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0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Lage«, antwortete er ironisch. »Ihre Freunde oder Angestellten, die mich zu der Autofahrt einluden, haben mir bei dieser Gelegenheit meine Brille zertrümmert.«
    »Ich bedauere es, wenn Sie unsanft behandelt worden sind«, antwortete der Mann. »Ich garantiere Ihnen, dass das nicht mehr Vorkommen wird. Ich habe Ihnen im Nebenraum ein Frühstück richten lassen. Auch das Badezimmer steht zu Ihrer Verfügung.«
    »Mich würde mehr interessieren, aus welchem Grund Sie mich haben entführen lassen. Auf ein Lösegeld können Sie nicht rechnen. Meine Familie ist nicht sehr wohlhabend. Und für die Regierung bin ich nicht so wichtig, dass sie für mich zahlen würde.«
    »Sie sind völlig auf dem Holzweg, Professor. Ich brauche Sie für ein Gutachten.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    Für einen Augenblick schien der andere überrascht.
    »Das wissen Sie nicht?«, rief er voller Erstaunen aus. »Ich bin natürlich Arthur Laroche.«
    ***
    Als ich die zerbrochene Brille des Professors auf dem Gehsteig vor dem Hotel gefunden hatte, wußte ich, was geschehen war. Ich alarmierte Phil und Francis Mant.
    Wir waren die ganze Nacht unterwegs gewesen. Wir hatten alle Ausfallstraßen New Yorks sperren lassen. Wir waren von Sperre zu Sperre patrouilliert. Wir hatten die Insassen angehaltener Fahrzeuge kontrolliert, und wir hatten uns dabei mächtige Schimpfkanonaden anhören müssen.
    Jetzt, bei Beginn des Morgens, mussten wir uns sagen, dass unsere Maßnahmen vergeblich gewesen waren. Entweder waren die Leute, die den Professor geraubt hatten, vor Aufbau der Sperren aus New York entkommen, was durchaus möglich war, denn es standen ihnen dazu mehr als anderthalb Stunden zur Verfügung. Oder sie befanden sich mit ihrem Opfer noch in New York. Und dann hatten sie sicherlich nicht mehr die Absicht, die Stadt überhaupt zu verlassen.
    »Ich wünschte nur, ich wüsste, wer überhaupt auf die Idee gekommen ist, den Professor zu kidnappen«, sagte Mant müde, als wir unser Zimmer im Hauptquartier betraten.
    Ich warf meinen Hut an den Haken.
    »Das dürfte wohl klar sein«, antwortete ich. »Selbstverständlich Laroche.«
    »He, so selbstverständlich ist das durchaus nicht«, wehrte sich Francis. »Sie werden nicht behaupten, dass Laroche persönlich den Professor hochgenommen hat. Wer also soll es für ihn getan haben?«
    »Eine Gang«, antwortete ich. »Eine Gang, die er sich schon lange zusammengesucht hat. Ich sage Ihnen eins, Francis. Als wir die Sache aufdeckten, da glaubten wir, wir brauchten jetzt nur noch Laroche und Sakow zu jagen und zu finden, und das könnte uns nicht schwerfallen. Heute bin ich der Meinung, dass es nicht eine Jagd, sondern ein Kampf wird, und zwar ein verdammt harter Kampf. Und Laroche wird sich nicht damit begnügen, das Uran zu verschachern. Er wird eine Höllensache damit veranstalten. Darum hat er Albis geraubt. Der Professor soll ihm helfen.«
    Mant kaute an seinem Zeigefinger. »Vielleicht haben Sie recht, Jerry, aber Albis gibt seine Hand niemals zu irgendeiner Hilfe für ein Verbrechen.«
    »Das kommt auf die Methoden an, die Laroche anwendet«, sagte Phil dunkel.
    Ich reckte mich seufzend. »Zurück zu den alten Methoden. Steckbrief von dem Professor verteilen. Belohnung für jeden Hinweis aussetzen, usw. usw. Los, machen wir uns an die Arbeit!«
    Um neun Uhr erhielten wir einen Anruf von Tillyway. Der Sheriff des Ortes war am Apparat. Er hatte eine Stimme, die sich wie das Rattern eines Traktors auf den Feldern seines Distriktes anhörte.
    »Sind Sie jetzt der richtige Mann für mich?«, fragte er.
    »Das weiß ich nicht, Sheriff«, antwortete ich. »Wenn ich es beurteilen soll, müssen Sie mir erst erzählen, was Sie mir mitzuteilen haben.«
    »Ich erzähle die Story jetzt schon zum dritten Mal«, grollte er. »Wir haben hier einen Mitbürger, der Thik Powell heißt. Er hat eine Farm außerhalb von Tillyway, und wir sehen ihn selten. Nun begab sich das seltene Ereignis, dass Powell einen Brief erhielt. Das ist seit Jahren nicht vorgekommen, und der Briefträger machte sich auf die Socken, zu Thiks Farm. Er traf den Alten nicht an und wollte den Brief schon unter die Tür schieben. Da fiel ihm auf, dass auf der Farm ein komisches Durcheinander herrschte. Die Hühner waren ganz kollerig vor Hunger, und im Stall brüllten Thiks zwei Kühe, weil sie nicht gemolken worden waren. Der Briefträger dachte, Thik hätte vielleicht einen Schlaganfall bekommen. Alt genug ist er dazu. Nun, ein Schlaganfall war

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