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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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bitten«, sagte ich. »Zählen Sie uns bitte alle Namen auf von all den Personen, die Ihre Tochter außerdem gekannt hat. Jede unwichtige Figur ist dabei wichtig, Mr. Verhüll! Briefträger, Zeitungsbote — jeder!«
    Er schnaufte.
    »Ist das Ihre Art, einen Mörder zu fangen?«
    »Nicht unsere Art«, erwiderte ich ruhig. »Nur in diesem Fall vorläufig die einzige Art, überhaupt erst einmal eine Spur zu dem Mörder zu bekommen.«
    Er sprang auf und marschierte aufgeregt im Zimmer auf und ab.
    »Indem Sie Namen aufschreiben! Vom Briefträger! Glauben Sie vielleicht, daß der Zeitungsboy Margret umgebracht hat? Oder unser Portier? Oder der Heizer?«
    Ich sagte gar nichts. Wir hätten ihn nur noch mehr gereizt. Aber er war ohnehin nicht mehr zu halten. Er stürzte auf uns zu und trommelte mit den Fäusten auf dem Rauchtisch vor uns herum, daß die Platte fast zersprang.
    »Ich möchte, daß Sie wirklich etwas tun!« schrie er, außer sich vor Wut. »Etwas tun, statt hier herumzusitzen und blödsinnigen Krempel aufzuschreiben! Verdammt, versteht ihr denn nicht? Los, schert euch hinaus! Sucht doch diesen verdammten Hund, der meine Margret…«
    Seine Stimme überschlug sich und röhrte unverständliche Laute heraus. Er hatte Phil und mich an den Rockaufschlägen hochgerissen und stieß uns vor sich her. Ich wischte seine Hand weg und versuchte, zu sagen: »Mr. Verhull, nehmen Sie Vernunft an.«
    Wie gesagt, ich versuchte es. Bis zum zweiten Wort kam ich, dann riß er eine Kristallvase hoch und wollte sie mir auf den Schädel schlagen.
    Ich setzte ihm einen Haken an die Kinnspitze, der ihn außer Gefecht setzte.
    Wir knieten neben ihm nieder. Phil holte aus dem Badezimmer einen nassen Badeschwamm, den wir ihm auf die Stirn legten. Nach einer Weile bewegte er sich ächzend. Als er die Augen aufschlug, sah er uns an, als ob er uns nicht kenne.
    »Entschuldigen Sie, Verhull«, sagte ich und ließ dabei bewußt den Mister weg. »Es war nicht anders möglich. Sie hätten mich sonst mit der Vase totgeschlagen.«
    Er runzelte die Stirn und schien sich zu besinnen.
    »Verflucht«, knirschte er, aber es wurde nicht ersichtlich, was er damit meinte.
    Er rappelte sich hoch. Ich setzte ihm den Sachverhalt genau auseinander. Ich sagte ihm ganz offen, wie wenig Spuren und Anhaltspunkte wir hatten. Je länger ich ihm unsere Lage in aller Offenheit schilderte, desto vernünftiger wurde er. Zum Schluß sagte er: »Okay, Mr. Cotton, vergessen wir das von vorhin. Mir sind die Nerven durchgegangen. Ich sehe ein, daß Sie nicht anders handeln können. Legen wir los.«
    Er legte gründlich los. Er zermarterte förmlich sein Gehirn nach Bekannten seiner Tochter. Als wir ihn um vier Uhr früh verließen, hatten wir mit der des Professors zusammen eine Liste von neunhundert Leuten, die den beiden Mädchen einzeln oder gemeinsam bekannt gewesen sein mußten.
    Wir fuhren ins Office. Aus der Kantine ließen wir uns starken Kaffee und ein paar Brote bringen. Als wir uns gestärkt hatten, machten wir uns wieder an die Arbeit.
    Von der Stadtpolizei waren einige Vernehmungsprotokolle eingetroffen. Ein vernünftiger Revierleiter hatte alle Leute, die an der bewußten Kreuzung, wo man Margret Verhulls Kopf gefunden hatte, beim Eintreffen der Polizei gestanden hatten, verhört und die Zeugenaussagen, die ihm wichtig erschienen waren, sogar protokollieren lassen.
    Zuerst siebten wir die Protokolle der Stadtpolizei durch.
    Es war keine Aussage darunter, die auf einen schwarzen Chrysler hinwies. Dafür kamen vier andere Wagen vielleicht in Betracht. Wir schrieben uns die Merkmale dieser vier Wagen heraus und hielten sie auf einem besonderen Zettel fest.
    Am nächsten Morgen, sobald die Kraftfahrzeugregistratur der Stadtverwaltung ihre Pforten öffnete, würden wir betreffs dieser vier Wagen Nachforschungen anstellen lassen.
    Dann machten wir uns an die Namenslisten, die wir vom Professor und Mr. Verhull erhalten hatten.
    Wir schlüsselten sie auf. Das ging nach folgenden Grundsätzen vor sich: Zunächst einmal alle gemeinsamen Bekannten der beiden Mädchen auf eine Liste.
    Danach trennten wir die Fälle und sortierten die Leute nach möglichen Motiven auf neuen Listen.
    Wenn beide Sachen irgend etwas mit Eifersucht zu tun gehabt hätten, wer von den Bekannten konnte in Frage kommen? Zunächst einmal jeder männliche Bekannte. Vorwiegend natürlich die jüngeren, da ja auch die beiden Mädchen noch recht jung gewesen waren.
    Wenn Geld oder überhaupt

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