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0046 - Das Haus der Verfluchten

0046 - Das Haus der Verfluchten

Titel: 0046 - Das Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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seines Beines trat der Professor gegen den Totenkopf. Weit hinten prallte der knöcherne Schädel, der jetzt vier Dämonen beherbergte, gegen die Wand.
    Sofort richtete der Professor den Lichtstrahl seiner Lampe ebenfalls auf den Boden. Sie mussten das Amulett finden, sonst konnten sie keine Macht über diese Dämonen gewinnen.
    Leises Klopfen ließ sie aufmerksam werden. Der Schädel hüpfte über den Boden wieder in Zamorras Richtung.
    Der Strahl von Nicoles Lampe wanderte nicht mehr weiter. Sie hatte das Amulett entdeckt!
    »Hier ist es ja, unter diesen Brocken. Wie konnte es nur dorthin fallen?«
    Das junge Mädchen bückte sich, um das massive Silberstück aufzuheben.
    Im gleichen Moment schrie sie auf, der Schädel hatte sie mit einem gewaltigen Satz angesprungen und sich in ihrem Oberkörper verbissen. Glücklicherweise hatte er nur das Gewebe des Pullovers und nur wenig Haut erreicht.
    Zamorras Waffe krachte und riss den Totenkopf zu Boden.
    »Schnell, das Amulett!«, rief der Gelehrte.
    Als er den Talisman in der Hand hielt, warf er sich auf den Boden.
    Seine Taschenlampe zuckte hin und her, aber der Schädel konnte immer wieder dem Lichtstrahl ausweichen.
    Schließlich kam aus dem Hintergrund des Raumes – es schien in der Nähe des Podests zu sein – ein leises Rascheln, und dann herrschte Stille.
    »Nicole, wir brauchen hier Licht! Lauf zurück und besorge eine Kabellampe mit der stärksten Birne, die du auftreiben kannst. Aber schnell bitte, es ist wichtig!«
    Das Mädchen rannte los, und der Professor suchte mit Hilfe der Taschenlampe den Felsboden ab.
    Der Schädel war nicht aufzufinden.
    Erst als Zamorra die Wand hinter dem Podest genauer untersuchte, fand er einen kleinen Gang, der mit Laub angefüllt war.
    Vorsichtig streckte er die Hand mit dem Amulett aus, aber nichts geschah. Schließlich brachte er den ganzen Arm in die Öffnung, hatte aber immer noch keinen Erfolg.
    Es sah so aus, als ob der Schädel, der jetzt alle vier Dämonen beherbergte, entkommen sei.
    Als Nicole Duval mit einem Kabel und der Lampe zurückkam, änderte sich die Szene schlagartig.
    Die in den Felsen geschlagene Kammer hatte im Licht der starken Glühbirne alle Unheimlichkeit verloren.
    Lediglich die Knochensplitter und die Kerzenleuchter auf dem Steinpodest erinnerten noch an die Schädel.
    Sie untersuchten den Raum genauestens und fanden heraus, dass das kleine Loch unter dem Podest ins Freie führen musste.
    Es kam ein frischer Luftzug durch diese Öffnung, zwar schwach, aber er war vorhanden.
    »Wer weiß, wohin dieser Gang führt«, sagte Zamorra. »Ich kann ihn nur abdichten und mit einem Spruch belegen, damit der Schädel nicht mehr hierher kommt.«
    Nachdem er einige Felsbrocken in die Öffnung gestopft hatte, sagte der Gelehrte einen Spruch auf und zeichnete ein Pentagramm um die Mündung des kleinen Ganges.
    »Die Knochensplitter nehmen wir mit und werden sie auf dem Friedhof bestatten«, sagte der Professor. »Wir können sie in einem Grab unterbringen.«
    Nicole Duval ging voraus. Zamorra verzichtete darauf, die Felsen wieder zu verschließen.
    In der Kammer mit den vier kopflosen Skeletten trafen sie Lucille Renard, die zwar bleich, aber gefasst war.
    Nicole hatte ihr berichtet, was vorgefallen war, als sie die Lampe geholt hatte.
    »Ich habe Martin gesagt, er solle noch vier Gräber ausheben lassen«, sagte die Besitzerin des Schlosses Bradois. »Diese Knochen hier sollen auch begraben werden.«
    Zamorra nickte und winkte Lucille, vorauszugehen.
    Als sie wieder die Oberfläche und das Tageslicht erreicht hatten, atmeten alle auf.
    Martin Dubois sah sie an und bemerkte den tiefen Ernst in den Zügen des Professors.
    »Was ist geschehen?«, fragte der Verwalter.
    Zamorra erklärte ihm den Vorfall mit dem Schädel und wies darauf hin, dass die Dämonen auch in der heutigen Zeit nichts von ihrer Kraft verloren hätten.
    »Vielleicht hört das auf, wenn wir die Skelette in die Gräber gelegt haben«, sagte der Verwalter.
    Zamorra entgegnete nichts und ließ dem Mann diese Hoffnung.
    Stattdessen erkundigte sich der Professor, ob die Gräber schon ausgehoben waren.
    »Es kann nicht mehr lange dauern«, sagte Martin, »wie halten wir es aber mit den Särgen?«
    »Das wird nicht gehen, dann weiß jeder sofort, dass hier auf Schloss Bradois etwas Außergewöhnliches vorgegangen ist«, erwiderte Zamorra.
    »Können wir die Skelette nicht in Decken oder Laken einschlagen und dann begraben?«, fragte Lucille.
    »Wir

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