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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seite an die Terrasse grenzte, hinüberblickte, bemerkte sie den Butler, der sich angeregt mit einer hochgewachsenen rothaarigen Frau unterhielt. Natürlich, Megan! Ashleigh fragte sich, wohl zum hundertsten Male seit ihrer Ankunft in Ravensford Hall, was sie ohne Megan tun würde. Lady Margaret schien sich um die Tischordnung gekümmert zu haben, denn Ashleigh sah sie die Lakaien zu verschiedenen Leuten schicken, die dann zu bestimmten Tischen geführt wurden. Einer der Lakaien näherte sich jetzt auch ihr und dem Earl.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Miss St. Clair, Eure Lordschaft, doch Ihre Ladyschaft und Seine Gnaden möchten, daß Sie beide am Tisch mit dem blauen Blumenarrangement Platz nehmen. Wenn Sie mir bitte folgen würden?"
    Ashleigh sah den Earl zu dem Tisch hinüberblicken, wo ein anderer Lakai im Begriff war, dem Marquess of Wright und einer ihr bislang noch unbekannten Dame in Grün, die honigfarbene Haare hatte, beim Platznehmen zu helfen.
    „Wir gehen gleich zu unserem Tisch, danke", sagte Christopher und entließ den Lakai mit einem Nicken. Dann drehte er sich zu Miss St. Clair um. „Ich möchte Sie warnen, meine Liebe. Pamelas Miene nach zu urteilen, wird der Lunch ungemütlich werden. Pamela ist wütend über die Ankündigung von Bretts Verlobung."
    Ashleigh schaute zu diesem Tisch und ganz besonders auf die Schönheit in Grün. Sie sah, daß der Earl die Wahrheit gesprochen hatte. Wenn Blicke hätten töten können, wäre jeder in Sichtweite der Frau mit den honigfarbenen Haaren auf der Stelle tot umgefallen. „Pamela?" fragte Ashleigh langsam.
    „Nun, ja, meine Liebe", erwiderte Christopher und nahm sie beim Arm. „Das ist Lady Pamela Marlowe, Bretts Mätresse."
    Während Ashleigh dem Earl gestattete, sie zu ihrem Tisch zu geleiten, mußte sie sich sehr zwingen, nach dieser Ankündigung die Frau nicht offenen Mundes anzustarren.
    Die Mätresse des Duke of Ravensford! Im Nu schwanden alle herzlichen Gefühle, die sie in den vergangenen vierundzwanzig Stunden für ihren Dienstherrn entwickelt hatte, und Abscheu für ihn erfüllte sie, der fast so groß war wie der, den sie ursprünglich für ihn empfunden hatte. Welche Art von Mann war er, so fragte sie sich aufgebracht, fähig zu sein, seine Mätresse am selben Tag, an dem er seine Verlobung bekanntgab, in sein Haus einzuladen? Die Worte Wüstling und Schurke kamen ihr in den Sinn, doch keines von beiden schien Brett Westmont richtig zu beschreiben.
    Während sie sich beim Platznehmen helfen ließ, hatte sie einen Moment Zeit, zu dem Tisch zu schauen, wo der höflich lächelnde Duke of Ravensford sich zu Lady Elizabeth geneigt hatte und zu irgend etwas nickte, das sie geäußert hatte. Er wirkte vollkommen gelöst, kühl und gelassen, als sei eine derartige Situation für ihn alltäglich. Ashleigh mußte rasch den Blick abwenden, damit er nicht die sich in ihrem Gesicht ausdrückende Abneigung bemerkte. Oh, dieser Dünkel, diese Arroganz des Herzogs! Es blieb Ashleigh jedoch nur wenig Zeit, über diese neueste Erkenntnis nachzugrübeln, denn der Earl stellte sie Lady Pamela vor.
    „Ah, ja, also Sie sind das geheimnisumwobene Mündel, von dem wir alle in London gehört haben." Lady Pamela lächelte, doch ihr Blick war kalt und hart. „Ich muß gestehen, Sie überraschen mich, Miss St. Clair. Lady Jerseys Worten zufolge habe ich gedacht, Sie seien noch ein Backfisch."
    „Aber, Pamela", sagte der Marquess, „ich sehe nicht, inwieweit Lady Jerseys Beschreibung nicht zutreffen soll. Miss St. Clair ist ein schönes Kind." Er lächelte Miss St. Clair an. „Ich bin entzückt, am selben Tisch mit Ihnen zu sitzen, meine Liebe."
    Sie errötete und lächelte schüchtern den Marquess an.
    Beides fiel dem gutaussehenden Christopher Edwards auf. Er dachte, er habe noch nie eine solche Schönheit wie sie gesehen, die in jeder Hinsicht perfekt war und trotzdem noch Frische und jugendliche Unschuld ausstrahlte. Im ton, war er dafür bekannt, daß er die Herzen der Frauen höher schlagen ließ, und wurde seinem Ruf durch ein Verhalten, das die Klatschmäuler beschäftigt hielt, vollauf gerecht. Mehr noch, er genoß die von ihm gespielte Rolle. Und im Augenblick war es Ashleigh St. Clair, mit der er zu spielen gedachte. Nachdem sie den Salon betreten hatte, war ihm aufgefallen, auf welche Weise der Herzog sie angeschaut hatte, fast so, als streichle er sie mit seinem Blick. Doch der Duke of Ravensford war anderweitig gebunden und Christopher sich nicht

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