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0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
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sein, nicht wahr, Braster?«
    »Auf wen spielen Sie da eigentlich an?«
    »Muss ich Ihnen den Namen wirklich noch nennen?«, gab ich zurück. »Braster, Christor, seit wann wissen Sie, dass Ihr Chef ten Blair der Boss der Gangster ist?«
    »Wie haben Sie das herausbekommen?«
    »Seit wann wissen Sie es?«
    »Erst seit einigen Tagen«, erwiderte Christor. »Kurz danach wurde ich geblendet. Braster hatte gerade das Dokument und zwei Fotos besorgt, als man den Anschlag auf mich ausführte. Ten Blair hatte blitzschnell geschaltet und mich mundtot gemacht. Er drohte damit, June ermorden zu lassen, falls ich den Mund öffnete. Er verlangte die Herausgabe der Unterlagen und deshalb entschlossen Mike und ich uns zu diesem angeblichen Diebstahl, um ten Blair zu täuschen.«
    »Ihre Sorge um Ihre Tochter kann ich verstehen«, antwortete ich. »Um Ihre Frage aber zu beantworten, wie ich dahintergekommen bin. Schön, ich sagte wohl eben schon, dass Sie es alle mit dem FBI zu tun hatten. Zuerst wurde ten Blair im Rahmen der Diebstahlsmöglichkeiten überprüft. Meiner Schätzung nach konnte er vielleicht das Codewort gewusst haben. Nun, im Rahmen unserer Ermittlungen blätterten wir ten Blairs Spuren auf, befassten uns mit seiner Vergangenheit und stellten eine enge Verbindung zu Bandy fest. Die zeitlichen Angaben, die er gemacht hatte, stimmten nicht, der Verdacht wuchs, und mein letzter Bluff hier bei Ihnen hat mir die restliche Sicherheit gegeben. Ten Blair ist der eigentliche Täter. Er versuchte den Mord an Bandy dadurch zu vertuschen, dass er Ihre Haushälterin Heilert in die Affäre hineinziehen wollte.«
    »Wird er Ihnen nicht entwischen?«, fragte Braster nervös.
    »Ich hoffe sogar, dass er hierherkommen wird«, sagte ich. »Er hat sich doch bisher noch nicht sehen lassen, Christor, nein?«
    »Er hatte sich für diesen Abend angesagt«, antwortete Christor.
    »Im Grunde hatte ich eine Heidenangst vor diesem Besuch, Agent Cotton, aber auf der anderen Seite riskierte ich es nicht, im Interesse Junes die Polizei anzurufen. Ich saß in einer Zwickmühle.«
    »Welche Unterlagen haben Sie nun beschaffen können?«, fragte ich weiter.
    »Er ist der Geldgeber Bandys, der wiederum als Strohmann die Spielhöllen aufgezogen hat. Dann besorgte mir Ronder gegen ein Heidengeld eine Monatsabrechnung, die an ten Blair adressiert war. Das ist der Hauptbeweis, der eindeutig klarstellt, dass der ehrenwerte ten Blair Nutznießer eines Gangstersyndikats ist.«
    »Ist das Material greifbar?«
    »Es steht Ihnen zur Verfügung«, sagte Braster. »Ich habe es in einem Gepäckfach im Hauptbahnhof untergebracht. Hier ist der Schlüssel zum Gepäcksafe.«
    Er reichte mir den Schlüssel und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war wohl wie Christor froh, dass sich alles so schnell und reibungslos aufgeklärt hatte.
    »Ich möchte bloß wissen, warum ten Blair Sie Ihre Artikel hat schreiben lassen?«, fragte ich Christor. »Das war doch ein Spiel mit dem Feuer.«
    »Im Grunde nicht«, antwortete der Redakteur, »durch meine Berichte wusste er ja aus erster Hand, was ich ermittelt hatte, Agent Cotton. Als die Sache brenzlig wurde, ließ er mich mit Säure blenden«
    »Wir werden ihm das Handwerk legen«, versprach ich, »Hoffentlich erscheint er auf der Bildfläche.«
    »Wenn er Sie hier im Zimmer sieht, wird er sofort die Flucht ergreifen.«
    »Glauben Sie? Er wird bleiben und darauf bauen, dass Sie um Ihre Tochter June fürchten.«
    »Sie haben recht«, sagte Braster. »Haben Sie etwas dagegen, dass ich zu June gehe? Sie wird auf mich warten.«
    »Eins möchte ich noch klären«, rief ich ihm nach. »Der Fahrer des Lasters hatte wirklich recht mit der Vorfahrt. Er hat mit dem Fall überhaupt nichts zu tun.«
    Braster entschwand und ich saß mit Christor allein im Zimmer. Wir unterhielten uns über die Einzelheiten dieses Falles und rollten das raffinierte Doppelleben ten Blairs nach allen Regeln der Kunst auf.
    Endlich erschien der Kriminalbeamte in der Tür.
    »Ein Mister ten Blair wünscht Mr. Christor zu sprechen«, sagte er. »Darf ich ihn hereinlassen?«
    »Mr. ten Blair, nett, dass Sie gekommen sind«, rief Christor, ohne sich etwas anmerken zu lassen. »Immer hereinspaziert.«
    »Oh, Sie haben Besuch?«, fragte ten Blair, der ins Zimmer trat. Er stutzte und nickte mir zu.
    »Ich werde gleich gehen«, sagte ich.
    »Sie stören auf keinen Fall«, erwiderte ten Blair freundlich. »Wissen Sie was, ich nehme Sie gleich mit in meinem Wagen

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