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0047 - Gom antwortet nicht

Titel: 0047 - Gom antwortet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Vorschein. Ebenso unbehelligt wie die Steine ließen die Goms die scheibenförmigen Raumfahrzeuge, mit denen die Bios gekommen waren. Bull starrte zu den Fahrzeugen hinüber.
    „Wir werden uns eines davon nehmen", knurrte er. „Ich traue ihnen nicht viel zu; bis zur TITAN werden wir vielleicht zwei oder drei Wochen brauchen. Aber das ist besser als gar nichts."
    „Rechnen Sie ruhig mehr!" riet ihm Marshall. „Wir müssen einen gewaltigen Umweg machen, um den Aras oder den Springern nicht in die Quere zu kommen. Ich glaube nicht, daß die Dinger bewaffnet sind. - Übrigens: Fällt Ihnen nichts auf?"
    „Nein. Was?"
    „Es waren vierzig Fahrzeuge, als die Bios kamen. Jetzt sind es noch neununddreißig."
    Bull zählte sie ab. Marshall hatte recht. „Vielleicht habe die Goms doch eines davon gefressen", meinte er unsicher..
    „Glaube ich nicht", entgegnete Marshall. „Ich würde sagen: Mit dem einen ist unser Japaner verschwunden!"
     
    *
     
    Auf Laros war man über das Schicksal der zweihundert Bios wenige Sekunden, nachdem Iwan Goratschin sein unheimliches Talent hatte spielen lassen, schon informiert. Die Reaktion der drei Patriarchen Siptar, Vontran und Cekztel bestand nur aus einem freundlichen Rat, den sie den Aras gaben: „Na schön, eure Leute waren eben zu wenige. Schickt tausend, dann wollen wir sehen, wie sich die Sache entwickelt!"
    Die Aras selbst waren skeptischer. Obwohl sie es den Springern gegenüber nicht zugaben, bedeutete der Verlust von zweihundert Bios einen schweren Schlag für sie. Auf Laros selbst gab es insgesamt nicht mehr als siebenhundert dieser künstlichen Geschöpfe, jetzt waren es zweihundert weniger. Die Aras hatten also gar nicht die Möglichkeit, dem Rat der Springer-Patriarchen zu folgen. Was sie übrigens ebenso wenig zugaben. Außerdem stieg den Aras die Erkenntnis auf, daß sie es hier mit einem Gegner zu tun hatten, der nicht zu unterschätzen war. Der Stützpunkt auf Laros war für sie als weit von allen Schifffahrtsstraßen entfernter Ort von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit - als geheimes Labor und als Versandort der Bios, aus deren Verkauf den Aras ein unerschöpflicher Strom harten Geldes zufloß. Deswegen reagierten sie empfindlich, wenn ihnen jemand auf Laros in das Konzept fahren wollte. Hier aber war einer auf Gom gelandet, der fuhr nicht nur schlechthin ins Konzept, der hatte überdies offenbar noch vor, Laros zu einem totalen Ausverkauf an Bios zu zwingen. Und das, obwohl er als nahezu hilfloser Flüchtling auf Anweisung der Aras hin von den Goms zum Absturz gezwungen worden war! Mancher unter den Aras schöpfte Verdacht, daß die Goms mit den Flüchtlingen gemeinsame Sache machten. Aber ebenso wenig, wie man sich ohne die Dazwischenschaltung von Bios mit den Gom-Wesen verständigen konnte, ebenso schwer war es, Anhaltspunkte zu bekommen, die den Verdacht stärkten oder schwächten. In dieser Lage entschlossen sich die Aras dazu, weitere vierhundert Bios aufs Spiel zu setzen. Außerdem taten sie etwas, was sie in der Geschichte ihrer „Zusammenarbeit" mit den Goms bisher vermieden hatten zu tun: Sie befahlen den Gom-Wesen bei Androhung einer rigorosen Strafaktion, sich der Flüchtlinge zu bemächtigen und sie den landenden Bios auszuliefern. Mehrere Bios übertrugen diesen Befehl mit Hilfe mechanischer Telepathie-Verstärker von Laros nach Gom. Die Art der Bestrafung, welche die Aras sich ausgedacht hatten, wurde genau beschrieben: Vernichtung mindestens der Hälfte der gesamten Gom-Substanz durch nukleare Bomben. Gom gab keine Antwort. Die Aras waren wohl darüber informiert, daß eine solche Botschaft nur dann empfangen werden konnte, wenn sich irgendwo auf der Oberfläche von Gom ein Gom- Zusammenschluß gebildet hatte, der groß genug war, um eine eigene Intelligenz zu besitzen. Aber die Statistik machte glaubhaft, daß es zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf Gom mindestens einen solchen Zusammenschluß gab. Obwohl der Befehl also unbeantwortet blieb, waren die Aras davon überzeugt, daß sie verstanden worden waren. Ein kleiner Zwischenfall blieb in dem hektischen Durcheinander und den Seelennöten, die die Aras auszustehen hatten, völlig unbemerkt: Die Fernsteuer-Relaisstation registrierte, daß in eines der scheibenförmigen Raumfahrzeuge, die auf Gom lagen, wenigstens ein Teil der Besatzung zurückgekehrt war. Da auch die Zeit, die die Aras für die Bio-Aktion auf Gom als ausreichend angesetzt hatten, schon zur Hälfte verstrichen war, startete die

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