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0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

0045 - Ich entkam der Teufelshöhle

Titel: 0045 - Ich entkam der Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich entkam der Teufelshöhle
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Gras über die Geschichte wachsen lassen wollte? Wenn er aus irgendwelchen Gründen mit dem Scheck erst in zwei oder drei Tagen zur Bank gehen würde?
    Zwei Tage lang Ebbe und Flut waren hier drinnen nicht auszuhalten. Wir hatten keine Lebensmittel, wir würden bei einer Flut vor Entkräftung aufgeben müssen und einfach nicht mehr schwimmen können, wenn das Wasser erst einmal bis fast unter die Decke gestiegen war.
    ***
    Die erste Flut war gekommen.
    Wir hatten Miss Arpád so lange hochgehalten, wie es uns möglich gewesen war.
    Dann reichte uns das Wasser bis zum Hals. Wir streckten die Arme und hielten die Kranke über unseren Köpfen.
    Sie fantasierte.
    Vielleicht steigt die Flut nicht höher, dachte ich. Wenn die Kranke jetzt in dieses eiskalte Wasser kommt - der Himmel mag wissen, ob sie das überstehen kann.
    Die Flut stieg. Sie reichte an unsere Münder.
    Es blieb uns keine Wahl. Wir mussten sie ins Wasser zurücksinken lassen, um selbst schwimmen zu können.
    Die Glieder erstarrten uns fast in der eisigen Kälte. Aber wir schwammen.
    Wir schwammen und hielten dabei die Kranke an der Oberfläche.
    Träge verging die Zeit.
    Die Kälte kroch mit tausend spitzen Nadeln in unsere Körper. Ich verfluchte innerlich meine Dummheit, nicht vorher die Schuhe ausgezogen zu haben.
    Ferrucci- begann gelegentlich in seiner Muttersprache vor sich hinzusprechen.
    Es hörte sich immer wie ein Gebet an.
    Ich zermarterte mir den Kopf.
    Herrgott, es musste sich doch ein Ausweg finden lassen! War man denn geboren, um in dieser Teufelshöhle wie eine Ratte zu krepieren?
    »Die Flut fällt wieder«, sagte Ferrucci.
    Sein Atem ging keuchend.
    Ich hatte es auch schon bemerkt. Es war mir wie eine Ewigkeit vorgekommen, bis das Wasser wieder zurückging.
    Ich fühlte mich wie gerädert. Jede einzelne Faser meines Körpers schmerzte, und gleichzeitig herrschte in allen Körperzellen eine so eisige, schmerzende Kälte, dass sie von einer glühenden Hitze nicht mehr zu unterscheiden war und nur das Gefühl des Schmerzes existierte.
    Es schien eine unendliche Zeit zu dauern, bis der Wasserspiegel um ein paar Zoll gefallen war. Immer wieder musste man eine Beinbewegung, einen Armstoß machen, um zu verhindern, dass einem die von Wasser vollgesogenen Kleidungsstücke hinab in die Tiefe zogen.
    Mein rechter Arm, mit dem ich die kranke Frau stützte, war vollkommen gefühllos. Wenn es noch lange dauerte, bis wir wieder Boden unter die Füße bekamen, dann würde Ferrucci zuerst, dann ich und mit mir wahrscheinlich auch die Frau hier absacken wie ein Stück Blei.
    Ferrucci keuchte. Er konnte sich kaum noch über Wasser halten. Immer wieder geriet er mit dem Kopf unter die Oberfläche.
    »Lassen Sie die Frau los, schwimmen Sie auf dem Rücken und entspannen Sie sich! Machen Sie langsame und gleichmäßige Bewegungen!«
    Ich griff auch mit der zweiten Hand nach der Frau und legte sie mir auf die Brust. Ich versuchte, dabei auf dem Rücken zu schwimmen.
    Ferrucci war am übelsten dran. Er hatte tagelang ohne jede Bewegungsmöglichkeit seiner Glieder liegen müssen, war von der unzureichenden Ernährung entkräftet und von den Sorgen seiner seelischen Energie beraubt. Es war vorauszusehen, dass er es nicht mehr lange machen konnte.
    ***
    Morgens um acht Uhr dreißig betrat Phil das Büro von Mr. High. Sein Gesicht war verstört, und er rief, noch bevor er den Chef begrüßt hatte: »Mr. High, Jerry ist verschwunden!«
    Mr. High gehörte nicht zu den Leuten, die sich leicht aus der Ruhe bringen lassen. Aber diese Nachricht soll ihn sehr nervös gemacht haben. Er sah überrascht von seinen Papieren auf und erwiderte: »Wie kommen Sie darauf, Phil?«
    »Jerry ist nicht in seinem Office. Er hat heute Morgen auch das Dienstgebäude noch nicht betreten. Ich habe bei ihm zu Hause angerufen, es hat sich niemand gemeldet.«
    Mr. High rieb sich nachdenklich über die Stirn. Nach einer Weile sah er auf. Sein Blick war ernst. »Kümmern Sie sich darum, Phil. Melden Sie mir sofort, wenn Sie etwas erfahren haben, was Jerrys Verbleib erklären könnte.«
    Phil nickte. »Okay, Chef!«
    Phil fuhr mit einem Dienstfahrzeug zu mir nach Hause. Er hatte sich ein Einbrecherbesteck aus unserem Magazin mitgenommen, in dem alle möglichen Geräte aufbewahrt werden. Mithilfe dieses Bestecks gelang es ihm nach einiger Zeit, in meine Wohnung einzudringen.
    Die Meldung, die er darüber gegen halb zehn Uhr morgens bei Mister High machte, hatte folgenden Wortlaut: »Chef, es ist

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