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0050 - Der Einsame der Zeit

Titel: 0050 - Der Einsame der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitsministerium in Terrania ab. Notfalls muß noch die Administratur benachrichtigt werden. Ich will mit der Sache nichts zu tun haben."
    „Aber, Vati!" sagte die Frau schmollend. „Vielleicht ist er doch ein seltenes Tiefseelebewesen. Stell dir vor, was ...!"
    „Blödsinn!" polterte der Wortführer. „Tiefseelebewesen! Du wirst tun, was ich für richtig halte. Der Bursche wird der Raumabwehr übergeben. Captain, ich breche den Ausflug ab. Tanken Sie auf und setzen Sie den Funkspruch ab. Man soll uns eine schnelle Maschine schicken. In dem Fall hört für mich das Vergnügen auf."
    Sie diskutierten weiter, ohne zu ahnen, daß ich jedes Wort verstand. In meinen verknoteten Operationsnarben begann es unerträglich zu jucken. Ich hätte mit allen Fingern zugreifen mögen.
    Außerdem wurde die Situation für mich gefährlich. Der Mann mit der tiefen Stimme schien nicht nur die Hauptperson an Bord zu sein, sondern auch eine höchst energische Natur. Mit einem Gefühl tiefster Niedergeschlagenheit begann ich, die erlauschten Daten zu verarbeiten. Mein Verstand weigerte sich sekundenlang, das Ungeheuerliche aufzunehmen. Mein Gehirn schien zu streiken. Die simpelste Schlußfolgerung fiel mir schwer.
    Alles deutete darauf hin, daß es oben niemals zu einem Atomkrieg gekommen war! Man hatte von einer Raumabwehr gesprochen. Also gab es demgemäß auch eine Raumschiffahrt!
    Wenn man sich außerdem an ein Sicherheitsministerium wenden und eine Maschine anfordern konnte, so bedeutete das nichts anderes, als, daß ich einem fatalen Irrtum erlegen war. Wieso aber? Ich wußte genau, daß zum Zeitpunkt meiner Flucht die ersten asiatischen Atomraketen gestartet waren. Ob da dieser Major der Space Force eine Rolle gespielt hatte? Demnach mußte er bei seiner Mondlandung doch Dinge entdeckt haben, die mir nach wie vor völlig unbekannt waren.
    „69 Jahre umsonst geschlafen, Narr!" gab mein Extrasinn durch.
    Dann sagte ich mir wieder, daß vielleicht nur ein Teil der Erde verwüstet worden sei. Die Tatsache, daß die Leute nicht darüber redeten, mochte in der inzwischen vergangenen Zeitspanne begründet liegen. Dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl. Die Wunden eines Atomkrieges schließen sich nicht in 69 Jahren. Ich lauschte weiterhin auf die Unterhaltung. Jedes Wort drehte sich aber nur um mich. Ich konnte erfahren, was nun wirklich geschehen war.
    „Schluß jetzt", rief der Wortführer anscheinend wütend aus. „Ich habe eine gute Nase für solche Dinge. Das Solare Imperium kann es sich nicht leisten. Fremde auf der Hauptwelt zu dulden, und dieser -" ein Finger pochte auf meine Brust - „und dieser Bursche ist nicht von hier. Tauchen Sie auf, Captain. John, Sie haben eine Waffe dabei?"
    „Einen altmodischen Revolver", sagte jemand zögernd. „Das genügt. Bleiben Sie als Wache im Fischlabor und achten Sie auf jede Bewegung des Kerls. Oder haben Sie Angst?"
    Der Mann namens John beteuerte überhastet, auch nicht die geringste Angst zu haben. Die Frau lachte schrill. Sie war hysterisch!
    Mehrere Menschen verließen den Raum. Ich hörte ein stählernes Schott knallen und anschließend einen Mann unterdrückt fluchen. Dann vernahm ich das schnelle Knacken einer Revolverwalze. Anscheinend hatte er die Trommel herausgeschwenkt, um sich davon zu überzeugen, ob die Waffe auch geladen sei.
     „Wie lange wird er noch bewußtlos sein?" schrie „John" mit voller Lungenkraft den Davoneilenden nach.
    Es erfolgte keine Antwort mehr. Ich war allein mit einem Mann, der offenbar ein sehr labiles Nervensystem besaß. Ich verhielt mich völlig ruhig und bemühte mich um tiefe Atemzüge. Ich kannte Leute vom Typ dieses John. Zweifellos hätte er bei der geringsten Bewegung meinerseits sofort geschossen.
    Ich lenkte mich ab, indem ich über den Begriff „Solares Imperium" nachdachte. Was sollte das nun wieder bedeuten? Als ich damals in meiner Kuppel verschwunden war, hatte es auf der Erde noch drei große Machtblöcke gegeben. An eine einheitliche Weltregierung war noch nicht zu denken gewesen, geschweige denn an ein politisches Großraumgebilde, dem man etwa die Bezeichnung „Solares Imperium" hätte geben können.
    Ich war wieder ruhig und gefaßt. Wesen von meiner Art gewinnen schnell ihr klares Denkvermögen zurück. Fest stand nur, daß ich einen ganz entscheidenden Fehler begangen hatte, der in letzter Konsequenz in meiner Menschenkenntnis begründet lag. Als vor 69 Jahren irgendein Verrückter auf die Knöpfe drückte, war

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