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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Nosfera wusste. Dass sie einst viele Hundert gewesen waren. Dass sie sich bis vor kurzer Zeit wie normale Menschen von der Jagd ernährt hatten Gosseyn hatte oft beobachtet, dass sie oft Expeditionen in die nördlichen Berge schickten und nahm an, dass sie dort Gerul-Nester plünderten. Und dass sie in ihrer trutzigen Festung zurückgezogen lebten und den Kontakt mit den Menschen scheuten. Zumindest war es bis vor kurzem so gewesen. Doch vor etwa zwei Monden war eine Veränderung mit den Nosfera vor sich gegangen. Sie waren aggressiver geworden. Und sie verfügten plötzlich über mächtige Zauberdinge wie kalte Fackeln und diese röhrenden Feuerstühle, auf denen sie ritten.
    Elektrischer Strom und Motorräder! Matthew Drax verzichtete darauf, Gosseyn diese Dinge erklären zu wollen. Aber er fragte sich, woher die Blutsauger dieses Wissen bezogen…
    Als der langgestreckte schwarze Körper wie eine Granate durch das Fenster in Gosseyns Stube flog, war Matt für Sekunden wie paralysiert.
    Dem ersten maskierten Eindringling folgten zwei weitere. Sie rollten wie Katzen über die Dielenbretter, überschlugen sich und waren im Nu wieder auf den Beinen, In ihren knochigen Händen glitzerten lange Schwertklingen, und ihre hinter den Sehschlitzen aufleuchtenden Augen kündeten von Blutgier und Tod. Der durch die geborstenen Scheiben hereinfauchende Wind ließ das Feuer im Kamin aufflackern, sodass der Raum für einen Sekundenbruchteil in gleißende Helligkeit getaucht war.
    ***
    Almar, Gosseyns Sohn, reagierte als erster. Er riss seinen Säbel hoch und sprang, von der Wildheit der Jugend angetrieben, den Angreifern entgegen.
    Gosseyn, dessen Säbel auf dem Tisch vor ihm lag, war für sein Alter überraschend flink. In Gedanken schnelle hatte er die Waffe in der Hand und drosch zähneknirschend und mit schnellen Hieben auf den Maskierten ein, der ihm am nächsten war.
    Auch Matt war aufgesprungen, kam aber nicht mehr dazu, seine Pistole in Anschlag zu bringen.
    Die flache Seite einer Klinge prallte auf sein Gelenk, und der plötzliche Schmerz führte dazu, dass er die Automatik fallen ließ. Sein Gegner war unglaublich schnell!
    Während Matt zurückwich und einen Schemel packte, um sich den bösartig knurrenden Angreifer vom Hals zu halten, fiel sein Blick durch das zerbrochene Fenster ins Freie. Die Torflügel der Kirche standen offen, und eine NosferaHorde drang mit klirrendem Stahl auf die versammelten Dörfler ein. Bei ihrem Anblick stießen die Frauen panische Schreie aus, liefen durcheinander und gerieten den kämpfenden Männern ins Gehege. Die Nosfera fielen netzeschwingend über sie her und fingen sie ein. Sie heulten und kreischten im Blutrausch.
    Krack! Die Schwertspitze des Maskierten drang tief in die Sitzfläche des Schemels ein. Matt erstarrte, als die scharfe Schneide nur wenige Zentimeter vor seiner Stirn zum Stillstand kam. Dann erkannte er an der verdutzten Miene seines Gegenübers, dass dieser die Klinge nicht wieder herausziehen konnte!
    Ein heftiger Ruck und das Schwert entglitt den Händen des Maskierten, folgte dem Schemel quer durch den Raum und polterte zu Boden.
    Der Maskierte streckte abwehrend die Hände aus, als Matt sich nach vorn warf und der unheimlichen Gestalt einen Hieb in die Magengrube verpasste.
    Der Kerl taumelte zurück, während Matt für einen Moment Übelkeit in sich aufsteigen spürte. Es hatte sich angefühlt, als habe er in das vertrocknete Fleisch einer Mumie geschlagen!
    Etwas stieß gegen seinen Rücken. Er stürzte und landete schmerzhaft vor der offenen Tür auf dem Boden. Sich herumrollend, griffen seine Hände in Leder, und ein totes Augenpaar starrte ihn aus schmalen Sehschlitzen an.
    Gosseyn hatte sich seines Angreifers mit einem Hieb in den Hals entledigt und war nun im Begriff,Almar gegen dessen Gegner beizustehen, der ihn in eine Ecke des Raumes getrieben hatte.
    Matt stieß die Leiche von sich, rappelte sich auf und blickte fassungslos auf das Geschehen in der Umgebung des Kirchplatzes. Vor den dunklen Steinwänden wimmelte es von Nosfera, die besinnungslose oder tote Menschen in Netzen hinter sich herschleiften. Er glaubte plötzlich einen starken Gestank wahrzunehmen. Sein Blick fiel auf den erschlagenen Körper Dragos.
    Die Kreaturen zogen sich zurück. Sie schlugen die Richtung ein, die bergab führte.
    Hinter Matt wurde ein unmenschlicher Schrei laut. Als er herumfuhr, stürmte der letzte Maskierte auf ihn zu, das schartige Schwert zum Schlag erhoben.

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