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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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jemals vor einem Gericht zu sehen?«
    Ich stutzte. Seine Stimme hatte so selbstsicher geklungen, dass ich mich fragte, was ihm diese Sicherheit gab. Ich sollte es sehr schnell spüren.
    »Sie sind verhaftet, Sellini«, sagte ich, »Sie und Ihr sauberer Kompagnon.«
    Sellini lachte. Er lachte, dass ihm die Tränen über die Wangen liefen. Ich wurde ein wenig unsicher. War es möglich, dass sein Getue nur ein Bluff war, um mich hereinlegen zu können? Aber wie hätte er es denn anstellen wollen? Ich hielt doch die Pistole in der Hand -und dass ich sie inzwischen entsichert hatte, das dürfen Sie mir glauben!
    Sellini richtete sich aus seiner vom Lachen zusammengekrümmten Haltung wieder auf und prustete: »Sie stehen bereits mit einem Bein in einem schönen Grab - und Sie wollen mich auf den elektrischen Stuhl bringen?«
    Ich kniff die Augen zusammen.
    »Sie können mich nicht bluffen, Sellini«, sagte ich ruhig, obwohl ich nicht mehr ganz sicher war.
    »Sie werden es sofort merken!«, rief er und warf sich rückwärts. Er bekam die Schnur zu fassen, an der sie vorher die Taschenlampe befestigt hatten. Inzwischen war es bereits so hell geworden, dass wir auch ohne Lampe hatten auskommen können.
    Während Sellini an der Schnur riss, schoss ich.
    Aber gleichzeitig fühlte ich, wie der Boden unter mir nachgab. Ich stürzte.
    ***
    Rings um mich herum war undurchdringliche Dunkelheit. Ein schauderhafter Gestank herrschte. Der Boden unter mir war nass und kalt.
    Irgendwo rauschte Wasser.
    Jemand stieß mich an. Ich hörte eine Stimme, die des Englischen nur sehr wenig mächtig war.
    »Hallo! Wer sind Sie?«
    »Ich bin Beamter der Bundeskriminalpolizei. Und wer sind Sie?«
    »Ferrucci, Enjo Ferrucci. Ich war zu einem Gastspiel…«
    »Ich weiß. Sie suche ich ja gerade. Aber dieser Bursche hat mich leider überlistet. Hoffentlich hat ihn wenigstens meine Kugel noch erwischt. Aber ich bin nicht sicher. Ich schoss genau, als die Falltür unter mir nachgab. Wo sind wir hier?«
    »Ich nicht wissen, Sir.«
    »Sind Sie seit Ihrer Entführung in dieser verdammten Höhle?«
    »Ja. Ich habe mich recht bald daran gewöhnt.«
    Ich versuchte, die Dunkelheit mit meinen Augen zu durchdringen. Es gelang mir nur mühsam, über mir sah ich ein hellgrau schimmerndes Viereck. Es war wahrscheinlich die Falltür, durch die ich das Morgengrauen in dem Raum darüber erkennen konnte.
    »Ist Miss Arpád auch hier?«
    Sie antwortete selbst.
    »Ja, ich bin auch hier. Aber ich werde es nicht mehr lange aushalten können. Ich glaube, ich habe eine Lungenentzündung.«
    Es war kein Wunder. Die Temperatur hier unten war sehr kalt. Und tagelang hier ohne Decken herumliegen zu müssen - das war ein langsamer Mord.
    »Kommen Sie, Ferrucci«, sagte ich. »Wir werden sehen, wie wir hier herauskommen können.«
    Ferrucci widersprach.
    »Ich bin gefesselt.«
    »Aber ich nicht. Dem kann abgeholfen werden.«
    Ich tastete ihn ab. Seine Fesseln bestanden aus Lederriemen, die ich leicht mit meinem Taschenmesser durchschneiden konnte. Als der Sänger aufstehen wollte, strauchelte er und stürzte wieder zu Boden.
    »Langsam!«, sagte ich. »Sie müssen Ihre Glieder erst gründlich massieren. Der Blutkreislauf muss angeregt werden. Das geht nicht so schnell. Warten Sie, ich werde Sie gleich ein wenig behandeln. Zuerst will ich Miss Arpád von ihren Fesseln befreien.«
    Ich erschrak, als ich das Mädchen berührte. Ihre Stirn glühte. Sie musste hohes Fieber haben. Es war höchste Zeit, dass sie in ärztliche Behandlung kam.
    Ich schnitt ihre Fesseln durch, zog mir Jacke und den Mantel aus und hüllte sie darin ein. Dann stellte ich mich hin, blickte nach oben und rief: »Sellini!«
    Oben polterte etwas.
    »Was willst du, Hund?«
    »Lassen Sie Miss Arpád heraus. Sie ist krank! Sie muss sofort zu einem Arzt!«
    Ein Gelächter war die Antwort.
    »Sellini, es ist mein Ernst!«, rief ich hinauf. »Miss Arpád muss sofort zu einem Arzt! Sie hat hohes Fieber!«
    Sellini beugte sich über die Luke der Falltür. Ich sah ihn als schwarzen Schattenriss gegen die hellere Decke.
    »Ihr werdet alle krepieren!«, schrie er mit überschlagender Stimme. »Alle! Ferrucci hat mir den letzten Scheck gegeben, den ich von ihm verlangt habe! Und von Miss Arpád habe ich auch erhalten, was ich wollte.«
    Ich wandte mich ab. Mit Unmenschen kann man nicht reden. Aber es kam noch schlimmer.
    »Es gibt eine unterirdische Zuleitung zu eurem Bau«, rief Sellini. »Ich werde sie öffnen. In zwei

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