0051 - Horror-Kreuzfahrt
Tod.
Die beiden Diener waren noch am Leben. Ich sah auch sie zur Reling laufen, praktisch im Kielwasser des Rattenstroms.
Ich mußte sie retten.
Bevor sie über Bord hechten konnten, war ich bei ihnen und schickte sie ins Reich der Träume. Die Schwerter allerdings, die fegte ich über Bord.
Die letzten Ratten verließen das Schiff. Nicht das sinkende, sondern das Siegerschiff.
Ja, ich fühlte mich als Sieger. Ich hatte den Gelben Satan zur Strecke gebracht, bevor er seine grausame Herrschaft errichten konnte.
Und darauf war ich stolz.
Plötzlich hatte ich ein schwarzhaariges Wesen am Hals hängen.
Sandra!
Ich spürte weiche Lippen auf meinem Mund und erwiderte den Kuß, denn wir hatten uns gegenseitig das Leben gerettet.
In einer Atempause fragte mich der schwarzhaarige Wirbelwind. »Und wie darf ich meinen Helden nennen?«
»John«, erwiderte ich.
»Nur John?«
»Reicht das nicht?«
»Und wie.«
»Na bitte.« Jane Collins war weit vom Schuß, und mir machten die Dankesbeteuerungen des Mannequins nichts aus. Hätten Sie Ihnen auch nicht.
Wetten?
***
Es kamen gleich drei Polizeiboote. Ich hatte einiges zu berichten, sorgte aber erst dafür, daß die Mädchen und die Männer weggebracht wurden. Der »Cowboy« war schwer verletzt. Aber er würde durchkommen.
Über das Schicksal der übrigen Besatzung redete ich Stunden später mit einigen hohen Vertretern der Stadt bei einem heißen Tee. Wir beschlossen, über die ganze Sache den Mantel des Vergessens zu decken. Es war besser für alle.
Im Hotel traf ich Suko.
Er strahlte wie eine ganze Kompanie Soldaten, die Sonderurlaub bekommen hatte. Shao wurde rot, als sie mich sah. Sie hatte schließlich noch etwas bei mir im Salz liegen.
Wir schauten uns an.
Ich lächelte und reichte ihr die Hand. »Vergessen wir es«, sagte ich.
Ich habe selten einen Menschen gesehen, der so beruhigt ausschaute. Als Suko dann Shao in ihr Zimmer gebracht hatte, trafen wir uns in der Bar.
»Du hast doch was vor?« fragte ich.
»Ja.«
Ich spielte mit einem Strohhalm. »Willst du sie mit nach London nehmen?«
»Hast du etwas dagegen, John?«
»Nein, um Himmels willen. Daß du so lange unbeweibt herumgelaufen bist, hat vielen nicht gefallen. Vor allen Dingen deinen Fans nicht.«
Stimmt doch, nicht wahr, liebe Leser?
Nachsatz
Also ich meine ja, daß Suko darauf achtgeben muß, daß es ihm nicht so ergeht wie Bill Conolly. Aber wie ich ihn kenne, wird er sich die Butter schon nicht vom Brot nehmen lassen.
Die Zukunft wird es zeigen…
ENDE des Zweiteilers
[1] Siehe John Sinclair Nr. 50 »Der Gelbe Satan «
[2] Siehe John Sinclair Nr. 50 »Der Gelbe Satan «
[3] Siehe John Sinclair Nr. 2 »Die Totenkopf-Insel«
[4] Siehe John Sinclair Nr. 47 »Der Alptraum-Garten«
[5] Siehe John Sinclair Nr. 37 »Panik in Tokio«
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