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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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begreifen! Wir haben die Aufgabe, diesen Mörder zu stellen. Was Sie noch nicht wissen können, ist dies: Es gibt bereits ein zweites Opfer — und wir wissen nicht, wie viele es noch geben wird, wenn wir den Mann nicht schnell genug in die Hände bekommen. Sosehr ich Ihren Schmerz begreife; jetzt müssen Sie uns helfen! Sie müssen! Denken Sie daran, daß Sie mit Ihrer Hilfe vielleicht anderen jungen Mädchen ein gleiches fürchterliches Schicksal ersparen können.«
    Sein Blick war langsam klar geworden. Bei den letzten Sätzen hatte ich sogar das deutliche Empfinden, daß er mir wirklich zuhörte.
    »Ein zweites Opfer?« wiederholte er erschrocken. »Wer ist es denn?«
    »Das wissen wir noch nicht. Wir werden leider wieder den Weg über die Zeitungen gehen müssen, um herauszufinden, wer es ist. Wir tun es ungern, denn es ist sicher keine angenehme Sache, wie in Ihrem Falle aus der Zeitung zu erfahren, daß das eigene Kind…«
    Ich brach den Satz ab. Zum Henker, ich konnte doch nicht dauernd auf den Nerven dieses geplagten Vaters herumtreten.
    »Ist es vielleicht jemand aus dem Bekanntenkreis von Lizzy?« fragte der Professor. Seine Hände machten zwar noch immer fahrige Bewegungen, aber er schien sich im ganzen doch gesammelt zu haben.
    Ich sprang auf. Daß ich daran noch nicht gedacht hatte!
    »Darf ich schnell mal bei Ihnen telefonieren?«
    »Bitte. Der Apparat steht in der Diele.«
    »Danke. Ich weiß.«
    Ich stürzte hinaus. Die Nummer des FBI wählte ich mit fliegenden Fingern. »Federal Bureau of Investigation.«
    »Cotton. Bitte die Presseabteilung.«
    Es knackte ein paarmal in der Leitung, denn meldete sich Bill.
    »Hör zu, Bill«, sagte ich. »Hier ist Jerry. Hast du schon das Bild von heute mittag? Von der Kreuzung von Staten Island?«
    »Miller hat es mir gerade gebracht. Er hat nicht einmal gemeckert, daß er wieder Überstunden machen mußte. Ich glaube, die ganze Sache geht ihm ebensosehr zu Herzen wie jedem anderen von uns.«
    »Bill, kannst du die Weitergabe an die Zeitungen um ein bis zwei Stunden hinauszögern?«
    »Wenn’s sein muß, bis Mitternacht. Vor ein Uhr läuft bei uns in der City keine Rotationsmaschine an.«
    »Gut. Dann setz dich in einen Wagen — das heißt, du brauchst es nicht einmal unbedingt selbst zu tun. Schick einen der Streifenwagen hier vorbei mit dem Bild! Ich habe eine vage Hoffnung, daß wir das Mädchen identifizieren können. Vielleicht brauchen wir nicht den Weg über die Zeitungen zu beschreiten.«
    »Das interessiert mich. Ich komme selbst.«
    »Okay…«
    Ich sagte ihm die Adresse. Bill versprach, sofort zu kommen.
    Ich ging zurück in die Bibliothek.
    »In einer halben Stunde ungefähr werden wir das Bild hier haben«, sagte ich zu dem Professor. »Würden Sie so freundlich sein und es sich genau ansehen? Vielleicht ist es wirklich eine Freundin von Lizzy!«
    Der Professor nickte zustimmend. »Natürlich«, sagte er. »Ich werde mir alle Mühe geben, Ihnen zu helfen, meine Herren. Weniger, um eine Bestrafung des Mörders zu erreichen. Davon wird meine Tochter nicht wieder lebendig… Aber natürlich muß man dafür sorgen, daß es nicht zu weiteren Morden kommt. Darf ich Ihnen etwas anbieten, meine Herren?«
    Ich sah Phil fragend an. Er antwortete für mich.
    »Kaffee, wenn es keine Umstände macht. Es ist möglich, daß wir heute nacht nicht ins Bett kommen.«
    Zum erstenmal sah ich den Professor von der menschlichen Seite. Er sah uns lange an, dann murmelte er: »Ich bin mir noch nie so bewußt gewesen, wie wichtig Ihre Arbeit für uns ist, für uns alle, die wir in Ruhe und Frieden leben wollen, meine Herren. Ich glaube, ich habe Ihnen heute mittag unrecht getan, Mr. Cotton. Entschuldigen Sie.«
    Ich machte eine abwehrende Geste. »Vergessen Sie es«, sagte ich.
    Er stand auf und entschuldigte sich, weil er uns den Kaffee bei Mary bestellen wollte. Er kam gleich darauf wieder zurück.
    Wir fragten, ob wir rauchen dürften. Er brachte uns Zigaretten, die wir höflichkeitshalber nahmen, obgleich wir ja unsere eigenen in der Tasche hatten. Als sie brannten, fragte er: »Was kann ich tun, damit Sie vorankommen?«
    Wir packten unsere mitgebrachte Aktentasche aus. Wir legten uns Papier und Stifte zurecht.
    »Wir brauchen eine möglichst umfassende Liste aller Menschen, mit denen Lizzy in Berührung gekommen ist«, erklärte ich.
    »Was versprechen Sie sich davon?«
    Ich erklärte es ihm.
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder bestand zwischen Ihrer Tochter

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