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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Diskussion wogte hin und her und endete erst, als Almar, erschöpft vom Reden, sich zu seinen jungen Freunden in eine Ecke zurückzog und im Sitzen an einer runden Säule des Götzenhauses einschlief. Die Frauen und meisten anderen waren längst in einen tiefen Schlaf gesunken. Nun, da das Gespräch verstummt war, legten sich auch die anderen hin, um zu ruhen. Sie wollten das Haus erst verlassen, wenn das volle Licht des Tages zurückgekehrt war. Sie wussten, dass sie dann vor den Blutsaugern einigermaßen sicher waren.
    Nach einer schweigsamen Weile erklang draußen das Poltern von Stiefeln. Gosseyn spitzte die Ohren.
    Sein Schwager Toono, dessen Weib Gosseyns Schwester und Tochter auf den harten Holzbänken schliefen, richtete sich ächzend auf und packte sei nen Säbel. Gosseyn legte einen Finger auf seine Lippen, trat ans Portal und presste ein Ohr auf das Holz.
    Die Schritte kamen näher. Er hörte sofort, dass es die Schritte eines sehr großen Mannes waren. Er vernahm auch das charakteristische Scheppern von Metall, das ihm sagte, dass der Ankömmling bewaffnet war.
    Toono machte den Mund auf, doch Gosseyn gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass er schweigen solle.
    Eine feste Hand klopfte an die dreifach verriegelte Tür des Götzenhauses.
    »Wer da?«, fragte Gosseyn. Mehrere Köpfe zuckten hoch.
    »Ein Reisender«, kam die Antwort. »Auf Suche nach Nachtlager.«
    Toono und die anderen Erwachsenen atmeten auf, Gosseyn erkannte, dass der Fremdling die Wahrheit sprach. Zwar beherrschte er ihre Sprache kaum und mochte damit einer der gelegentlich aus der verschneiten Bergwelt Suizzas nach Süden wandernden Barbaren sein aber gewiss war er kein Nosfera.
    »Wie ist dein Name, Fremdling?«, fragte Gosseyn durch die Tür. Toono eilte zu ihm und baute sich mit dem Schwert in der Hand neben ihm auf.
    »Maddrax«, kam die Antwort Als Matthew Drax erwachte, war es bereits später Nachmittag.
    Sein Blick fiel aus dem Fenster. Es regnete. Matt schnaubte unwillig, zog die warme Decke um sich und stellte leicht verblüfft fest, dass seine Stirn schweißnass war.
    Fieber? Er setzte sich auf und betastete sein Gesicht Nein. Keine Temperatur. Hatte ein Alptraum ihm den Schweiß auf die Stirn getrieben?
    Er sank zurück und machte den Versuch, ins Land der Träume zurückzukehren. Er konnte sich an keinen Alptraum erinnern. In seinem Kopf spukte nur Hank Williams herum. Er saß neben ihm auf einem Barhocker im ›Zwiebelfisch‹ und prostete ihm mit einem Glas Pflaumenschnaps zu.
    Dann fiel ihm etwas anderes ein, und nun war an Schlaf nicht mehr zu denken. Aruula! Die maskierten Lederkerle!
    Matt schüttelte den Kopf, um ihn zu klären, dann stand er mit einem gemurmelten Fluch auf. Er hatte großen Hunger, und in ihm war ein seltsames Gefühl, das sein Bewusstsein ganz einhüllte.
    Er trat an das winzige Fenster. Toonos Gasthof befand sich am Rand des steilen Hügels. Das Dorf lag mitten in einem finsteren Wald, und auch in der Tiefe reihte sich ein Baum an den anderen. Irgendwo in dem verregneten Land dort unten stand die Festung. Matt nahm seinen Feldstecher und suchte die Gegend ab. Sein Blick schweifte über die diesigen Wälder. Nach kurzer Suche machte er sie aus: Rechts und links der Feste reckten sich die geisterhaften Türme halb verfallener Hochhäuser in den Himmel. Er fand den Dom und irgendwo dahinter auch die Mailänder Scala.
    Plötzlich wusste er, was ihm im Schlaf den Schweiß auf die Stirn getrieben hatte: Er hatte die Festung im Traum gesehen.
    Matt schüttelte sich. Sein Blick fiel auf das PilotenNotpaket, einen flachen olivgrünen Behälter, in dem sich eine Signalpistole, Plastiksprengstoff, chemische Fackeln und andere Dinge befanden, die man zum Überleben in der Wildnis brauchte: Beil, Kompass, Angelschnur, Stablampe, Seil, Medikamente, Verbandszeug, Trockennahrung, sogar ein aufblasbares Schlauchboot aus einem dünnen, aber extrem reißfesten Material. Er steckte die automatische Pistole in den Hosenbund. Das Fahrtenmesser stak wieder in seinem Stiefel.
    Als er sich den Schlaf aus den Augen gewaschen und angezogen hatte, ging er nach unten zur Gaststube. Er war froh, in diesem Haus Unterschlupf gefunden zu haben, nachdem Toono ihn im Morgengrauen von oben bis unten gemustert hatte.
    Dass er und die anderen Dörfler die Nacht in der alten Kirche verbracht hatten, hatte Matt nachdenklich gemacht. Erst später waren ihm die Blutflecke aufgefallen. Hinter ihnen lag offenbar ein Kampf: Sie waren

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