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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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sechs Uhr?«
    Marselli schüttelte den Kopf.
    »Ich sagte vier.«
    »Ah ja, stimmt. Wie war der Empfang?«
    »Ferrucci war sehr freundlich. Er schien unsere frühere Feindschaft längst vergessen zu haben und freute sich, ausgerechnet in New York einen alten Landsmann zu treffen. Wir unterhielten uns eine Weile, bis wir beide zu der Überzeugung kamen, dass wir auf unser Wiedersehen irgendwo ein Gläschen trinken sollten.«
    »Wo gingen Sie mit ihm hin?«
    »Wir blieben im Hotel. Wir suchten die kleine Bar in der ersten Etage auf. Dort blieben wir bis gegen sechs Uhr. Dann musste sich Ferrucci verabschieden, weil er sich auf die Vorstellung vorzubereiten hatte. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin versprach ich ihm, ihn in seiner Garderobe aufzusuchen. Er hatte mir eine Ehrenkarte für die Vorstellung gegeben.«
    »Wann sollten Sie ihn in seiner Garderobe aufsuchen?«
    »In der Pause natürlich.«
    »Wie kam es dann, dass Sie vor Beginn der Vorstellung in der Nähe seiner Garderobe gesehen wurden? Sie geben doch zu, dass das verdächtig erscheinen muss!«
    »Aber wieso denn? Ich saß auf meinem Platz, wie jeder andere und wartete auf den Beginn der Vorstellung. In der Met wird pünktlich angefangen, das wissen Sie. Als zehn Minuten nach der eigentlichen Anfangszeit noch nicht einmal das Licht im Saal ausgegangen war, wusste ich, dass etwas passiert sein musste. Ich fürchtete, Ferrucci hätte vielleicht den Sekt nicht vertragen können, den wir am Nachmittag getrunken hatten, und suchte ihn in seiner Garderobe auf. Ich wollte ihn aufsuchen, aber er war ja nicht da! Der Direktor kannte mich, weil ich hier einmal vorgesungen hatte, und um nicht die ganze Vorstellung absagen zu müssen, ließ er mich die Partie des Rudolf übernehmen.«
    Marselli stand auf, breitete wieder einmal die Arme aus und sagte: »Jetzt kennen Sie die ganze Geschichte.«
    »Sie haben Ferrucci seither also nicht wiedergesehen?«
    »Nein.«
    »Sie wissen auch nicht, wo er sein könnte?«
    »Nein.«
    »Machte er den Eindruck, als ob er sich bedroht gefühlt hätte, als Sie mit ihm sprachen?«
    »Nein.«
    »Sie können uns also nicht den leisesten Hinweis dafür geben, warum er verschwunden ist und wo wir ihn vielleicht suchen könnten?«
    »Nein.«
    Phil und ich traten den Rückzug an. Vor der Tür blieb ich stehen und betrachtete nachdenklich die Schäden, die die Explosion hervorgerufen hatte. Ich sagte: »Verehrter Mister Marselli! Wie ich Sie kenne, haben Sie natürlich auch nicht die leiseste Ahnung, wer diese Explosion in Ihrer Wohnung verursacht haben könnte, nicht wahr?«
    Marselli lächelte ironisch.
    »Wenn ich auch nur einen leisen Verdacht hätte, verehrter Agent Cotton«, erwiderte er. »dann hätte ich ihn der Polizei nicht verschwiegen. Schon allein aus dem Grund, um Schadenersatzansprüche geltend machen zu können. Aber ich weiß nun einmal nicht, welche dummen Jungen sich diesen albernen Streich erlaubt haben.«
    Ich nickte lächelnd. »Die Ehrenkarte, die Ihnen Ferrucci gab, haben Sie natürlich auch nicht mehr?«
    Marselli zuckte bedauernd die Schultern.
    »Nein, leider nicht.«
    »Das dachte ich mir. Wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet, Mister Marselli. Sie haben uns mehr Anhaltspunkte geliefert, als Sie glauben.«
    Der Italiener presste krampfhaft die Lippen aufeinander. Wir verließen ihn ohne ein weiteres Wort.
    ***
    Wir waren noch keine Viertelstunde in unserem Office, als der geschäftsführende Direktor des Waldorf Astoria mich anrief.
    »Agent Cotton, Sie waren doch der Beamte, der heute Vormittag bei uns Nachforschungen über den Verbleib von Mister Ferrucci anstellte?«
    »Jawohl, das war ich. Warum? Ist Ferrucci etwa wieder aufgetaucht?«
    »Nein. Aber es scheint, als sei Miss Arpád auch noch verschwunden.«
    Phil hatte über den zweiten Hörer das Gespräch verfolgt. Er warf mir einen erschreckten Blick zu. Nach kurzem Zögern sagte ich in die Muschel: »Wir sind in ein paar Minuten bei Ihnen. Sie sprechen vorläufig mit keinem Menschen darüber, verstanden?«
    »Jawohl, Sir. Ganz wie Sie wünschen!«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und nahm meinen Hut. Phil riss die Tür auf. Mit dem Lift fuhren wir hinunter in den Hof.
    Wir setzten uns in den Jaguar und fuhren, so schnell es der Verkehr erlaubte, zum Waldorf Astoria. Der Direktor erwartete uns in der Halle und kam aufgeregt auf uns zu.
    »Wo können wir ungestört miteinander sprechen?«, fragte ich ihn, bevor er den Mund öffnen konnte.
    »In meinem

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