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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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der Nebel, der über diesem Fall schwebte. Die Konturen wurden immer deutlicher.
    ***
    Als ich zurück in die Stadt fuhr, meldete ich mich bei meiner Dienststelle und teilte ihr mit, wohin ich jetzt fahren würde. Da ich am Verlagsgebäude des
    News Records vorbeikam, stieg ich dort erst einmal aus und erkundigte mich beim Pförtner, ob Miss Wave zu sprechen sei. Ich hatte Glück, sie war im Haus, brauchte also erst gar nicht zu ihr in die Privatwohnung zu fahren. Ich ließ mich bei ihr anmelden, und wurde von einem Boy nach oben in die Redaktion gebracht. Allerdings konnte ich sie nicht sofort sprechen, denn Miss Wave befand sich in einer Konferenz mit dem Herausgeber ten Blair.
    Ich blätterte also gelangweilt in einer Zeitung herum und wartete. Nach der dritten Zigarette erschien Miss Bella Wave. Sie war mittelgroß, etwas füllig und zeigte mir ein strenges, aber nicht unschönes Gesicht, in dem die Backenknochen leicht hervortraten. Sie trug eine modische Brille und ein einfaches Kostüm, alles in allem eine Mischung zwischen kühlem Blaustrumpf und milder Leidenschaft.
    »Sie kommen wegen Mr. Christor?«, fragte sie mich sofort.
    »Er weiß nicht, dass ich zu Ihnen gegangen bin«, erwiderte ich und schüttelte ihr die dargereichte Hand. »Er wollte Sie aus allem heraushalten.«
    »Viel Zeit habe ich aber nicht«, entschuldigte sie sich, als wir den großen Reportersaal erreicht hatten. »Mr. ten Blair hat mich damit beauftragt, die Spalte Mr. Christors vorläufig zu übernehmen… Ich muss mich in das Material knien, um einen Überblick zu gewinnen.«
    »Haben Sie keine Angst, dass ein zweites Attentat erfolgen wird?«, erkundigte ich mich.
    »Ich fürchte, dass die bewusste Spalte ohne Mr. Christor nicht in der üblichen Art erscheinen kann«, erwiderte sie und rückte an ihrer Brille. »Christor allein besaß die Kenntnisse von den Zusammenhängen in den Kreisen der Unterwelt.«
    »Er hatte die Sammlung von Beweismaterial in einem Banksafe aufgehoben«, sagte ich.
    »Ich weiß«, erwiderte sie, »das Material war mehr als hochbrisanter Sprengstoff.«
    Als ich den Reportersaal verließ, wartete Phil auf mich. Er hatte erfahren, dass ich im Haus war, und er wollte sich zusammen mit mir absetzen. Seinem Gesicht war anzusehen, dass er hier keinen Erfolg erzielt hatte. Es war auch so.
    Wieder einmal zeigte es sich, dass Christor mit seinen fertigen Berichten und Artikeln ins Haus gekommen war. Er galt als etwas seltsam, wahrscheinlich deshalb, weil er Indiskretionen befürchtete. Er wollte sich eben um keinen Preis der Welt in seine Karten sehen lassen.
    »Wir werden uns gleich einmal um Clem Ronder kümmern«, sagte ich. »Ruf die Dienststelle an und frag nach, ob der Stromer nun endlich ermittelt worden ist! Er kann doch nicht vom Erdboden verschwunden sein. Ich gehe rüber zu ten Blair.«
    Wir trennten uns, und ich ließ mich bei dem Herausgeber des News Records anmelden. Er hatte sofort Zeit für mich. Nach wenigen Sekunden schon stand ich ihm gegenüber.
    »Entschuldigen Sie mein Aussehen«, sagte er und deutete an sich herunter, »aber ich war mit dem Flugzeug unterwegs. Die Nachricht von dem Attentat erreichte mich auf See. Ich befand mich an Bord einer Segeljacht, und wir nahmen sofort Kurs zurück auf die Küste und dann ging’s sofort mit der Maschine hierher. Agent Cotton, ich werde Christor gleich einen Besuch abstatten. Haben Sie vom FBI schon etwas erreichen können?«
    »Man darf zufrieden sein«, erwiderte ich. »Der äußere Kreis einer bekannten Gangsterbande ist gesprengt worden, jetzt suchen wir nach dem Chef der Bande. Aber den werden wir auch noch finden.«
    »Haben Sie schon bestimmte Anhaltspunkte? Was ich sagen wollte, in der Abendausgabe unserer Zeitung werde ich eine hohe Belohnung bekannt machen. Alle sachdienlichen Hinweise sollen hoch honoriert werden. Vielleicht bekommen Sie dadurch noch zusätzlich wichtige Hinweise. Wir müssen den Täter finden. Wenn wir jetzt nicht unterstreichen und beweisen, dass wir stärker als die Gangster sind, dann dürfte der freie Bürger unserer Stadt glatt verspielt haben. Dann werden Angst, Schrecken und Terror regieren.«
    »Ich unterhielt mich gerade mit Miss Wave«, erwiderte ich. »Sie teilte mir mit, dass die Spalte Christors fortgesetzt werden soll.«
    »Sie muss wohl«, sagte ten Blair. »Eigentlich hatte ich Mike Braster dafür in Aussicht genommen, aber er ist wie vom Erdboden verschwunden. Zu Hause ist er nicht aufzutreiben. Ich fürchte,

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