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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Angst, meine Liebe, daß niemand sich jetzt um Sie kümmern wird. Die Hälfte aller anwesenden Herren ist bereits zu Ihnen auf dem Weg."
    Ashleigh blickte auf und stellte fest, daß der Herzog recht hatte. Mehrere Gentlemen strebten eilends zu ihr, nachdem der Duke of Ravensford sich von ihr entfernt hatte. Aus dem Augenwinkel sah sie Lady Margaret mit zufriedenem Lächeln davonschlendern, hatte jedoch keine Zeit, über irgend etwas nachzudenken, denn eine Schar gutgekleideter Herren umringte sie.
    „Erlauben Sie, daß ich mich Ihnen vorstelle", sagte ein hochgewachsener, schlanker junger Mann mit hellbraunem Haar. „Ich bin William Rhodes, der Marquess of Wright. Wie war doch Ihr Name?"
    „Aber, aber, Will, wo warst du eigentlich in der letzten Zeit?" fragte ein gedrungener blonder Mann, dessen blaue Augen belustigt funkelten. „Diese junge Dame ist Stadtgespräch, ohne daß die meisten Leute sie bisher zu Gesicht bekommen hätten.
    Sie heißen Miss St. Clair, nicht wahr?"
    Zum zweitenmal in genauso vielen Minuten wurde sie der Möglichkeit einer Antwort beraubt.
    „Beim Zeus, ja! Ashleigh St. Clair! Lady Jersey hat mir von Ihnen erzählt. Ashleigh ist ein hübscher Name, doch längst nicht so bezaubernd wie seine Trägerin, eh?" Diese Bemerkung war von einem Herrn gemacht worden, der Mitte Vierzig sein mochte und sich als Lord Selkirk vorstellte.
    Ashleigh lächelte alle Herren höflich an und dachte soeben, der sich ihr von all den Namen drehende Kopf würde ihr vom Hals fallen, wenn sie sich noch einen weiteren Namen merken müsse, als ein gutaussehender dunkelhaariger Mann sich zu ihrem Ohr neigte und murmelte: „Ich glaube, ich könnte Ihnen mit allem Anstand die Flucht ermöglichen, sobald Sie von diesem Gedränge genug haben."
    Sie schaute auf und sah in sie anlächelnde grüne Augen. Sie erwiderte das Lächeln und nickte zögernd.
    „Lady Margaret hat verkündet, meine Herren, der Lunch würde auf der Terrasse serviert. Wenn Sie also nichts dagegen haben, Sirs ..." Der Mann reichte Miss St. Clair den Arm und schlenderte mit ihr davon.
    Unter verärgertem, aus der Gruppe ihrer Verehrer kommendem Gemurmel hörte sie ihn sagen: „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen. Aber ich hatte den Eindruck, daß Sie soeben ziemlich überwältigt waren."
    „Ja, ich glaube, das war ich." Sie nickte und schaute den Herrn an. „Aber ich glaube, Sir, daß Sie mir gegenüber den Vorteil haben ..."
    Leises Lachen drang an ihr Ohr. „Ich nehme an, ich bin genauso schlimm wie alle anderen. Ich heiße Edwards, Christopher Edwards. Ich habe gehört, daß Sie Ashleigh St. Clair sind."
    „Oh, Sie sind der Earl of Ranleagh!" rief sie aus.
    Wieder leises Lachen. „Ich merke, daß mein Ruf mir vorausgeeilt ist. Ich hoffe, daß Ihnen nichts allzu Arges über mich zu Ohren gelangt ist."
    „Oh, nein, ganz und gar nicht. Ich habe nur gehört, daß Seine Gnaden Sie erwähnt hat, als wir heute nachmittag ausritten. Er meinte, er habe Ihr Gespann erkannt."
    Christopher grinste. „Er sollte es wohl kennen! Es war einmal seins. Ich habe es ihm im letzten Jahr beim Whist abgewonnen. "
    Ashleigh machte große Augen. „Sie haben ihm das Gespann abgewonnen?" Sie hatte gehört, daß unter reichen adeligen Leuten hohe Einsätze beim Spiel alltäglich waren, doch das war das erste Mal gewesen, daß sie ein Beispiel dafür bekommen hatte.
    Dem Aussehen der Braunen nach zu urteilen, mußten sie ein kleines Vermögen wert sein.
    „Ich muß gestehen, um ganz ehrlich zu sein, daß Brett am folgenden Abend mir mindestens ebensoviel abgenommen hat, vielleicht sogar noch mehr, wenn ich darüber nachdenke." Er ging jetzt mit Miss St. Clair durch den Wintergarten und folgte dem Hausherrn, der mit Lady Elizabeth an seiner Seite den Gästen zu den offenen französischen Türen voranging, die zur Terrasse führten, hinter der die tadellos gepflegten Gärten lagen. Auf der Terrasse waren mehrere Tische aufgestellt worden, ein jeder mit schneeweißem Damasttuch bedeckt und mit Geschirr aus hauchdünnem Porzellan sowie schwerem, verziertem Silberzeug gedeckt. Zwischen den Tischen eilten Lakaien hin und her, die Tabletts mit Speisen und Getränken trugen.
    Plötzlich fragte sich Ashleigh, wer dafür verantwortlich war, daß alles in so kurzer Zeit hergerichtet worden war, und erkannte schuldbewußt, daß wahrscheinlich sie sich darum hätte kümmern müssen. Doch genau in dem Moment, da sie zu einer offenen Tür zum Flügel des Hauses, der an einer

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