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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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Stunden kommt die Flut! Sie wird euch bis unter die Decke schwemmen, aber nicht hoch genug, als dass ihr die Falltür erreichen könntet! Ihr werdet gut drei Stunden schwimmen müssen, dann sackt ihr wieder zurück auf den Boden. Und nach der Ebbe werdet ihr wieder ein paar Stunden schwimmen müssen, wenn ihr nicht ersaufen wollt! Viel Vergnügen!«
    Das also stand uns bevor.
    Ich massierte Ferruccis Gelenke, bis ich schwitzte. Mühsam erhob sich der Sänger.
    Gemeinsam bemühten wir uns eine Weile um Miss Arpád. Aber es war sinnlos. Wir waren keine Ärzte und besaßen nichts, womit wir ihre Lage hätten erleichtern können.
    »Wir müssen einen Ausweg finden«, sagte ich.
    Ferrucci blickte nach oben. Inzwischen hatten sich auch meine Augen etwas an dieses eigenartige Zwielicht gewöhnt, das in dieser Höhle herrschte. Denn dass es eine Höhle war, konnte ich jetzt deutlich erkennen. Die Wände liefen nach oben zusammen. An der höchsten Stelle war die Falltür eingelassen, die Sellini jetzt wieder geschlossen hatte. Aber an den Rändern der Tür fiel Lichtschein herein und erzeugte das dämmrige Zwielicht, das hier herrschte. Ferrucci behauptete, sich schon so an dieses Licht gewöhnt zu haben, dass er alles fast ebenso deutlich wie bei normalem Tageslicht sehen könne.
    Wir suchten die Wände ab.
    Vergeblich. Nackter, glatter Fels.
    Wir suchten den Boden ab.
    Schwemmsand.
    Zur Seeseite hin gab es eine feste Metalltür, die in zwei eisernen Schienen lief, welche senkrecht von oben herunterragten. Man konnte die Tür an zwei halb verrosteten Ketten emporziehen. Wir versuchten unser Glück.
    Als die Tür hochging, schlug uns eine entsetzliche Wolke von Verwesungsgeruch und Modergestank entgegen, vermischt mit dem Geruch fauligen Wassers.
    Ich legte mich flach auf den Boden und starrte in den kniehohen Gang, der hinter der Tür frei geworden war und aus dem das Geräusch des glucksenden Wassers kam.
    Absolute Finsternis herrschte in dem Gang.
    »An der Decke ist unsere einzige Möglichkeit«, behauptete Ferrucci und starrte wieder einmal nach oben.
    Ich widersprach.
    »No, das ist falsch. Die Decke ist gut fünf Meter hoch. Es ist ein Glück, dass ich hier unten überhaupt ankam, ohne die Knochen gebrochen zu haben. Aber da kommen wir nicht hinauf. Unsere einzige Möglichkeit liegt woanders…«
    Ich suchte in meinen Hosentaschen. Das Feuerzeug hatte ich bei mir. Ich knipste es an und leuchtete in den Gang hinein.
    Das Licht reflektierte auf feuchten Felsmauern. Man konnte nicht sehr weit sehen.
    »Was sehen Sie?«, fragte Ferrucci.
    »Nicht viel. Der Gang senkt sich schräg nach unten. Ungefähr acht Yards von hier verliert er sich im Wasser. Wie er weitergeht, weiß der Himmel.«
    Ferrucci stöhnte.
    »Und ich hatte schon Hoffnung geschöpft!«, seufzte er.
    Ich versuchte, ihn zu beruhigen.
    »Noch ist das Spiel nicht verloren«, sagte ich. »Sie haben dem Halunken wirklich einen Scheck über den Rest Ihres Vermögens gegeben? Stimmt das?«
    »Ja, was sollte ich denn machen? Er versprach, dass er wenigstens Miss Arpäd hier herausbringen lassen würde, wenn ich ihm den Scheck geben wollte.«
    Ich rieb mir die Hände.
    »Das ist wunderbar! Das ist ganz ausgezeichnet!«
    Ferrucci sah mich entgeistert an.
    »Ich verstehe Sie nicht«, meinte er. »Es geht mir nicht um das Geld. Meinetwegen soll er es sogar haben, wenn er uns dafür hier herauslässt!«
    »Hören Sie«, sagte ich, »wir haben sofort nach Ihrer Entführung alle Banken New Yorks davon unterrichtet, dass kein Scheck ausgezahlt werden darf, den Sie unterschrieben haben.«
    »Aber was hilft uns das hier.«
    »Viel, mein Lieber. Denn die Banken haben Anweisung, wenn irgendjemand einen von Ihnen ausgestellten Scheck vorlegt, diese Person genauso zu behandeln wie jeden anderen Bankkunden auch. Während man scheinbar die nötigen Buchungsarbeiten vornimmt, wird man in Wirklichkeit sofort das FBI anrufen. Das wird in Windeseile bei der Bank aufkreuzen und den Empfänger des Schecks in eine peinliche Unterredung verwickeln. Indem der Bursche den Scheck zur Bank bringt, gibt er sich selber in die Hände des FBI! Und meine Kollegen werden schon dafür sorgen, dass er unseren Aufenthaltsort ausplaudert.«
    Ferrucci ließ sich erleichtert in den Sand fallen.
    »Gott sei Dank«, seufzte er. Und dann liefen Tränen über sein ausgemergeltes Gesicht. »Gott im Himmel, ich danke dir!«
    Ich wandte mich zur Seite. Eines hatte ich ja verschwiegen: Wie nun, wenn Sellini erst

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