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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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wie man sie hatte stehlen können«, erregte sich Christor, »nur mir war das Losungswort für die Safekammer bekannt.«
    »Sind Sie ganz sicher? Wusste vielleicht Braster davon?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, ihm je davon erzählt zu haben.«
    »Weiß Ihre Tochter June von diesem Stichwort?«
    »Sie steht doch außerhalb jedes Verdachtes«, sagte Christor. »Sie zu verdächtigen, wäre mehr als geschmacklos.«
    »Kannte sie das Losungswort?«
    »Ich glaube, dass ich es ihr einmal genannt habe.«
    »Eine Frage am Rande. Hat Ihre Tochter eigentlich einen Freund?«
    »Natürlich, sie ist doch erwachsen genug.«
    »Nennen Sie mir diesen Namen!«
    »Sie verdächtigen meine Tochter?«
    »Christor, sie sind ein vernünftiger Bursche«, sagte ich eindringlich. »Sie sind als Zeitungsmann Realist. Natürlich werde ich mich hüten, Ihre Tochter zu verdächtigen. Aber man kann das Mädchen in eine Zwangslage gebracht haben, dass es das Codewort gezwungenermaßen preisgab.«
    »Verdammt. Diese Aussichten gefallen mir gar nicht.«
    »Wie heißt der Freund?«
    »Es ist Mike Braster«, antwortete Christor. »Aber auch für Mike lege ich meine Hand ins Feuer, verstehen sie? Es war ja mein bester Gehilfe im Kampf gegen die Gangster.«
    »Welche Unterlagen hatten Sie gegen Bandy gesammelt?«
    »Ich war in der Lage, nachzuweisen, welche Lokale und Häuser ihm in der Stadt gehören. Ich hatte ein Dokument, aus dem hervorging, dass er meinen Herausgeber ten Blair offen bedrohte, wenn er mich weiter publizieren lassen würde. Gerade mit diesem Dokument wollte ich ihn stürzen. Es war so offen gehalten, dass Bandys Identität als Chef eines Gangster-Syndikats klar zu beweisen war.«
    »Erstaunlich, dass er sich solch eine Blöße gegeben hat.«
    »Jeder macht mal einen Fehler.«
    »War das Dokument echt? Ich kann mir wirklich schlecht vorstellen, dass Bandy so stümperhaft gearbeitet haben sollte. Eine Frage am Rande, Christor, wie sind Sie an dieses Dokument gekommen?«
    »Ich hatte es mir besorgt«, erwiderte er.
    »Das besagt gar nichts«, meinte ich. »Verschweigen Sie mir etwas?«
    »Was sollte ich Ihnen verschweigen?«, antwortete er in harmlosem Ton. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Braster spielte mir das Papier in die Hand, wollte mir aber nicht sagen, woher er es hatte.«
    Ich schaute auf das verbundene Gesicht herunter und dachte mir mein Teil. Ich ahnte, dass Christor seine Karten immer noch nicht offen auf den Tisch gelegt hatte. Der Grund war entweder Angst, dass June und ihm Weiteres passieren konnte, oder aber er wollte die Ernte allein einfahren.
    »Hören Sie, Christor«, sagte ich in belanglosem Ton, »vielleicht haben Sie den Ehrgeiz, den Fall selbst zu klären und als Held zu erscheinen. Ich warne Sie aber, noch existiert das Haupt der Gangster, die Sie mit Säure bespritzt haben. Bandy ist nicht das Schlussglied dieses Falles.«
    Als sein Kopf ruckartig herumflog, wusste ich, was die Stunde geschlagen hatte.
    ***
    Da ich nun schon im Hospital war,, besuchte ich auch June Christor in ihrem Zimmer.
    Sie lag allein in einem nett eingerichteten Raum, der ebenfalls von Kriminalbeamten diskret überwacht wurde. Sie hatte sich schon erstaunlich gut erholt, wenngleich sie noch nicht fähig war, sich allein aus dem Kissen zu heben.
    Sie war irgendwie froh, als ich neben ihrem Bett auftauchte.
    »Ich komme gerade von Ihrem Vater«, sagte ich, nachdem ich sie begrüßt hatte. »Er lässt Ihnen Grüße ausrichten. Wissen Sie schon, dass ihm die Ärzte wegen seines Augenlichts Hoffnung machen können?«
    »Ich bin sehr froh, dass es so ist«, erwiderte sie und nickte mir zu. »Vielleicht kann Daddy eines Tages wieder richtig sehen.«
    »Es gibt wohl nicht einen Menschen, in der Stadt, der ihm das nicht von ganzem Herzen wünscht«, sagte ich. »Die Zeitungen berichten täglich von dem Säure—Attentat. Dieser Anschlag hat weite Kreise in den Staaten gezogen.«
    »Hat man schon eine Spur gefunden, um an die Gangster heranzukommen?«
    »Bisher haben wir sehr viel erreicht«, sagte ich ihr. »Die kleinen Handlanger und den eigentlichen Ausführer der Tat haben wir bereits ermittelt. Jetzt geht es uns darum, den eigentlichen Anstifter des Attentats zu erwischen. Und dazu, Miss Christor, brauche ich Ihre Hilfe.«
    »Ich fürchte…«
    »Ich glaube, dass Sie uns sehr gut helfen können«, schnitt ich ihr das Wort ab. »Die Unterlagen Ihres Vaters wurden aus einem Banksafe gestohlen. Der Täter benutzte das vereinbarte

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