0050 - Der Einsame der Zeit
hatte meine Brandwunden behandelt und mir eine schmerzstillende Injektion verabreicht. Rhodan schien schon wieder fit zu sein. Er besaß eine erstaunliche Konstitution.
Der Kreuzerkommandant machte nicht viel Umstände. Er zerrte altertümlich aussehende Handschellen aus der Tasche und ließ sie um meine Handgelenke schnappen.
„Etwas dagegen?" erkundigte er sich bissig. Ich grinste ihn breit an.
Rhodan stand im Hintergrund, als er bedächtig sagte: „Mit dir stimmt etwas nicht! Du schleppst ein Geheimnis mit dir herum. Ich komme in einigen Tagen zurück. Dann werden wir uns ernsthaft unterhalten. Augenblicklich habe ich wenig Zeit. Überlege dir gut, ob du dann die Wahrheit sagen willst."
Die Soldaten schleppten einen Raumanzug herbei. Er gehörte zur gleichen Sorte, die mir so gut bekannt geworden war. Ich verzog schmerzhaft das Gesicht.
„Auch das noch", seufzte ich. „Habt ihr keinen Druckpanzer oder so etwas Ähnliches ?"
„Wünschen der Herr sonst noch etwas?" knurrte mich der Kommandant bitterböse an.
Rhodan lachte. Er schien seine Leute zu kennen. In dem Moment entschloß ich mich, ihm einen winzigen Hinweis auf meine Person zu geben. Ich hob die Hände und wies mit den Augen auf die Handschellen.
„Weißt du, Barbar", sagte ich schleppend, „weißt du, so sehr unterscheiden sich die Dinger gar nicht von älteren Ausführungen. Während des Glaubenskrieges unter Wallenstein und Gustav Adolf waren die Bänder nur etwas breiter."
Rhodan fuhr in sich zusammen. Jählings erblassend starrte er mich an. Er, der Unsterbliche und doch so leicht Verwundbare, hatte jede Fassung verloren.
„Ohne Tritt, marsch!" brüllte mir der Kreuzerkommandant ins Ohr. Ich ging grinsend auf die Schleuse zu. Weshalb war der Mann nur so fürchterlich laut?
ENDE
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