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0049 - Die Erde stirbt

Titel: 0049 - Die Erde stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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schnell in der Leere zwischen den Planeten. Ber-Ka widmete seine Aufmerksamkeit erneut dem Bildschirm. Die dahinziehenden Punkte waren mehr geworden, aber auf große Entfernung hin ließ sich nicht genau feststellen, ob nicht auch Schiffe der Topsider dabei waren. Die Hauptmacht allerdings, das wußte Ber-Ka, lauerte unten im Felsgestein von Beteigeuze III, oder wie es in den Katalogen der Echsen hieß: Lyrad III.
    Die MV-dreizehn hatte sich nun weit von dem dritten Planeten entfernt und näherte sich der Bahn von Aqua. Unter allen Umständen mußten die Angreifer daran gehindert werden, sich näher mit der Wasserwelt zu befassen, auf der die verlassenen Stützpunkte vielleicht ihre Aufmerksamkeit erregen konnten.
    Die wandernden Lichtpunkte verschwanden wieder. Nur ein einziger war noch zu sehen. Er repräsentierte ein Schiff, das keinen Wert darauf zu legen schien, gleich beim ersten Ansturm vernichtet zu werden. Die Vergrößerung und ein verschlüsselter Anruf bestätigten Ber-Kas Verdacht, daß es sich um einen Springer handelte. Und dieser Springer hielt genau auf den Planeten Aqua zu.
    „Neuer Kurs - Operationskubus CO-siebzehn-dk", rief er dem Navigationsoffizier zu und befahl Feuerbereitschaft. Man mußte den Springer abfangen, ehe er Verdacht schöpfen konnte.
    „Geschwindigkeit erhöhen."
    In gespannter Erwartung verfolgte er den wandernden Lichtpunkt und mußte bald feststellen, daß es sich um ein Schlachtschiff der Überschweren handelte. Ohne Zweifel war es dem Patrouillenkreuzer weit überlegen. In Ber-Ka rangen Ehrgeiz und Selbsterhaltungstrieb.
    Er konnte immer noch vom Kurs abweichen und so tun, als habe er den Gegner nicht bemerkt. Die Mehrzahl seiner Leute würde aus eigenem Interesse den Mund halten, aber wenn auch nur einer dabei war, der ihm eins auswischen oder Karriere machen wollte, war er erledigt. Feigheit vor dem Feind wurde mit dem Tod bestraft. Eigentlich war es die Angst vor Verrat, der Ber-Ka dazu veranlaßte, den Angriff fortzuführen. Ihm war keineswegs wohl dabei zumute, aber er hatte keine andere Wahl.
    Der Lichtpunkt kam näher und wurde schließlich zu einem langgestreckten Schatten auf dem Schirm, der einige weit entfernte Sterne verdeckte. Kein Anzeichen verriet, daß der Springer den Verfolger bemerkt hatte. Unbeirrt hielt er seinen Kurs. Bei der geringen Geschwindigkeit würde es noch zwei Stunden dauern, ehe er in die Atmosphäre von Aqua eindringen konnte.
    „Funkzentrale!" folgte Ber-Ka einem plötzlichen Impuls. „Versuchen Sie, Verbindung mit dem fremden Schiff aufzunehmen."
    „Mit dem Springer?" kam es erstaunt zurück.
    „Ja, mit dem Springer. Die Ruf-Frequenzen stehen im Katalog. Warum wundern Sie sich? Haben wir nicht früher schon Kontakt mit den Springern gehabt?"
    „Schon - aber unter anderen Umständen."
    „Eben!" sagte Ber-Ka und lächelte hintergründig. „Ich bin neugierig. Die Umstände sind es ja, die mich interessieren."
    Er schaltete seinen Bildschirm um. Jetzt war die direkte Verbindung zur eigenen Funkzentrale hergestellt. Ohne sich vom Platz erheben zu müssen, konnte er die Bemühungen des Funkoffiziers verfolgen.
    Der Anruf ging hinaus. Auf einem anderen Schirm war der längliche Schatten größer geworden. Die MV-dreizehn näherte sich seitlich seiner Bahn. An einem ganz bestimmten Punkt würde man unweigerlich zusammentreffen, wenn beide Schiffe Kurs und Geschwindigkeit beibehielten.
    Lautsprecher und Bildschirm blieben stumm und dunkel. Der Springer beantwortete den Ruf nicht, oder er hatte ihn nicht gehört, was angesichts der Umstände wenig wahrscheinlich schien. Ber-Ka aber gab nicht so schnell auf.
    „Rufen Sie weiter!" befahl er dem Funkoffizier. „Fügen Sie hinzu, daß wir um eine Unterredung bitten."
    Das war gegen jede Vorschrift. Eine Unterredung mit dem Feind herbeizuführen, überstieg die Kompetenzen eines Kleinen-Kreuzer-Kommandanten bei weitem. Ber-Ka wußte das, aber es war ihm gleichgültig. Er hegte einen unbestimmten Verdacht und wollte wissen, ob sein Gefühl ihn trog oder nicht. Das war ihm das Risiko wert.
    Er ahnte nicht, daß er sich anschickte, Geschichte zu machen, aber ebensowenig ahnte er, wer der Kommandant des fremden Schiffes war.
     
    *
     
    Als die ersten Schiffe der Springer die obersten Schichten der Atmosphäre von Beteigeuze III durchstießen, befahl Al-Khor den Gegenangriff. Überall öffneten sich schwere Metallklappen, und die Läufe der Impulskanonen glitten aus dem Boden, um sich gegen den

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