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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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einer dreckigen kleinen Pension. Sie muss unten am Hafen liegen.«
    »Wann rief Christor an?«
    »Um Mitternacht.«
    »Prächtig, halten Sie weiterhin die Ohren auf«, sagte ich zu meinem Kollegen. »Sie haben mir da ein paar sehr nette Tipps gegeben. Damit lässt sich schon eine Menge anfangen.«
    ***
    Ich verließ die Vermittlung und fuhr mit dem Lift nach unten in die Empfangshalle. Nachdem ich mir im Windschatten eine Zigarette angezündet hatte, setzte ich mich in den Dienstwagen und nahm eine kleine Änderung in meinem Plan vor. Über Sprechfunk sprach ich mit der Dienststelle und bat darum, dass einer der Beamten sich sofort in den Wagen setzte und sämtliche Büros der Fluglinien abklapperte. Ich brauchte eine spezielle Angabe und hoffte stark, sie bald zu erhalten. Für mich zeichneten sich die Dinge immer besser ab. Ich war sicher, dem Gangster auf der Spur zu sein.
    Nach diesem Funkgespräch ließ ich den Wagen quer durch die Stadt rollen und steuerte das bewusste Holzhaus an, in dem die Christors wohnten. Auf mein erstes Läuten hin wurde die Tür geöffnet. Eine große, schlanke Frau mit einem netten Gesicht öffnete mir und sah mich fragend an.
    »Wenn Sie von irgendeiner Zeitung kommen sollten, haben Sie Pech gehabt«, begann sie dann sehr energisch, »ich gebe kein Interview.«
    »Mir vielleicht doch«, sagte ich lächelnd, »ich bin Jerry Cotton vom FBI. Sie sind Miss Heilert?«
    »Sie sind vom FBI? Darf ich dann mal Ihren Ausweis sehen?«
    Ich zeigte ihr meinen Dienstausweis, und sie ließ mich nun eintreten. Man musste ihnlassen, dass sie das Haus sehr gut in Schuss gehalten hatte. Alles blitzte vor Sauberkeit. Sie bewegte sich mit der selbstverständlichen Sicherheit einer Frau, die sich tatsächlich zu Hause fühlt.
    Wir setzten uns vor den Kamin, und sie bot mir einen Drink an. Ich nahm ein Glas Bier, und revanchierte mich mit einer Zigarette. Sie sah mich erwartungsvoll an.
    »Ich komme gerade aus dem Krankenhaus«, begann ich. »Mr. Christor geht es so weit ganz gut. Die Ärzte sind in der Lage, ihm Hoffnungen machen zu können.«
    »Ich wünsche es Mr. Christor von ganzem Herzen«, sagte sie. »Als ich von dem Attentat erfuhr, dachte ich einen Moment lang, mein Herz würde stehen bleiben.«
    »Sie hängen sehr an Mr. Christor?«
    »Ich gebe offen zu, dass er ein fabelhafter Mensch ist. Man kann ihn nur verehren. Er kennt keine Stimmungen, ist in seinem Fach mehr als tüchtig und wirklich noch ein Gentlemen der alten Schule.«
    »Mr. Christor ist schon seit langer Zeit Witwer?«
    »Von mir aus können Sie sich auch deutlicher ausdrücken«, konterte sie sofort. »Nein, ich bin nur Haushälterin, eine intime Beziehung existiert zwischen uns nicht.«
    »Gibt es da eine andere Frau?«
    »Darüber rede ich nicht. Das sind private Dinge Mr. Christors. Legen Sie mir das bitte nicht als Unhöflichkeit aus.«
    »Aber bestimmt nicht«, sagte ich. »Es existiert also eine andere Frau. Wissen Sie, Miss Heilert, diese Frau ist der Dreh- und Angelpunkt des Falles. Diese Frau war wohl in der Lage, ein bestimmtes Codewort zu verraten. Wissen Sie, dass man Christors Geheimunterlagen aus dem Banksafe gestohlen hat?«
    »Die Unterlagen?«
    »Sie wissen davon?«
    »Aber selbstverständlich, Agent Cotton. Ich weiß auch, dass Mr. Christor sie einem Banksafe anvertraut hat.«
    »Diese bewusste Frau nun hat meiner Vermutung nach das Codewort gekannt, und es den Gangstern preisgegeben.«
    »Das wäre ja fürchterlich.«
    »Mr. Christor hat wahrscheinlich keine Ahnung, wer ihm diesen Streich gespielt hat.«
    »Haben Sie schon mit ihm darüber gesprochen?«
    »Über diesen Punkt lässt er sich nicht aus. Er vertraut dieser Frau wohl sehr stark.«
    »Mr. Cotton, ich möchte wirklich nicht als klatschsüchtig gelten«, begann Miss Heilert da und räusperte sich. »Ich will zugeben, dass für Mr. Christor eine Frau existiert. Sie heißt Bella Wave. Mr. Christor kennt sie von der Zeitung her. Sie ist freie Mitarbeiterin und bearbeitet den Frauenteil.«
    »Kenne Sie einen gewissen Blackie?«
    »Diesen Namen muss ich schon einmal gehört haben«, sagte Miss Heilert nachdenklich, »aber augenblicklich weiß ich nicht, wo ich ihn unterbringen soll.«
    Wir unterhielten uns noch eine Weile, aber viel kam dabei für mich nicht heraus. Ich begnügte mich damit, das ich den Nehmen Bella Wave zu hören bekommen hatte. Ich kannte inzwischen auch ihre Adresse und nahm mir vor, dieser Frau einen Besuch abzustatten. Langsam hob sich

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