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0050 - Der Einsame der Zeit

Titel: 0050 - Der Einsame der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Befehle anstandslos entgegen. Der Erste Offizier ging zum U-Rechengerät hinüber, um den von mir gewünschten Kurs festzulegen.
    „Laufen Sie die portugiesische Küste an. Vor Kap Roca legen Sie das Boot auf Grund. Welche Fahrt können Sie laufen?"
    „Achtzig Knoten maximal", sagte der Kommandant tonlos. „Gut, gehen Sie auf siebzig Knoten und Automatensteuerung."
    Die Schaltungen wurden vorgenommen.
    Aus den Geräten des Funkraumes kamen zirpende Geräusche. Ein anderes U-Boot war von der Ortungselektronik erfaßt worden. Wir wichen automatisch aus.
    Ein leuchtendes Kartenbild gab darüber Auskunft, daß wir uns einer Unterwasser-Schiffahrtslinie mit starkem Verkehr näherten. Mehr und mehr rote Linien mit Tiefenangaben erschienen. Das bewies mir wiederum, daß meine Annahmen falsch gewesen waren. Nichts deutete auf einen fürchterlichen Atomkrieg hin.
    Ich machte es kurz, indem ich knapp fragte: „Hat im Jahr 1971 ein Atomkrieg stattgefunden und die Erde verwüstet?"
    „Nein!" antwortete der Kommandant tonlos. „Wie alt sind Sie?"
    „Fünfundsechzig Jahre."
    „Ihr Geburtsdatum?"
    „23. April 1975."
    „Demnach schreiben wir das Jahr 2040?"
    „Jawohl."
    „Wieso ist es nicht zu einem Atomkrieg gekommen? Wird das in den Schulen gelehrt?"
    „Jawohl. Die Dritte Macht unter Staatspräsident Perry Rhodan verhinderte den Ausbruch des Krieges mit Hilfe der arkonidischen Supertechnik."
    Ich fühlte das beginnende Zittern in meinen Beinen. Wahrscheinlich war ich blaß geworden. „Arkonidische Technik!" wiederholte ich mit schwankender Stimme. „Heißt das, daß Perry Rhodan mit Arkoniden in Verbindung getreten ist? Wenn ja, wann wie und wo? Antworten Sie!"
    Er stand unter dem Einfluß meines Psychostrahlers. Seine Antworten mußten daher unbedingt wahrheitsgemäß sein. „Perry Rhodan entdeckte nach der ersten Landung auf dem Mond ein notgelandetes Forschungsraumschiff der Arkoniden. Er half ihnen und erhielt danach von ihnen Hilfe. Er verhinderte den Krieg. Die Dritte Macht entstand."
    Das Verhör war für mich qualvoll, da der Mann nicht mehr antworten konnte, als er direkt gefragt wurde. Ich übersprang eine gewisse Zeitspanne. „Wie sieht es jetzt auf der Erde aus? Was ist Perry Rhodan heute? Welche Staatsform haben Sie?"
    „Die Erde ist groß, weit und schön. Die Wüsten sind fruchtbar geworden. Wir steuern das Wetter. Es gibt keine Krankheiten mehr. Perry Rhodan ist heute Erster Administrator des Solaren Imperiums. Das SI wurde 1990 gegründet, nachdem vorher die Terranische Weltregierung entstand."
    Nun suchte ich mir doch einen Sitzplatz. Die Aussagen warenüberw ältigend! Da hatte ich nun 69 Jahre in meiner Kugel gelegen und dabei die gigantischste Entwicklungsepoche der Erde einfach verschlafen!
    Ich fragte und forschte noch eine gute Stunde lang. Dann wußte ich genug. Dieser kleine, wildverwegene Raumpilot hatte es damals gewagt, den irdischen Großmächten die Stirn zu bieten. Anschließend hatte er sich in tollkühn erscheinenden Weltraumunternehmen einige kampfkräftige Schlachtschiffe und Kreuzer besorgt, mit denen er vorsichtig begann, in die Geschichte der besiedelten Galaxis einzugreifen. Sogar Arkon sollte er angeflogen haben.
    Bei dem Gedanken setzte mein klares Denken aus. Seit wann war es kleinen Barbaren möglich, einfach nach Arkon zu fliegen, um dort Unruhe zu stiften? Rhodans wenige Schiffe hätte ich mit einem einzigen Geschwader in den Hyperraum gefegt!
    „Wie ist Rhodan auf Arkon aufgenommen worden? Weiß man das?" erkundigte ich mich weiter. „Ja, man weiß es. Das Große Imperium unter Arkons Vorherrschaft zerbricht. Ein Robotgehirn reagiert. Die Arkoniden sind Schlafmützen, degeneriert, lebensuntauglich, vergnügungssüchtig und halb verrückt!"
    Mein Unterbewußtsein nahm Besitz von meinem Körper. Ich sprang vor und umklammerte die Kehle des alten Mannes. Ich schrie in wildem Zorn. Wie kam dieser Bursche dazu, so abfällig über Arkon zu reden? Er wehrte sich auch nicht, als ich ihn heftig schüttelte. Erst Sekunden später hatte ich mich wieder in der Gewalt.
    „Sagen Sie das nicht wieder, niemals, hören Sie!" drohte ich. „Jawohl", sagte der Mann tonlos, „nie wieder."
    Ich fragte nicht weiter. Ich ging schleppend zum Bugraum zurück, in dem man das Fischlabor untergebracht hatte. Die Männer händigten mir ihre Papiere aus, die ich sorgfältig prüfte. Sie stammten alle aus dem Bundesstaat Nordamerika, galten jedoch offiziell als terranische Bürger. Es gab

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