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0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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»Einerlei, ob Sie den Bart, den Arthur Laroche jetzt trägt, richtig getroffen haben oder nicht, Francis. Der Mann auf Powells Farm jedenfalls war Arthur Laroche. Daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Und die Leute?«, fragte Phil. »Diese komische Sorte von jungen Burschen, die ihm da anscheinend so etwas wie Gefolgschaftstreue geschworen haben? Was hat es mit denen auf sich?«
    »Aus den Jungen hat er sich seine Privatgang zusammengebaut. Ich wette, ein Monatsgehalt, dass wir keinen von ihnen in der Kartei haben. Die Burschen sind unbelastet.«
    »Ich glaube, es ist gar nicht so einfach, aus unbelasteten Leuten Mörder zu machen«, warf Mant ein.
    »Stimmt«, gab ich zu. »Mit unbelastet meine ich auch nur, dass keiner von ihnen je bestraft wurde. Das Zeug zum Gangster, zum skrupellosen Verbrecher tragen sie natürlich in sich. Laroche hat sich ein paar Burschen aus den Kreisen der ewig Unzufriedenen ausgesucht, hat ihnen irgendwelche Märchen erzählt, hat ihnen Kanonen in die Hand gedrückt, und jetzt führen sie seine Befehle aus; vielleicht für irgendein nebelhaftes Ziel, vielleicht einfach für harte Dollars. Ich verwette ein zweites Monatsgehalt, dass er sich mit dem sicheren Instinkt des Menschen, der verbrecherische Anlagen von Anfang an in sich trägt, Burschen ausgesucht hat, die über ebensolche Anlagen verfügen. Laroche brauchte ihnen nur die Hemmungen zu nehmen.«
    »Bei diesem Thomas, der es nicht fertigbekam, Powell zu erledigen, scheint er sich aber geirrt zu haben«, warf Phil ein.
    »Hoffentlich. Vielleicht war es auch nur zu früh, dem Burschen gleich zuzumuten, einen Menschen, dazu noch jemanden, den er seit langer Zeit kannte, einfach umzulegen.«
    »Wenn das stimmt, was Sie sagen, Jerry«, meinte Francis, »dann sind die Jungs Dilettanten im Gewerbe. Und als Dilettanten sind sie nicht viel wert.«
    »Sie hätten recht, wenn es sich um den gewöhnlichen Gangsternachwuchs handeln würde«, erwiderte ich. »Die Handlanger der großen Ganoven rekrutieren sich gewöhnlich aus den Slums, aus Burschen, die kaum Lesen und Schreiben gelernt haben. Laroches Jünglinge dürften alle einiges gelernt haben. Sie dürften sogar ausgesprochen intelligent und begabt sein. Nur moralisch taugen sie einfach nichts. Und die moralische Unzulänglichkeit hat Arthur Laroche sich zunutze gemacht.«
    »Auf das Konto der fünf Knaben kommt also die Entführung des Professors«, stellte Phil fest.
    Ich nickte, und auch Francis Mant stimmte zu.
    »Schön«, sagte Phil. »Auf welche Weise bekommen wir den Professor nun wieder? Und wie bekommen wir die fünf Männer an den Haken, von denen wir die Vornamen und die Personenbeschreibung kennen?«
    Keiner von uns antwortete. Ich ging mit langen Schritten im Zimmer auf und ab. Unter meiner Schädeldecke rumorten eine Menge Gedanken herum, und vom landläufigen Standpunkt eines Polizisten gesehen, waren alle diese Gedanken so etwas wie Ketzerei. Aber dann äußerte ich sie doch: »Ich glaube, wir haben alle einen schweren Fehler gemacht, als wir glaubten, wir hätten Arthur Laroches Pläne gestört, als wir die Mord-Gang fassten, seine Fabrik hochnahmen und feststellten, dass er der Dieb des Urans 14 war. Ich bin heute der Überzeugung, dass Laroche die Möglichkeit einer Entdeckung in dieser Form einkalkuliert hatte. Er sorgte vor. Er schaffte das Uran fort, und er baute sich eine Gang zusammen, die er für seine späteren, für seine eigentlichen Zwecke benutzen konnte. Bedenkt, dass die erste dieser Zusammenkünfte auf der Farm lange vor der Entdeckung stattfand. Also hat Laroche noch ganz bestimmte Pläne, und in den Rahmen dieser Pläne gehört auch die Entführung von Professor Albis.«
    »Zum Henker, was sollen das für Pläne sein?«, schrie Mant wütend.
    Der Satz an der Glaswand stand mir vor Augen.
    Ich bin der Schrecken!
    »Er baut eine Bombe aus dem gestohlenen Uran«, sagte ich.
    ***
    »Sie wird nicht funktionieren«, sagte Professor Albis. Er schrie diesen Satz fast.
    »Sie wird funktionieren«, antwortete Laroche. »Sakow hat ein schönes Stück Arbeit geleistet. Natürlich wusste er nicht alles, aber was wir nicht wussten, haben wir ausgeknobelt. Zum Glück sind unsere Wissenschaftler sehr mitteilungsfreudig. Sie können eine Menge über A-Bomben erfahren, wenn Sie in den Universitätsbibliotheken herumstöbern, Professor. Das Prinzip ist doch längst kein Geheimnis mehr. Wer über angereichertes Uran verfügt, kann Bomben bauen. Ich habe das Uran. Warum sollte

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