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0050 - Der Einsame der Zeit

Titel: 0050 - Der Einsame der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Zweifel mehr, daß dieser Rhodan den uralten Wunschtraum zahlloser Weltverbesserer verwirklicht hatte.
    Ich ließ die Männer der Reihe nach antreten und musterte sie eingehend. Einer, der sich Phil Holding nannte, hatte in etwa meine Figur. Auch sein Gesicht glich dem meinen, obwohl es da wesentliche Unterschiede gab. Bei meinem ersten Ausflug hinauf zur anscheinend hochzivilisierten Menschheit mußte ich eben Phil Holding sein. Er war kaufmännischer Leiter einer Fabrik für Gemüsekonserven.
    Ich nahm ihn mit in seine Kabine und ließ mir den Sinn der einzelnen Kleidungsstücke erklären. Es gab da sehr enge Hosen mit weiten, schreiend bunten Jacken, die Phil als elegant und modern bezeichnete. Ich kleidete mich an und begutachtete mich in einem Spiegel. Nun ja, an der jeweiligen Mode ließ sich wohl kaum etwas ändern.
    Von da an stand mein Plan fest. Ich mußte mich zuerst in einer großen und gut sortierten Bibliothek umsehen und die irdische Geschichte der vergangenen 69 Jahre studieren. Bei Einsatz meines photographischen Gedächtnisses war das eine Sache von knapp 24 Stunden. Während dieser Zeit hatte das Tiefseeboot mitsamt der Besatzung zu verschwinden. Ich erkundigte mich bei dem Ersten Offizier nach den Proviantvorräten. Man hatte genug Nahrungsmittel für etwa vier Wochen an Bord. Trinkwasser und Atemluft wurde von Robotmaschinen erzeugt.
    Also konnte ich den Leuten den Befehl erteilen, rund vier Wochen auf Grund liegenzubleiben, um erst danach aufzutauchen. Schließlich konnte ich sie nicht verhungern lassen!
    Wir erreichten die portugiesische Küste nach vorsichtiger Schleichfahrt. Ich versammelte Besatzung und Passagiere im großen Salon. Danach erteilte ich ihnen mit Hilfe des Psychostrahlers die Anweisung, bis zur Erschöpfung der Lebensmittel an Ort und Stelle zu bleiben. Anschließend sollten sie auftauchen und die Erlebnisse vergessen.
    Widerspruchslos zogen sich die Leute in ihre Unterkünfte zurück. Ich kontrollierte nochmals die Roboteinrichtungen des Bootes. Ich fand sie in bester Ordnung. Ich legte jenen Anzug an, den Phil Holding als elegant bezeichnet hatte. Seine Papiere landeten in meiner „neuen" Brieftasche. Das reichlich vorhandene Geld war mir unbekannt. Es handelte sich um abwaschbare Kunststoffnoten von höchster Qualität. Eingegossene Mikrodrähte mit gespeicherten Magnetimpulsen machten Fälschungen nahezu unmöglich.
    Die Zeit der vielen Währungseinheiten war vorbei. Auf der Erde und im sogenannten „Solaren Imperium" wurde in Solar gerechnet. Und ein Solar hatte einhundert Soli. Die Kaufkraft schien sehr beachtlich zu sein. Wie mir Phil Holding erklärte, konnte man für nur 5 Soli ein Zwanzigerpäckchen bester Zigaretten kaufen. Die Unsitte des Rauchens gab es demnach noch.
    Ich nahm insgesamt zweitausend Solar an mich und quittierte den Erhalt. Das Geld würde ich später an Phil Holding überweisen, aber erst mußte ich einmal untertauchen. Ehe ich meinen Unterwasser-Schutzanzug über die normale Kleidung streifte, ließ ich mir vom Messesteward die Haare schneiden. Meine lange Mähne, die im Laufe von 69 Jahren gewachsen war, fiel den geschickten Händen des Mannes zum Opfer. Danach trug ich die Haare halblang und etwas gewellt.
    Bartentfernungscreme gab es ebenfalls. Man schien langsam zivilisiert zu werden. Ich ertappte mich bei einem stillen Lächeln. Der Ausflug nach oben schien ja sehr interessant zu werden. Die Rationen und Medikamente verschwanden aus dem Rückentornister. Das brauchten die Menschen nun nicht. So gerüstet verließ ich das Boot durch die Fischschleuse. Ich tauchte auf, wartete den Anbruch der Dunkelheit ab und schwebte dann vorsichtig der nahen Küste zu.
    Hinter Kap Roca wurde die Lichterflut des nächtlich beleuchteten Lissabon erkennbar. In mir kam ein wundervolles Gefühl der Geborgenheit, der Erlösung von grauenhaften Vorstellungen und der Lust am Wagnis auf. Es hatte keinen Krieg gegeben um so besser! Ich landete in einem kleinen Wäldchen nahe einer verkehrsreichen Straße. Dort versteckte ich meinen Tiefseeanzug in der Uferhöhlung eines murmelnden Baches. Meine einzige Waffe war der Psychostrahler, jedoch stand es für mich jetzt schon fest, daß ich nach meinem Lissabonner Abstecher in meine Kuppel zurückkehren mußte, um dort die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
    Ich machte mich zu Fuß auf den Weg und hielt an der nahen Straße einen Wagen an. Es war eine mir unbekannte Fahrzeugkonstruktion, deren Energieversorgung

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