0049 - Die Erde stirbt
Topthor wichtig, denn der Überschwere ist kein Idiot. Er wird sofort merken, daß er ins falsche System gesprungen ist und sich seine Gedanken machen."
John Marshall, Leiter des Mutantenkorps, betrat die Kontrollzentrale der CENTURIO. Er nickte dem Mausbiber zu und wandte sich an Deringhouse. Als Telepath wußte er natürlich, worüber dieser mit Gucky gesprochen hatte.
„Es wird Aufgabe des Korps sein, diesen Topthor aufzuspüren, Major. Warum also nicht Gucky einsetzen, wenn er sich seiner Sache so sicher ist?"
„Ich habe nichts dagegen, wenn er es tut", antwortete Deringhouse vorsichtig. „Ich habe es lediglich abgelehnt, mit ihm zu wetten. Das ist doch wohl mein gutes Recht, wenn ich nicht als armer Mann und halber Krüppel zur Erde zurückkehren will, nicht wahr?"
Marshall gab das grinsend zu. Gucky war zufrieden. Deringhouse fühlte sich erleichtert und dachte an die vor ihm liegende Aufgabe. Dann sprang die CENTURIO. Sie sprang simultan mit der TERRA, dem Schwesterschiff. Die beiden Riesenkugeln mit einem Durchmesser von zweihundert Metern kehrten fünf Lichtminuten von Beteigeuze III entfernt ins normale Universum zurück.
Alle Strahlgeschütze waren voll besetzt. Die Schutzschirme traten automatisch in Funktion. In der Funkzentrale bemühte sich indessen Captain Lamanche, aus den aufgefangenen Funksprüchen zuverlässige Informationen herauszulesen, die ihre nächsten Aktionen bestimmen sollten.
An Bord der CENTURIO steigerte sich die Spannung. Doch der Raum rings um das Schiff blieb vorerst leer. Der dritte Planet war ein heller Stern vor dem „Bug". Der kleine Strukturtaster war eingeschaltet und registrierte die ersten Transitionen. Die Entfernungen lagen verschieden, aber es wurde nach wenigen Sekunden offensichtlich, daß sie alle am gleichen Punkt gestartet waren. Die Flotte der Springer. Sie kam mit einiger Verspätung.
*
In ihren unterirdischen Festungen warteten die Topsider. In fieberhafter Eile waren die ausgedehnten Anlagen angelegt worden, die den Gegner von dem wertvolleren vierten Planeten ablenken sollten. Wenn er schon eine Welt angriff, dann besser den dritten Planeten, auf dem es außer unübersehbaren Urwäldern und steinigen Hochplateaus kaum etwas gab, das zu verteidigen sich gelohnt hätte. Kein vernunftbegabtes Leben existierte auf der. Dschungelwelt. Außer den Topsidern, selbstverständlich. Al-Khor stand mit allen Kommandostellen in permanenter Verbindung. Laufend wurde er über die Verteidigungsvorbereitungen und sonstigen Geschehnisse in Kenntnis gesetzt. Zum Diktator im 543 Lichtjahre entfernten Topsid-System bestand ein permanenter Hyperkom-Kanal.
„Patrouillenkreuzer MV-dreizehn hat eine wichtige Meldung!"
Al-Khor nickte dem Sprecher auf dem Bildschirm zu.
„Durchhalten!" befahl er. Sein gezackter Nackenkamm hing ein wenig schlaff zur Seite und zeugte von der Ermüdung seines Besitzers. Teilweise nur war der schuppige Körper mit einer Uniform bedeckt. Im breiten Gürtel war der Griff eines handlichen Strahlers zu sehen. Das Gesicht auf dem Schirm wechselte. Für einen Augenblick wurde die Silhouette eines länglichen Schiffes sichtbar, dann erschienen die harten Züge eines Topsiders darauf.
„Kreuzer MV-dreizehn, Kommandant Ber-Ka. Wichtige Meldung: Zwei Lichtminuten entfernt erste Erschütterungen des Raumes. Die Springer beginnen ihren Angriff."
„Versuchen Sie eine Zählung!" befahl Al-Khor. „Melden Sie sofort weitere Transitionen und geben Sie deren Position bekannt. Ich schicke sofort einige Kampfeinheiten in Ihre Richtung. Greifen Sie an, Ber-Ka! Nur Einzelaktionen können den Feind verwirren."
„Ich greife an!" bestätigte Ber-Ka. Sein Gesicht verschwand blitzartig vom Schirm, der sofort wieder hell wurde und einen anderen Topsider zeigte.
*
Al-Khor hatte nun keine Pause mehr. Der Angriff auf Beteigeuze begann. Aber Patrouillenkreuzer MV-dreizehn hatte ebenfalls seinen Befehl erhalten. Ber-Ka zögerte nicht, ihn auszuführen. Ber-Ka war noch jung und ehrgeizig. Erst seit wenigen Jahren führte er das Kommando über ein größeres Kriegsschiff, eine Walze von zweihundert Meter Länge. Die ausgezeichnete Bewaffnung verlieh ihm ein Gefühl der Sicherheit und gab ihm den Mut, auch einen stärkeren Gegner anzugreifen. Er straffte seine schlanke Gestalt und befahl seine Offiziere zu sich.
„Meine Freunde", sagte er entschlossen. „Al-Khor hat uns volle Handlungsfreiheit gegeben. Wir sollen Springer angreifen, wo immer wir sie
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