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0049 - Die Erde stirbt

Titel: 0049 - Die Erde stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Himmel zu richten. Unterirdische Hangars gaben die wartende Kampfflotte frei, die auf ein Kommando senkrecht nach oben stieß und sich dem Angreifer stellte. Eine mörderische Schlacht begann, die beiden Seiten arge Verluste brachte. Die ersten atomaren Bomben fielen und vernichteten einen Teil der Befestigungsanlagen. Die robotgesteuerten Abwehrraketen der Topsider jagten den Schiffen der Springer so lange nach, bis sie sie erreichten und zerstörten. Nur dann, wenn die Verfolgten einen blinden Sprung durch den Hyperraum wagten, entgingen sie der drohenden Vernichtung.
    Al-Khor saß tief unter der felsigen Oberfläche und lauschte den Berichten. Er zog eine bittere Miene, wenn er von den Verlusten hörte, die der Angreifer ihnen zufügte, aber sein Gesicht erhellte sich immer wieder, wenn er von der Vernichtung eines feindlichen Schiffes erfuhr. Trotzdem konnte es ihm nicht verborgen bleiben, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis es den Springern gelang, mit Hilfe einer Arkon-Bombe oder gar einer Gravitationsbombe den ganzen dritten Planeten mit einem Schlag zu zerstören. Es begann ihn zu wundern, daß es noch nicht geschehen war.
    „Verbindung mit Topsid!" brüllte er durch den dämmerigen Raum, als in der Nähe eine heftige Detonation spürbar wurde und die Hauptlichter erloschen. „Den Diktator! Schnell, ehe es zu spät ist!"
    Eine Weile war nichts, dann kam die Stimme des Chef-Funkers: „Energie ausgefallen. Wir versuchen es mit dem Notaggregat."
    „Ich warte!" rief Al-Khor zurück. Dann stützte er das schwer gewordene Haupt in die beinahe menschlich wirkenden Hände und dachte an den sicheren Tod, der ihn in Topsid erwartete, wenn die Springer siegreich sein sollten. Aber - war es denn seine Schuld, wenn ihm nicht genügend Schiffe zur Verfügung standen? Hatte er den Diktator nicht gewarnt und ihn gebeten, die Springer nicht zu unterschätzen? Und nun, da er recht behielt, sollte er dafür sterben?
    Al-Khor richtete sich auf. In seinen Augen begann es gefährlich zu glimmen. Er dachte nicht daran! Lieber ergab er sich den Angreifern, wurde ein Verräter - und durfte vielleicht am Leben bleiben. Nun, das war eine Entscheidung, die noch ein wenig Zeit hatte ...
    „Verbindung mit Topsid!" rief der Funker. „Schalten Sie Ihre Anlage ein, Al-Khor."
    Al-Khor schrak zusammen. Für eine kurze Sekunde schwankte er, was er tun sollte, aber dann entschied er sich.
    „Hier Al-Khor, Lyrad drei. Der Angriff der Springer hat begonnen, Diktator. Der Gegner ist übermächtig. Ohne Hilfe von Topsid sind wir verloren!"
    „Dann kämpft!" sagte der Diktator kalt. Sein Gesicht stand starr und unnahbar auf dem Schirm. Kalte Augen sahen Al-Khor an, als könnten sie dessen geheimsten Gedanken erraten. „Ich werde noch weitere zweihundert Schiffe schicken, aber nicht ein einziges mehr! Kämpfe und siege, Al-Khor! Oder - kehre besser niemals nach Topsid zurück!"
    „Aber..."
    Al-Khor verstummte. Der Diktator hatte die Verbindung längst unterbrochen. Der Kommandant der Echsen lehnte sich zurück und seufzte tief auf.
    „Kämpfen und siegen ... wie leicht ist das gesagt! Draußen geht eine Welt in Trümmer, und wir sollen kämpfen. Was tun wir denn anderes als kämpfen. Unsere Schiffe wehren sich gegen eine Übermacht, aber sie weichen nicht. Sie lassen sich eher vernichten. Und der Diktator? Hat er ein Wort der Anerkennung für uns übrig?"
    Al-Khor zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, als plötzlich hinter ihm ein Geräusch war. Schritte näherten sich. Dann sagte eine eisige Stimme ohne jede Gefühlsregung: „Wie sollen wir siegen können, wenn der Kommandant schon zweifelt. Was ist mit Ihnen, Al-Khor? Müde geworden? Vielleicht lebensmüde?"
    Langsam nur drehte Al-Khor sich um, seine krallige Schuppenhand lag auf dem Kolben der im Gürtel steckenden Strahlwaffe.
    „Ra-Gor! Ich hätte es mir denken können! Warum sind Sie nicht bei Ihren Geschützen und sorgen dafür, daß die Schiffe des Feindes dezimiert werden? Wenn Sie es genau wissen wollen: Was Sie jetzt tun, ist Hochverrat!"
    Der junge Offizier, der hinter dem Kommandanten stand, ebenfalls eine Hand auf dem Kolben der Waffe, lächelte kalt. In seinen Augen stritten Ehrgeiz mit Haß, Furcht mit bedenkenloser Tapferkeit.
    „Und was haben Sie getan, Al-Khor? Sie haben an der Weisheit unseres Diktators gezweifelt. Sie verlangen seine Anerkennung dafür, daß wir unsere Pflicht erfüllen. Das ist Meuterei!"
    Langsam drehte Al-Khor sich wieder um und

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