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0048 - Ausflug ins Jenseits

0048 - Ausflug ins Jenseits

Titel: 0048 - Ausflug ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Reisegruppe zu einem nachgebauten römischen Kastell. Er hielt seinen Vortrag, wobei der pensionierte Schullehrer ihn öfters unterbrach.
    Der Mann wollte seine Weisheiten loswerden. Schließlich zerstreute sich die Gruppe. Argyll belauerte seine Reisegäste. Das schwarze Dämonenblut in seinen Adern pulste schneller.
    John Sinclair stellte eine Gefahr für ihn dar, allein konnte er ihn nicht überwältigen. Aber am Loch Argyll würde für den Geisterjäger die Stunde schlagen.
    Beim großen Opfer. Argyll zog eine höhnische Grimasse. Bis auf Jane Collins hatte er alle Mädchen, die für das Opfer vorgesehen waren, mit seinem magischen Ring geritzt und in den Bann geschlagen. Cora Simpson und drei weitere Girls waren bereits seine Kreaturen, die er beeinflussen konnte und die ihn mit allen Kräften unterstützen mussten.
    Junge, schöne Mädchen, deren Lebensenergien für die Zwecke der Dämonengöttin Asmodara besonders geeignet waren. Seit Thomas Argyll im vergangenen Jahr das schwarze Wasser von Loch Argyll getrunken und den Pakt mit den finsteren Mächten geschlossen hatte, hatte sich allerhand verändert.
    Finanzielle Sorgen und irdische Ängste kannte er nicht mehr. Seine Feinde zitterten vor ihm. Er war nur dem Äußeren nach noch ein Mensch, in Wirklichkeit aber ein Dämon. Nicht so stark wie die Black Lady oder gar die finstere Herrin Asmodara, dazu band ihn noch zuviel an seine irdische Existenz.
    Doch den schwarzen Wässern von Loch Argyll war er als ein neues Geschöpf entstiegen.
    Er sah John Sinclair, Jane Collins und einige andere auf einem grasbewachsenen Wall stehen. Sinclair sagte etwas, ein Lachen schallte zu Argyll herüber.
    Das sollte dem Geisterjäger noch vergehen. Furchtbar würde sein Ende sein.
    Argyll blickte sich um. Eins der allein reisenden Mädchen stand abseits von den andern vor einem nachgebauten Wachtturm. Sie hieß Edna Stone, war 22 Jahre alt und Kunststudentin. Sie hatte Argylls Reisebüro lediglich aufgesucht, um sich nach einer preiswerten Italienreise für ihren Bruder zu erkundigen.
    Der grauhaarige Mann schlenderte zu ihr hin.
    »Faszinierend, diese Zeugen der Vergangenheit, nicht wahr?« sagte er. »Man kann übrigens den Turm besteigen. Allzu hoch ist er zwar nicht, aber Sie können das ganze Kastell überblicken.«
    »Ach ja? Das möchte ich gern sehen.«
    Damit hatte Argyll gerechnet. Er öffnete die in den rostigen Angeln knarrende schwere Tür.
    »Nach Ihnen bitte.«
    Edna Stone betrat den dämmrigen Wachtturm. Sie war ein schlankes Mädchen mit brünettem Haar. Ein Popelinemantel verhüllte ihre gutgewachsene Figur. Edna Stone fragte sich immer noch, weshalb sie diese Reise eigentlich gebucht hatte und mitgefahren war.
    Sie hätte an diesem Tag eine Zwischenprüfung ablegen müssen. Dass sie fehlte, warf sie zurück und bedeutete verlorene Zeit.
    Argyll zog die Tür hinter sich zu. Ein Fauchen drang aus seiner Kehle. Edna Stone stand bereits auf der ersten Treppenstufe, sie drehte sich um.
    Sie erschrak fürchterlich, denn rote Flämmchen tanzten in Thomas Argylls Augen. Sein Gesicht verwandelte sich zu einer dämonischen Fratze, seine Hände wurden zu Klauen. Seine Haare bewegten sich wie Schlangen.
    Der offen stehende maßgeschneiderte Raglan und der elegante Anzug wirkten grotesk an dieser Horrorgestalt. Reißzähne bleckten im Rachen des Dämons. Edna Stone wollte schreien. Das Blut brauste in ihren Ohren. Sie versuchte, sich abzuwenden, und die Treppe hinaufzueilen, zu flüchten. Doch ihre Glieder gehorchten ihr nicht. Der Blick des Dämons bannte sie. Statt eines gellenden Schreis, brachte sie nur ein leises Röcheln über die Lippen.
    Der Dämon näherte sich ihr, die Klauenhände vorgesteckt. Das Mädchen versuchte, ihn abzuwehren, doch sie war viel zu schwach. Argyll packte sie und riss sie an sich heran.
    Fauliger Atem schlug in Edna Stones Gesicht.
    »Nein«, stöhnte sie. »Nein, bitte!«
    »Im Namen Asmodaras! Für Elizabeth of Argyll!«
    Der Dämon biss zu, in den Hals des Mädchens. Nach dem ersten glühenden Schmerz fühlte Edna Stone sich wie entrückt. Ihr Geist veränderte sich, die Mächte der Finsternis ergriffen Besitz von ihr.
    Als Argyll von ihr abließ, war sie zu seiner Kreatur geworden. Binnen Sekunden schloss sich die Bisswunde an ihrem Hals.
    Mit leerem Blick starrte Edna Stone den Dämon an.
    »Du wirst mir gehorchen«, grollte Thomas Argyll. »Meine Gedanken leiten dich. Und der Wille Asmodaras. Du bist ein Teil von ihr.«
    »Ja,

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