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0049 - Die Erde stirbt

Titel: 0049 - Die Erde stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Niemand. Vielleicht würde man ihn sogar ausstoßen, und er würde künftig das einsame Leben eines Parias führen müssen, von allen anderen gemieden und ohne Freunde.
    Nein, Topthor dachte nicht daran, Cekztel aufzuklären.
    Zweite Konsequenz: er versuchte, das Rätsel auf eigene Faust zu lösen und herauszufinden, wie der Irrtum zustande gekommen war. Dazu gehörte, daß er vorerst schwieg und seine Gefährten in dem Glauben ließ, es handele sich hier in der Tat um das System Terras und die irdische Sonne. Sicher, sehr lange würde es nicht dauern, bis man hinter die Irreführung kam, denn Rhodans Heimatsystem würde nicht ohne Schutz dastehen. Hier aber war kaum eine Gegenwehr zu erwarten. Ein Irrtum, wie sich bald herausstellen sollte und ein Irrtum, über den Topthor vorerst sehr beglückt war.
    Die zweite Konsequenz schien dem Überschweren annehmbar.
    Aber er dachte noch weiter. An Bord, so wußte er, befanden sich einige Leute, die mit ihm damals die Erde gesehen hatten. Würden sie den Mund halten, wenn er sie einweihte? Gewiß, es waren alte Freunde und Kameraden von ihm, besonders Regol und Gatzek. Und dann war da noch das Positronengehirn, das sich irren konnte.
    Mit einem Ruck erhob sich Topthor und stattete dem Navigationsraum einen Besuch ab. Er schickte den wachhabenden Offizier hinaus und machte sich selbst daran, die Daten zu überprüfen. Nach einigen Minuten spuckte der Schlitz das Ergebnis aus. Topthor überprüfte es und schüttelte den Kopf.
    Die Angaben stimmten. Die Koordinaten stimmten. Die rote Riesensonne stimmte!
    Stumm und ohne Erklärung winkte er dem inzwischen zurückgekehrten Offizier zu und kehrte in die Zentrale zurück. Schwer ließ er sich in den gepolsterten Sitz fallen, sah auf den Bildschirm und schaltete sich in den laufenden Funkverkehr ein. Der Angriff auf den dritten Planeten hatte bereits begonnen. Er lächelte dünn vor sich hin, aber dann wurde sein Gesicht plötzlich angespannt und starr.
    Die Terraner wehrten sich verzweifelt!
    Topthor war es, als durchzucke ihn ein elektrischer Schlag. Das war die zweite Überraschung innerhalb von zehn Minuten.
    Gab es in diesem fremden System Terraner? Dann war er ja gerettet und niemand würde vorerst hinter den ungewollten Betrug kommen. Der dritte Planet schien bewohnt und wurde verteidigt.
    Aufmerksam verfolgte er die Berichte und atmete auf, obwohl er bald überhaupt nichts mehr verstand. Vielleicht war es so, daß die Terraner hier einen Stützpunkt errichtet hatten, den sie nun zu verteidigen gedachten. Wenn die angreifende Flotte den dritten Planeten planmäßig vernichtete, würde den Terranern lediglich ein Stützpunkt verlorengehen, nicht aber Rhodans Heimatplanet.
    Topthor beschloß, auch dieses Geheimnis vorerst für sich zu behalten und auf eigene Verantwortung Nachforschungen anzustellen. So kam es, daß er vom allgemeinen Kurs abschwenkte und auf den vierten Planeten zuhielt, um in aller Ruhe Daten über das System zu sammeln und zusammen mit dem Positronengehirn Vergleiche anzustellen. Irgendwo mußte der Fehler verborgen sein, und er würde ihn herausfinden.
    Die Position der wirklichen Erde durfte nicht verlorengehen!
     
    *
     
    Der Springer gab keine Antwort. Ber-Ka zögerte nun nicht mehr länger und ließ das Feuer aus allen Geschützen eröffnen. Zu seiner Überraschung wurden sämtliche Energiesalven von dem Abwehrschirm des Gegners mühelos verschluckt und absorbiert. Die Entfernung war inzwischen stark geschrumpft und ein Rückzug so gut wie ausgeschlossen, wollte man sich nicht selbst gefährden. Aber auch diese Entscheidung wurde Ber-Ka abgenommen.
    Das Schiff der Springer änderte den Kurs ein wenig und zeigte der MV-dreizehn die Breitseite. Ber-Ka wußte, was das bedeutete, aber es war zu spät, um die eigene Position zu ändern. Er ließ blitzschnell alle Energien in den Schutzschirm leiten, um den zu erwartenden Angriff abwehren zu können. Aber der Springer schickte keine Energiestrahlen, sondern einen silbern schimmernden Torpedo, der von einem merkwürdigen Flimmern umgeben war. Seinen Kurs selbständig ändernd, glitt das Geschoß unbeirrbar auf die MV-dreizehn zu, folgte ihrem Ausweichmanöver und detonierte dann mit einem grellen Aufflammen nahe beim Heck.
    Ber-Ka spürte den harten Ruck, der das Schiff durchlief. Trotz der Armlehnen wurde er aus dem Sessel geworfen und rollte quer durch die Zentrale, um erst an der Wand liegenzubleiben. Rufe ertönten, jemand schrie ein Kommando. Dann kam

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