Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0046 - Wir deckten seine Karten auf

0046 - Wir deckten seine Karten auf

Titel: 0046 - Wir deckten seine Karten auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir deckten seine Karten auf
Vom Netzwerk:
das Gitter und pirschten uns im Schutz der Dunkelheit an das burgartige Haus heran, das ich schon einmal besucht hatte.
    Als wir an einem geöffneten Fenster vorbeikamen, stoppte ich Phil.
    »Wir sollten hier eindringen, dann entfallen etwaige Komplikationen«, sagte ich zu ihm. »Hoffentlich weiß er noch nichts davon, dass wir Clargo hochgenommen haben. Gleich wird er Farbe bekennen müssen.«
    Wir kletterten auf den Fenstersims und ließen uns in die Bibliothek hinunter. Phil und ich bewegten uns leise wie die Katzen, durchschritten den Raum und öffneten die Tür zur großen Halle. Sie war leer.
    Phil postierte sich in Deckung an der Treppe, während ich schnell die unteren Räume abschritt. Als ich sie ebenfalls unbewohnt fand, gingen wir gemeinsam hinauf, um die Suche nach Bandy dort fortzusetzen. Zimmer für Zimmer wurde durchsucht, doch Bandy war nicht zu finden. Phil und ich sahen uns bedeutungsvoll an. Zum Henker, wir waren wahrscheinlich zu spät gekommen. Bandy hatte sich bereits abgesetzt.
    Um nichts auszulassen, sahen wir uns später in den Kellerräumen um. Inzwisehen war ein Streifenwagen unserer Dienststelle eingetroffen, sodass Phil und ich das Haus zum Garten hinaus verlassen konnten. Wir gingen zu dem Garagenhaus hinüber, dessen Tor weit auf stand.
    Erst als wir neben einem Cadillac standen, sahen wir den Toten. Es handelte sich um den Butler, den man erschossen hatte. Er lag auf den Vordersitzen mit dem Gesicht nach unten.
    »Ich glaube, dass Bandy nicht mehr weit sein kann«, sagte ich zu Phil. Wir suchten weiter in der Garage, aber dort war von Bandy nichts zu sehen. Wir entdeckten ihn seitlich neben der Garage, bei den Mülltonnen, die man hier aufgestellt hatte.
    Auch Bandy war tot.
    Er war wie sein Butler erschossen worden, auch er lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Phil, der das Innen- und Außenlicht eingeschaltet hatte, kam zu mir zurück. Das Licht reichte vollkommen aus, um die nähere Umgebung neben Bandy zu erhellen. Ich hatte mich inzwischen gebückt und suchte nach Spuren.
    Lange brauchte ich danach allerdings nicht zu suchen.
    Neben dem Toten fand ich ein kleines Taschentuch, das blutbefleckt war und
    Erdspuren zeigte. Mit spitzen Fingern hob ich es hoch und studierte das eingestrickte Monogramm. Es zeigte die beiden Buchstaben M. H.
    »Was kann das bedeuten?«, fragte Phil, der neben mir stand.
    »Gehört dazu sehr viel Fantasie?«, fragte ich ihn. »Überlege doch mal, wer dafür nur in Betracht kommen kann.«
    »M. H… Margie Heilert etwa?«
    »Du bist ein kluger Bursche«, lobte ich. »Ja, meiner Schätzung nach kann die Stickerei nichts anderes bedeuten.«
    »Ziemlich offensichtlich, was?«, meinte Phil und lächelte.
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte ich auflachend. »Man hat es sich hier etwas zu leicht gemacht, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Bandy nun tot ist und keine Aussagen mehr machen kann. Sein Hintermann ist der Meinung, sich gut abgesichert zu haben.«
    »Wenn der sich nur nicht täuscht«, sagte Phil. Wir gingen zum Haus hinüber und informierten die Kollegen von der Bereitschaft. Dann verließen wir das Grundstück, ohne uns am Durchsuchen des Hauses zu beteiligen. Wir hatten etwas anderes vor.
    ***
    Im Distriktbüro angekommen, beschäftigte ich mich erst einmal mit dem inzwischen eingetroffenen Telegrammen, Berichten und vorliegenden Aussagen. Phil half mir dabei, und nach einer halben Stunde konnten wir uns zufrieden zunicken. Wir beide wussten jetzt endgültig,’wer das Säure-Attentat und die Morde inszeniert hatte. Diese Person stand so fest für uns, als hätte sie bereits gestanden.
    Als wir zu Mr. High gehen wollten, um einen zusammenfassenden Bericht zu erstatten, klingelte das Telefon. Phil hob ab und winkte mir sofort zu. Ich nahm ihm den Hörer aus der Hand und meldete mich. Die Kriminalbeamten aus dem Hospital riefen an. Ein gewisser Mike Braster war gerade eingetroffen und hielt sich im Zimmer der June Christor auf.
    »Ich komme sofort«, sagte ich hastig. »Braster wird um jeden Preis festgehalten. Wenn er bockig werden sollte, dann sagen Sie ihm, dass ich ihn unbedingt wegen Bandy sprechen muss.«
    »Braster ist wieder im Lande?«
    »War ja nicht anders zu erwarten«, erwiderte ich. »Ob er will oder nicht, er musste zurückkommen. Phil, geh du zu Mr. High und halte den Vortrag! Sobald du damit fertig bist, kannst du ja mit Mr. High nachkommen. Es empfiehlt sich, einige Leute mitzubringen. Es könnte Ärger

Weitere Kostenlose Bücher