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0046 - Das Haus der Verfluchten

0046 - Das Haus der Verfluchten

Titel: 0046 - Das Haus der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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einen Gang, der scheinbar endlos war.
    Modriger Geruch stieg ihnen in die Nasen. Professor Zamorra leuchtete mit der Taschenlampe die Wände des Ganges an und sagte: »Das ist nur die Verbindung zu einer anderen Kammer.«
    Er gewahrte die Türöffnung, kam aber sofort wieder zurück.
    Dann nahm er die Brechstangen und verkeilte die Tür so, dass sie auf keinen Fall zufallen konnte.
    »Martin«, rief er, »wir haben die Tür geöffnet und gehen jetzt in den Gang, der dahinter liegt, wenn Sie in einer halben Stunde noch nichts von uns gehört haben, kommen Sie mit einigen Männern nach.«
    Der Verwalter nickte, und zufrieden wandte Zamorra sich wieder dem Gang zu.
    Er ging zügig voran. Mit der Taschenlampe leuchtete er ständig die Wände ab, konnte aber nichts Außergewöhnliches entdecken.
    »Warten wir ab, wo dieser Gang endet«, sagte er über die Schulter zu den beiden Mädchen.
    Nach etwa hundert Metern endete der Gang vor einer Felswand, wenigstens sah es wie ein gewachsener Felsen aus.
    Die Taschenlampe zuckte hin und her. Im schwachen Lichtschein war nichts zu entdecken, was auf eine Tür oder eine Öffnung schließen ließ.
    In der linken Hand hielt Zamorra immer noch das Amulett.
    Er hob den Talisman, presste ihn gegen den Felsen und sagte akzentuiert: »Ich befehle dir, dich zu öffnen.«
    Plötzlich verschwammen die Konturen des Gesteins, und der Gang führte weiter.
    »Das ist nur eine Sperre gewesen, die den Uneingeweihten zurückgehen ließ«, erklärte Zamorra.
    Sie hatten nur noch wenige Meter zu gehen, dann waren sie am Ziel ihrer Untersuchung.
    Aber wenn sie gehofft hatten, das Buch zu finden, täuschten sie sich.
    Vier Skelette waren es, die in der Grabkammer lagen.
    Die Mädchen schalteten ihre Taschenlampen ein, und jetzt war genügend Licht vorhanden.
    Auf schwarzem Gestein, das mit Samt überzogen war, lagen vier Skelette. Schwerter, Schilde, Armbrüste und Zaumzeug für Pferde lagen vor jedem Stein auf dem Boden.
    Die Knochengerüste selbst hatten zahlreiche Ringe an den Fingern.
    Professor Zamorra ging um die seltsamen Altäre herum und sah, als er am Kopfende angelangt war, dass alle vier Skelette keinen Kopf mehr hatten!
    Der Strahl seiner Taschenlampe geisterte in der Felsenkammer umher. Schließlich fand er eine winzige Tür.
    Zamorra schlug mit dem Amulett dagegen, und lautlos schwang diese Tür auf.
    Der Professor kroch durch die Öffnung und sah sich einem weiteren Gang gegenüber, der aber nach knapp zehn Metern wieder vor einer Felswand zu enden schien.
    »Ich befehle dir, dich zu öffnen«, rief der Gelehrte und presste die Hand mit dem Amulett gegen das Gestein.
    Wieder verschwamm der Felsen und der Gang führte weiter.
    Nach wenigen Metern erweiterte er sich zu einer Kammer.
    Beinahe hätte der Professor das Amulett fallen gelassen, so heiß wurde es plötzlich in seiner Hand.
    Er hörte ein Geräusch und fuhr herum.
    Seine Sekretärin, Nicole Duval, wieder in alten Hosen und einem Pullover, stand hinter ihm.
    »Hier sind Dämonen«, flüsterte der Professor, »warte hier.«
    Er ging weiter und hielt die Hand mit dem Amulett vorgestreckt.
    Plötzlich wurden Töne laut, die an das Jammern eines Kindes erinnerten. Immer stärker klang das Schluchzen auf, und immer verzweifelter drangen Schreie an die Ohren der beiden Eindringlinge.
    »Nein, lasst uns doch, wir sind an diese Körper gebannt, lasst uns doch, wir haben seit Jahrhunderten nichts mehr getan. Ihr tut uns weh, wenn ihr noch näher kommt. Warum geht ihr nicht weg?«
    Zamorras Lampe richtete sich auf eine Fläche im Hintergrund der kleinen Kammer.
    Dort standen sechs Kerzenleuchter, die nur noch Stummel enthielten. Neben diesem goldenen Aufblitzen wurden vier Schädel sichtbar, die anscheinend noch Augen enthielten! Es funkelte und blitzte im Schein der Taschenlampen.
    Erst als sie näher herankamen, sahen sie, dass es sich um Diamanten handelte, die in die Augenhöhlen der Totenköpfe eingesetzt waren.
    »Wer seid ihr?«, fragte Zamorra.
    »Wir sind Dämonen, die vor undenklichen Zeiten eine Aufgabe übernommen haben.«
    »Wie sind eure Namen?«
    »Wir besitzen keine Namen, Herr!«
    »Dann seid ihr also niedere Wesen eurer Art! Was habt ihr noch heute, Jahrhunderte, nachdem der Körper, den ihr beherrscht habt, verwest ist, hier zu suchen?«
    »Der Bannspruch galt für die Ewigkeit, Herr. Wir konnten uns nicht lösen.«
    »Wie lautete die Aufgabe, die ihr übernommen hattet?«
    »Wir sollten die Menschen, die wir

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