtners unterrichtete. Der Captain war auch der Meinung, dass wir richtig gehandelt hatten, und ich versprach ihm, ihm am nächsten Vormittag eine Durchschrift des Vernehmungsprotokolls zu schicken. Bis zum nächsten Morgen wollten wir den Pförtner erst einmal in einer Einzelzelle sitzen lassen. Wir wussten alle aus Erfahrung, wie anregend auf das Mitteilungsbedürfnis der Aufenthalt in einer Einzelzelle sich auswirken kann. Wir blieben mit Hywood noch knapp zwei Stunden am Tatort, verschafften uns einen Überblick über die ersten Resultate aus der Arbeit des Spurensicherungsdienstes und der Vernehmungsbeamten, erhielten aber keine nennenswerten Hinweise auf die Personen der Täter.
    Trotzdem waren wir mit dem Resultat dieses Tages zufrieden. Und Phil sprach es aus, als wir in meinen Jaguar kletterten: »Es müsste möglich sein, durch den Pförtner direkt an die Burschen heranzukommen, die Marselli auf dem Gewissen haben. Und wenn sie gleichzeitig die Kidnapper von Ferrucci sind, was ich annehme, dann werden wir durch sie auch eine Spur des verschwundenen Sängers finden.«
    »Das glaube ich auch, Phil. Wir werden morgen früh zuerst den Pförtner in die Zange nehmen, bis er uns genügend Anhaltspunkte gegeben hat, wie wir an die Bande herankommen können.«
    Phil kratzte sich grinsend hinter den Ohren.
    »Dann wird es gut sein, wenn wir uns aus der Waffenkammer genügend Reservemagazine für unsere Kanonen holen.«
    Er ahnte ja gar nicht, wie recht er hatte.
    ***
    Ich brachte Phil nach Hause und fuhr anschließend meinen Jaguar in die Garage. Rechtschaffen müde näherte ich mich meiner Wohnungstür. Plötzlich stutzte ich.
    War da nicht ein leises Poltern in meiner Wohnung gewesen?
    Ich schlich mich auf Zehenspitzen zur Tür, legte das Ohr an das Schlüsselloch und lauschte.
    Zuerst blieb alles totenstill. Ich wollte gerade die Tür öffnen, als ich ein unterdrücktes Räuspern vernahm. Es war sicher, dass ich zumindest einen unerbetenen Gast in meiner Wohnung hatte.
    Ich richtete mich leise auf und suchte meinen Wohnungsschlüssel. Da das Schloss gut geölt war und ich den Schlüssel nur millimeterweise bewegte, gelang es mir, die Tür zu öffnen, ohne dass es bemerkt wurde.
    Ich holte einmal tief Atem, stieß die Tür mit einem Ruck auf und stand in der nächsten Sekunde hinter dem Garderobenständer. Kühl lag die Pistole in meiner Hand. Bisher hatte meine Wohnung völlig im Dunkeln gelegen, jetzt wurde jedoch plötzlich im Wohnzimmer Licht eingeschaltet.
    Ich pirschte mich an die offenstehende Tür heran und rief: »Werft eure Waffen weg und kommt einzeln mit erhobenen Händen aus dem Zimmer heraus.«
    Niemand antwortete.
    Ich riskierte einen Blick ins Zimmer und bemerkte, dass man sich in mein Schlafzimmer zurückzog. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich das Gesicht eines Burschen,

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