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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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Etage und auf der Vorderseite des Hauses, wo es keine Feuerleiter gab.
    »Hören Sie mal«, sagte Jack Mool plötzlich, »was wollen Sie haben, wenn ich türmen kann?«
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte ich verblüfft. Ich gebe ehrlich zu, dass mich sein Vorschlag so überraschte, dass ich zuerst gar nicht richtig begriff.
    »Mann«, brummte Mool, »stellen Sie sich doch nicht so dumm an! Sie sind vom FBI. Da wird nicht gerade üppig bezahlt, nicht? Okay, ich gebe jedem einen Tausender, wenn ihr mich laufen lasst.«
    Er sah uns lauernd an und fuhr fort: »Die Sache geht doch ganz einfach: Ihr sagt, ich wäre nicht zu Haus gewesen. Kein Mensch kann euch das Gegenteil beweisen, denn ich bin gestern Nacht spät nach Hause gekommen, sodass mich keiner gesehen hat. Und heute habe ich den ganzen Tag geschlafen. Ich war noch nicht mal unten und habe mir meine Milchflasche rauf geholt.«
    Das stimmte. Im Hausflur hatte noch eine Flasche gestanden.
    »Also, wie ist es?«
    »Ziehen Sie sich an!«, befahl Phil.
    Mool fuhr sich über die Schlafanzugjacke.
    Phil wollte kein Risiko eingehen.
    »Hände hoch!«, rief er und sprang vor.
    Mool hob zögernd die Arme. Phil knöpfte ihm die Jacke seines Schlafanzuges auf, wobei er darauf achtete, dass er nicht in meine Schusslinie kam. Ich hielt den Gangster mit meiner Dienstpistole in Schach.
    Mool war offensichtlich ein ganz raffinierter Bursche. Er trug sogar unter dem Schlafanzug ein Schulterhalfter mit einer Smith & Wesson. Phil nahm mit bissigem Lächeln die Waffe an sich.
    »Los, ziehen Sie sich jetzt an«, sagte er und trat einen Schritt zurück. »Wir haben keine Lust, hier ein paar Stunden lang herumzustehen.«
    Mool begann schweigend, sich anzukleiden. Phil tastete jedes Kleidungsstück einzeln ab, bevor der Gangster es anlegen durfte. Auf diese Weise förderten wir noch einen kleinen Revolver und ein Messer mit stehender Klinge zutage.
    »Ein ganz schönes Arsenal. Den Revolver wollen wir besonders aufmerksam behandeln. Wahrscheinlich ist es die Waffe, aus der die für Gordon tödliche Kugel abgefeuert wurde.«
    Mool warf mir einen hasserfüllten Blick zu. Während er sich das Hemd zuknöpfte, maulte er: »Seid doch nicht so dumm! Ich gebe euch drei Tausender! Mehr kann ich nicht zahlen. Ich habe nicht mehr! Bestimmt nicht!«
    »Für uns bedeuten sie gar nichts«, sagte Phil. »Gar nichts. Wir pfeifen auf unrechtmäßig erworbenes Geld.«
    Das war eine Logik, die offenbar über Mools Verstand hinausging.
    »Wieso denn?«, fragte er. »Ich gebe es euch doch völlig freiwillig, wenn ihr mich laufen lasst!«
    Ich machte eine unwillige Handbewegung und trat einen Schritt auf ihn zu.
    »Geben Sie sich keine Mühe, Mool. Sie sind verhaftet und werden auf den bekannten Stuhl kommen, den man lebend nicht mehr verlässt. Und mir soll es recht sein. Sie sind kein Mensch, Mool, Sie sind ein wildes Tier, das skrupellos gemordet hat und skrupellos weiter morden würde, wenn man ihm die Gelegenheit dazu gäbe. Dass Sie diese Gelegenheit nicht mehr bekommen, dafür sorgen wir, indem wir Sie jetzt festnehmen. Schluss mit der Rederei. Sind Sie fertig?«
    Er schlüpfte in seine Jacke und nickte.
    »Na, wie ihr wollt«, brummte er.
    Wir wandten uns zur Wohnungstür, die schief in den Angeln hing. Im Flur hörten wir draußen aufgeregte Stimmen. Natürlich war der Krach, den das Auftreten der Tür verursacht hatte, gehört worden. Eine Menge Neugieriger würde im Flur uns erwarten.
    Nach zwei Schritten machte Mool eine plötzliche Bewegung. Ich sprang sofort in Richtung auf das Badezimmer, um Mool den Weg abzuschneiden. Denn wohin sollte er schon sonst entfliehen wollen?
    Er tat das völlig Unmögliche.
    Mit einem wahren Panthersatz hechtete er zur Balkontür, sprang hinaus und war unseren Blicken entschwunden.
    Ich setzte sofort hinter ihm her und sah gerade noch, wie er sich von der Umfassungsmauer des Balkons abstieß. Der nächste Balkon war mindestens vier Meter entfernt. Es ging auf Leben und Tod.
    Ich fühlte, wie mir Phil vor Aufregung in den Arm kniff, als wir Mool durch die Luft schnellen sahen.
    Er verfehlte den Balkon um gut einen halben Meter, stürzte, stieß mit dem Kopf gegen den darunterliegenden Balkon der vierten Etage, vermochte sich auch hier nicht zu halten und stürzte schreiend in die Tiefe.
    ***
    Diese Geschichte war für uns mehr als unangenehm. Einmal traf uns eine gewisse Schuld, weil wir Mool eben an dieser Flucht vor der irdischen Gerechtigkeit hätten hindern

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