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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bist! Das mußt du!" Margaret schaute eindringlicher auf Elizabeths Spiegelbild und fuhr mit gedämpfter Stimme fort: „Muß ich dich daran erinnern, daß alles, was wir geplant haben, von deinem Verhalten abhängt?"
    Elizabeth hatte den scharfen Unterton in der Stimme der Patentante gehört und erschauerte. Dann nickte sie feierlich.
    „Gut! Ah, das muß deine Zofe sein. Ich lasse sie herein und warte unten auf dich."
    Margaret ging zur Tür und drehte sich um. „Elizabeth?" „Ja?"
    „Laß mich nicht im Stich!"
    Brett stand mit einem Glas Sherry in der Hand vor dem wuchtigen Kamin im Salon und lächelte süffisant, während er den Blick gemächlich über die zwei Dutzend Leute schweifen ließ, die in Grüppchen zusammenstanden oder beieinandersaßen.
    „Erdrossele mich mit meinem Cachenez, Bruce", sagte er zu dem neben ihm stehenden schwergewichtigen blonden Mann, „falls ich wieder einmal so dumm bin, öffentlich zu erwähnen, daß ich Geburtstag habe."
    Bruce Darnley schmunzelte. „Wir haben dich überrascht, nicht wahr, alter Junge?
    Aber du bist uns deswegen doch hoffentlich nicht böse? Ich meine, wozu sind Geburtstage gut, wenn nicht dafür, einige Freunde zu haben, die zum Feiern vorbeischauen? Weißt du, nur um einen zu heben und so etwas. Nichts zu Ausgeklügeltes."
    Beinahe hätte Brett schallend aufgelacht. „Oh, nein, nichts zu Ausgeklügeltes! Nur einige Dutzend Männer und Frauen, die sich in Schale geworfen und, wie ich wetten könnte, es darauf abgesehen haben, mir einige Tage lang Unbequemlichkeiten zu bereiten. Wirklich, nichts Ausgeklügeltes!"
    „Aber, Brett, mein Lieber", sagte eine hinreißende Brünette mit mandelförmigen dunkelbraunen Augen, die das Gespräch mit angehört hatte, „Sie sollten wissen, daß Pamela Ihren Geburtstag nicht verstreichen lassen kann, ohne ihn in irgendeiner Form zu würdigen. ,Ich wette', hat sie erst neulich geäußert, ,daß Seine Gnaden aufs Land verschwinden wird, ohne uns die Möglichkeit zu geben, ihm vorher einen geeigneten Abschied zu bereiten, und außerdem hat er am Sechzehnten Geburtstag.
    Wir dürfen ihm einfach nicht erlauben, an diesem Tag allein zu feiern.' Und ehe man wußte, was passiert war, entsann sich die Hälfte von Lord Edgemonts Dinnerpartygesellschaft, daß von Ihnen noch die offene Einladung bestand, wir könnten herkommen und Sie hier besuchen."
    „Hm", äußerte Brett geistesabwesend. Er betrachtete die grazile, elegante Gestalt einer Frau mit honigfarbenen Haaren und hellbraunen Augen. Das war also Pamelas Idee gewesen! Er hätte sich denken können, daß sie nicht so leicht aufgeben würde.
    Verdammt! Nun war er in den nächsten Tagen gezwungen, höflich zu ihr zu sein, ohne ihr durch sein Benehmen auch nur einen Hauch an Ermutigung zu geben. Wie, zum Teufel, sollte er das fertigbringen? Kaum hatte er sich das gefragt, bemerkte er, daß etliche Leute den Kopf zur Tür drehten, und ihren Blicken folgend, sah er Ashleigh St. Clair den Salon betreten, gefolgt von einem Lakai, der ein Tablett mit Erfrischungen trug. Sie war eine entzückende Vision in einem duftigen aquamarinfarbenen Tageskleid mit dazu passenden Bändchen, die in ihre prachtvollen, aufgesteckten Locken geschlungen waren. Sie blieb einen Moment stehen und suchte seinen Blick. Gleichzeitig erhellte ihr Gesicht sich durch ein bezauberndes Lächeln, durch das das Grübchen in ihrer linken Wange sichtbar wurde. Und plötzlich wußte Brett genau, wie er die schwierige Sache, Lady Pamela Marlowe an der Kandare zu halten, in Angriff nehmen würde.
    „Donnerwetter!" murmelte Bruce Darnley, den Blick auf Miss St. Clair gerichtet.
    „Wo, in aller Welt, hast du die aufgetrieben? Brett, alter Junge, wer ist sie?"
    Aber Brett antwortete nicht, denn er war bereits auf dem Weg durch den Salon zu der von ihm als Gastgeberin angeheuerten Frau, ein Lächeln der Vorfreude auf den Lippen.
    „Nanu, haben Sie das denn nicht gehört?" fragte die Brünette mit den mandelförmigen Augen den jungen Lord Darnley. „Brett hat ein neues ... Mündel.
    Ganz London redet darüber! Der Klatsch kann Ihnen doch nicht entgangen sein."
    „Ein neues ... Mündel?" Einen Moment lang sah Darnley verdutzt aus.
    „Donnerwetter, Vanessa, Sie wollen damit doch nicht sagen ..."
    „Oh, nein! Nein! Nichts dergleichen", versicherte Vanessa hastig. Es war immerhin denkbar, daß die Situation doch ganz harmlos war. Das Mädchen hätte in der Tat das Mündel des Duke of Ravensford sein können, und

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