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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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die Tischplatte.
    Er griff danach, als hinge sein Leben daran. Er griff so schnell, dass er übersah, dass das Magazin von mir beim Herausnehmen aus dem Halfter entfernt worden war. Er richtete die Waffe auf mich und grinste.
    »Ich werde Christor und Sie erschießen«, sagte er kalt. »Aber erst werde ich meine Drohung einmal wahr machen. Können Sie sich an die telefonische Warnung erinnern? Ich sagte, ich würde Sie und Ihren Partner blenden. Das wird gleich geschehen. Sehen Sie sich noch einmal alles genau an. Das wird das letzte Licht sein, das Sie zu sehen bekommen. Gleich wird es Nacht für Sie werden.«
    »Phil, schlag ihn nieder«, sagte ich schnell, um ihn zu täuschen. Aber er fiel auf diesen verzweifelten Trick nicht herein.
    »Sie vergaßen den Spiegel, in den ich sehen kann«, meinte er fast verzeihend. »Nein, Cotton, wir sind allein, und es wird keine Tricks geben, mit denen Sie mich hereinlegen können, nehmen Sie die Hände auf den Rücken. Schnell, sonst sprühe ich Christor an!«
    Ich tat, was er verlangte.
    »Lehnen Sie sich gegen die Wand«, verlangte er weiter von mir. Ich tat es, ohne dass er noch einmal zu drohen brauchte. Ich dachte an Phil und meinen Chef, Mr. High. Zum Teufel, wo blieben sie? Der Weg zum Krankenhaus war doch schließlich keine Weltreise. Ich fühlte, wie mir der Schweiß bereits über die Wangen rann. Mein Körper musste dampfen, wenigstens hatte ich diesen Eindruck.
    »So, und jetzt schieben Sie die Füße so weit vor, dass Sie schräg mit den Schultern nur noch die Wand berühren«, kommandierte ten Blair weiter.
    Ten Blair schritt auf mich zu und hob die Sprühdose. Ich hatte keine Möglichkeit, etwa blitzschnell mein Gesicht schützen zu können. Er hatte mich so hindirigiert, dass ich der Säure ausgeliefert war.
    »Jetzt werde ich mich rächen, Cotton«, sagte er mit hasserfüllter Stimme. »Beten Sie, Cotton, gleich wird die Nacht Sie umgeben.«
    Ich riss die Augen auf, zwinkerte, weil mir der Schweiß in die Augenwinkel gedrungen war, nahm mir vor, sie fest zuzudrücken, schwitzte und hörte mich stöhnen. Ich sah etwas und stöhnte erneut.
    Und im gleichen Moment fiel ein Schuss. Ten Blair schrie auf und ließ die Sprühdose fallen. Christor aber saß aufrecht im Bett und hatte eine rauchende Pistole in der Hand. Er hatte sie dem Gehör nach abgefeuert und auch getroffen.
    Ten Blair versuchte, sich an der Wand zu halten, glitt aber ab und rollte auf den Boden, wo er bewegungslos liegen blieb.
    »Cotton?«, rief Christor ängstlich. »Leben Sie noch, habe ich richtig getroffen?«
    Ich brauchte einige Zeit, bis ich sagen konnte, das alles in Ordnung sei. Christor erlitt einen Weinkrampf, und auch mir zitterten die Beine. Es ging aber, als die Beamten endlich ins Zimmer kamen. Ich hatte erst aufschließen müssen.
    »Ich kann wieder Umrisse erkennen«, sagte Christor mit zitternder Stimme. »Ob Sie es glauben oder nicht, Cotton, ich konnte ganz schwach und Grau in Grau die Umrisse ten Blairs erkennen. Ich hatte die ganze Zeit über die Waffe unter meinem Kopfkissen. Ich habe auf ten Blair gewartet, und ich hatte mir vorgenommen, ihn zu töten, schon Junes wegen.«
    »Sie können wieder sehen?«
    »Ich kann ganz schwach Umrisse erkennen«, sagte er fast schreiend. »Vielleicht war es die Nervenanspannung, die mich wieder sehend gemacht hat. Holt June und Mike. Sie müssen es wissen. Ich kann wieder etwas sehen!«
    Einer der Beamten ging, um die beiden jungen Leute zu holen. Ich aber kümmerte mich nicht um das Hausverbot, sondern zündete mir noch oben im Korridor eine Zigarette an und ging zum Lift. Erst draußen in der friedlichen Abendluft fröstelte mich.
    Dann ging ich, ohne auf Phil und Mr. High zu warten. Ich ging in die Nacht hinein und rauchte…
    ENDE

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