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0050 - Der Einsame der Zeit

Titel: 0050 - Der Einsame der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die auf telepathisch begabte Mutanten überhaupt nicht einwirken konnte. Sogar geistig sehr stabile Menschen konnten sich gegen den Einfluß wehren.
    Praktisch gesehen, war ich nur noch auf meinen Instinkt angewiesen, der mir in diesen Augenblicken riet, alles auf eine Karte zusetzen. Nun hatte ich eine betriebsbereite Maschine in der gewünschten Ausführung greifbar nahe, nachdem es mir nicht gelungen war, eine Space-Jet unbemerkt startklar zu machen. Mein Weg war lang! Um ihn zu überwinden, waren erstklassig funktionierende Geräte, Proviant und Frischwasser erforderlich. Dazu benötigte ich noch eine größere Positronik für galaktonautische Sprungberechnungen und einige Stunden Zeit, um die Koordinaten auf den Programmierungsstreifen zu bringen. In der soeben überprüften Maschine war alles vorhanden. Eigentlich sah die Sache sehr gut aus, da ich nicht daran zweifelte, unbemerkt in den Einmannraumer gelangen zu können.
    Ich war am Ziel meiner Wünsche, nur mußte ich mit einem Faktor rechnen, der von größter Wichtigkeit war. Der Faktor hieß Perry Rhodan! Ein ungnädiges Geschick hatte mich ausgerechnet in einer Stunde mit dem gefährlichsten Mann der Erde zusammengeführt, in der ich gern auf das nähere Kennenlernen verzichtet hätte.
    Während des raschen Laufes ertappte ich mich bei einem leisen Auflachen. Eigentlich hatte er mir gut gefallen, dieser grauäugige, in jeder Geste beherrschte Barbar. Er gehörte zu den Typen, die man entweder hassen oder achten muß. Wahrscheinlich war er ein herrlicher Freund - wenn er wollte!
    Als Gegner stufte ich ihn noch etwas höher ein, vorausgesetzt, es war noch der gleiche Rhodan, der vor 69 Jahren mit seinem tollkühnen Spiel begann. Etwas in mir sagte mir aber, daß er es tatsächlich sein müsse.
    Damit warf sich für mich das Rätsel auf, wie es dieser Mann geschafft hatte, mit nachweislich 104 Lebensjahren auf den Schultern noch derart körperlich jung und geistig regsam zu wirken. Wenn ich über sein Geburtsdatum nicht informiert gewesen wäre, hätte ich ihn für höchstens 37 Jahre gehalten.
    Ich erreichte den Bunker nach knapp 15 Minuten. Von da an hatte ich mich zwischen den aufmarschierten Robotern hindurchzuschlängeln. Es gelang mühelos, da man mit meiner Rückkehr nicht mehr rechnete. Weit hinter mir schien sich die gesamte Werftbelegschaft von Terrania versammelt zu haben. Der Himmel über den Riesenhallen war schwarz von Flugzeugen.
    Ganz gemächlich ging ich dicht an der langgestreckten Betonmauer entlang, bis ich den kleinen Startplatz für leichte Raumfahrzeuge entdeckte. Er lag in einer künstlichen Bodenmulde und war mit einer Hebevorrichtung ausgerüstet. Von hier aus flogen die Versuchspiloten ab. Rhodan stand im Kreise einiger Wissenschaftler und Offiziere vor der Maschine. Die blonde Frau war nicht mehr dabei. Wahrscheinlich war sie bei der Großfahndung nach mir eingesetzt worden.
    Im Moment war ich nirgends sicherer, als in unmittelbarer Nähe dieses mächtigen Mannes, der da zwischen seinen engsten Mitarbeitern stand. Generalleutnant Kosnow war auch dabei. Ich ging noch dichter heran, bis es mir gelang, mit einigen schnellen Sprüngen zwischen die ausgefahrenen Landebeine der Space-Jet zu schlüpfen.
    Infolge der Ellipsenform maß sie in der Außenzelle etwa 35 mal 20 Meter. Ich blieb unter dem geöffneten Bodenluk stehen und lauschte auf eventuelle Geräusche. Es mußten einige Männer im Boot sein. Rhodan stand kaum fünf Meter von mir entfernt. Sein sonst so kantiges Gesicht hatte sich gelockert. Mir schien, als hätte er sich keine Sekunde lang über meine Flucht aufgeregt. Um so nervöser war Kosnow.
    Ich hörte ihn laut und hastig sprechen. Rhodan sagte keinen Ton. Gelegentlich verzog er erheitert die Lippen, um sodann wieder mit einem Ausdruck liebenswürdiger Ironie in den Augen den aufgeregten Sicherheitsbeamten zu mustern.
    „Sperren Sie den Hafen, Peter", warf Rhodan schließlich gelassen ein. „Er kam her, um sich ein Schiff zu holen. Rufen Sie ihn öffentlich über Funk an und bitten Sie ihn, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen."
    Selten hatte ich einen so fassungslosen Mann gesehen. Kosnows Gesicht verlor alle Farbe. „Bi ... bitten, Sir?"
    „Genau das. Warum wollen Sie ihn totschießen? Gewähren Sie ihm Gastfreundschaft in meinem Auftrag und ersuchen Sie ihn, auf meine Rückkehr zu warten. Nur verhindern Sie, daß er sich ein Schiff besorgt. Mehr haben Sie nicht zu tun."
    „Aber, Sir, ich bin doch der

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