Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
ihnen gehören. Außerdem hatte er sich vor den Torwächtern versteckt gehalten.
    Der Typ kennt sich hier aus, sagte sein optimistisches Ich. Häng dich an seine Fersen. Vielleicht kann er dir helfen…
    Der Typ kennt sich hier aus, erwiderte sein pessimistisches Ich. Und wenn du da unten bist, wird sichzeigen, dass er ein Lump oder Mörder oder gar ein Lockvogel der Nosfera ist, die auf diese subtile Weise lästige Zaungäste ausschalten…
    »Dann muss ich eben doppelt vorsichtig sein«, brummte Matt leise und tastete nach den rostigen Steigeisen. Er vollführte auf dem Bauch eine Drehung, schob die Beine in den Schacht und ließ sich hinab.
    Die Steigeisen waren glitschig, da von Rost und Feuchtigkeit überzogen, aber es gelang Matt, in dem Loch zu verschwinden, ohne die Torwächter auf sich aufmerksam zu machen.
    Zwölf Sprossen tiefer er schätzte die Höhe des Schachtes auf etwa fünf Meter kam er unten an. Der Boden schien aus Beton zu bestehen, der die Jahrhunderte fast unbeschadet überstanden hatte. Matt schaute sich um und bemühte sich, die Finsternis mit Blicken zu durchdringen. In Gedanken verfluchte er den Umstand, die Taschenlampe im Notpaket gelassen zu haben und selbiges im Dorf. Er trug lediglich die Pistole, den Feldstecher und sein Messer bei sich. Ach ja und das Feuerzeug! Er holte es hervor.
    Gerade als er es anknipsen wollte, vernahm er Schritte und erspähte das Licht einer Fackel. Sie war etwa zweihundert Meter von ihm entfernt und erhellte den fellbekleideten Arm, der sie hielt. Ein kalter Luftzug kam aus der Richtung, in die sich bewegte.
    Matt folgte dem Licht, ohne das Feuerzeug zu entzünden; es hätte ihn nur verraten. Doch er kam in der Dunkelheit langsam voran, und plötzlich war das Licht der Fackel nicht mehr zu sehen. Entweder hatte der Bursche, den er verfolgte, sie gelöscht, oder was wahrscheinlicher schien er war um eine Ecke gebogen. Matt hielt den Atem an und lauschte. Er konnte die Schritte des Burschen in der Ferne hören.
    Nachdem er eine halbe Minute reglos verharrt hatte, entzündete er endlich das Feuerzeug. In seinem flackernden Licht wanderte durch einen geisterhaft stillen Schacht. Rechts und links an den kahlen Wänden stapelte sich Zivilisationsmüll: rostige und zerdrückte Bierdosen, Kunststoffflaschen, Plastiktüten. Offenbar hatte dieser Kanal nach der Katastrophe als Unterschlupf gedient. Matt schauderte unwillkürlich, als er daran dachte, wie die Menschen hier die Zeit nach dem Kometeneinschlag verbracht hatten, in der vagen Hoffnung, ihr altes Leben später wieder aufnehmen zu können. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllt hatte…
    Es knirschte unter Matthews Füßen. Als er nach unten blickte, erhaschte er noch einen Blick auf die glänzenden Chitinpanzer einiger Kakerlaken, die raschelnd Reißaus nahmen. Matt schüttelte sich beim Anblick des Ungeziefers. Er musste es ignorieren. Darum bemühte, lautlos wie eine Katze zu schleichen, versuchte er die Schritte des Mannes zu orten, den er verfolgte. Doch der RamboTyp war schon zu weit entfernt oder in einen Querschacht eingebogen, in dem der Hall nicht weit genug trug.
    Wenige Minuten später spürte Matt, dass ihn ein kalter Luftzug von links traf. Eine Abzweigung. Hier entlang musste der geheimnisvolle Bursche gegangen sein.
    Als er um die Ecke bog, traf etwas seinen Schädel.
    Sterne blitzen vor Matts Augen auf. Ein gepresster Schrei entrang sich seiner Kehle, während er in die Knie ging. Das Feuerzeug entfiel seiner Hand und erlosch. Doch für einen Sekundenbruchteil hatte es noch den Angreifer beleuchtet ein Bild, das sich in Matthews Netzhäute gebrannt hatte: Das Schwert erhoben und mit grimmiger Miene stand er breitbeinig über ihm, bereit zum tödlichen Schlag!
    Matt verlor keine Sekunde. In seiner knienden Haltung blieben ihm nicht viele Möglichkeiten. So ließ er seine linke Hand vorschnellen und packte zu.
    Ein japsendes Keuchen bewies ihm, dass er richtig gezielt hatte. Er verstärkte den Druck um die Genitalien des Mannes noch und führte mit der Rechten einen Uppercut in Richtung Kinn.
    Dass der Mann sich in diesem Augenblick zusammenkrümmte, kam Matt nur entgegen
    – im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Faust erwischte ihn voll.
    Der Mann sackte mit einem gequälten Seufzen nach hinten weg. Matt ließ los und konnte hören, wie Rambos Hinterkopf mit dem Betonboden kollidierte. Er tastete nach seinem Feuerzeug, fand es und ließ die Flamme aufglühen. Gleichzeitig zückte er die Beretta

Weitere Kostenlose Bücher