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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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dass ihm etwas passiert ist. Er war doch Christors engster Mitarbeiter«, erklärte mir der Herausgeber. »Er weiß sicherlich eine Menge und dürfte damit den Gangstern gefährlich werden.«
    »Wir kümmern uns bereits um diese Sache«, erwiderte ich. »Leider hat sich Mike Braster sehr geheimnisvoll gegeben.«
    »Ich bin nur gespannt, wie die Lösung des Rätsels eines Tages aussehen wird«, entgegnete er. »Aber Sie dürfen versichert sein, dass wir nicht locker lassen. Wir publizieren weiter, nur mit dem Unterschied, dass wir auf Christor verzichten müssen. Hat er Ihnen gegenüber schon von gewissen Unterlagen gesprochen? Ich bin sicher, dass er umfangreiches Material besitzt.«
    »Dieses Material existiert«, sagte ich und nickte. »Aber leider wurde es aus einem Banksafe gestohlen.«
    »Was?«
    »Der Dieb gab sich als Mike Braster aus und räumte das Safefach leer. Wir kamen leider zu spät.«
    »Als Braster hat sich dieser Bursche ausgegeben?«
    »Braster selbst war es bestimmt nicht«, sagte ich. »Fotos haben das bewiesen. Die Bankbeamten erinnern sich eines anderen Mannes.«
    »Das ist natürlich ein großer Verlust«, sagte ten Blair und kaute an seiner Unterlippe herum. »Ohne dieses Material werden wir nicht die bisherige Linie einhalten können. Weiß Christor schon davon?«
    »Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Er weiß es.«
    »Ob Durchschriften existieren?«
    »Keine Ahnung, in diesem Punkt schweigt sich Christor aus, Mr. ten Blair, ich habe den Eindruck, dass er sein eigenes Süppchen kochen will. Ich habe aber eine Bitte: Wenn Sie ihn heute besuchen, sprechen Sie mit ihm, reden Sie auf ihn ein. Er weiß mehr, als er zugeben will. Möglich, dass er selbst den Täter uns seinen Hintermann entlarven will. Er muss sich aber darüber klar werden, dass er es allein nicht schaffen wird. Wir müssen Zusammenarbeiten. Falls wirklich noch Durchschriften existieren, sollte er sie uns übergeben. Falls Christor Kenntnis von bestimmten Dingen hat, soll er sie aussagen.«
    »Sie dürfen sich darauf verlassen, dass ich meinen ganzen Einfluss in die Waagschale werfen werde«, versprach mir ten Blair. »Der Hinweis darauf, dass Christor allein die Lösung finden will, dürfte schon zutreffen. In der Beziehung war er wie ein Kind, ehrgeizig und etwas eitel. Nun, ich kann’s verstehen, er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, mit dem Verbrechertum aufzuräumen. Er wollte die Gangster entlarven, wo er nur konnte.«
    »Eine ganz andere Frage: Wave und Christor harmonieren zusammen, ja?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Was halten Sie von Miss Wave?«
    »Sie ist sehr tüchtig! Wirklich, sie ist eine erstklassige Mitarbeiterin. Sonst hätte ich ihr Christors Spalte auch nicht anvertraut.«
    »Was wissen Sie noch über Miss Wave?«
    »Ich habe nie Erkundigungen über sie eingezogen, als sie begann, für uns zu arbeiten. Ich lege aber meine Hand für Miss Wave ins Feuer.«
    »Das ehrt Sie, Mr. ten Blair. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.«
    Als ich wieder im Vorzimmer stand, erschien Phil und nickte mir zu.
    »Hat man den Burschen endlich gefunden?«, fragte ich.
    »Clem Ronder wohnt in einer Pension unten am Hafen.«
    »Er wohnt in einer Pension?«
    »Was man so Pension nennen kann«, antwortete Phil. »Sehen wir uns die Gegend doch mal genau an.«
    ***
    Wir setzten uns in den Dienstwagen und rauschten los. Zu meiner Überraschung entpuppte sich besagte Pension, in der Clem Ronder wohnte, als die Adresse, die mir der Kollege aus der Telefonüberwachung in die Hand gedrückt hatte. In diesem Haus musste also auch Blackie wohnen, den Christor unter Verwendung von Codeworten angerufen hatte.
    »Nun fehlt nur noch, dass Ronder lind Blackie ein und dieselbe Person ist«, meinte ich, als wir aus dem Wagen kletterten. »Wenn das hinhaut, sehe ich sehr klar…«
    Wir betraten das schäbige Haus, dessen Verputz in großen Fladen abgefallen war. Vom Wasser her hörte man das Tuten von Dampfsirenen, den Krach der Krananlagen und ein ewiges, dumpfes Rauschen.
    Wir gingen über eine abgewetzte Matte in die sogenannte Halle, die nichts anderes als ein schmaler, langer Korridor war, an dessen Ende sich ein Tisch befand. Hinter diesem Tisch stand ein leerer Stuhl.
    Ich winkte Phil über die Treppe schnell nach oben.
    Endlich näherten sich schlurfende Schritte.
    Vor mir stand ein Mann, dessen Gesicht mich an einen Totenkopf erinnerte. Die großen, kreisrunden Augen sahen mich fragend und desinteressiert zugleich an. Der

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