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0052 - Der Teufelsring

0052 - Der Teufelsring

Titel: 0052 - Der Teufelsring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Ciris irgendwo aufgefunden worden war.
    Professor Zamorra sprach in einem Büro von der Größe eines mittleren Sportstadions vor. Sekretäre residierten entlang der Wände an mit Papieren überladenen Schreibtischen. Zamorra konnte sich in englisch verständlich machen. Von Turhan Ciri war nichts bekannt außer der Tatsache, dass er an dieser Universität einen Lehrstuhl für indische Philosophie innehatte.
    Erst als Zamorra seinen Namen nannte, ruckte der Kopf eines der Universitätsangestellten hoch. Er kam um seinen Schreibtisch herum, hatte nicht einmal Augen für Nicole, was ihn von vorneherein verdächtig machte, und steuerte direkt auf Professor Zamorra zu.
    »Salem«, grüßte er und fuhr in fließendem Französisch fort. »Habe ich mich eben verhört, oder sind Sie tatsächlich Professor Zamorra aus Frankreich?«
    »Sie haben sich nicht verhört, junger Mann«, antwortete Zamorra und zog die Augenbrauen zu einer steilen Falte zusammen. »Könnten Sie mir auch noch sagen, woher Sie mich kennen?«
    »Es ist Ihr Name, Professor. Er ist an unserer Universität ein Begriff. Bestimmt würde der Dekan sich freuen, Sie begrüßen zu dürfen.«
    Zamorra glaubte kein Wort. Trotzdem machte er eine gute Miene zum bisher noch undurchsichtigen Spiel. »Gut. Können Sie mich zum Dekan führen?«
    »Er wird sich freuen«, dienerte der Sekretär eifrig. »Wenn Sie mir bitte folgen würden?« Er wartete eine Antwort gar nicht erst ab, sondern setzte sich in Bewegung. Professor Zamorra und Nicole Duval blieb gar nichts anderes übrig, als dieser unerwarteten Aufforderung Folge zu leisten. Es ging entlang durch düstere Wandelgänge, unter spitzbogigen Gewölben und unter Kuppeldächern hindurch, die feierliches Licht spendeten. Der Atem einer jahrhundertealten Kultur wehte sie an, bis der blasse Sekretär schließlich vor einer unscheinbaren Pforte stehen blieb.
    »Wir sind hier«, verkündete er und drückte die Klinke.
    Der Raum, in den sie traten, war schmucklos und ließ den üblichen Pomp der Prachtbauten aus dem osmanischen Reich vermissen, während dem auch die Sultan-Achmed-Universität als Koranschule errichtet worden war.
    Nicole sah sich zögernd um. Sie fühlte sich bedrückt in dieser Umgebung. Der Raum hatte etwas Düsteres, Abweisendes an sich. Die Atmosphäre drückte sich auf ihr Gemüt. In ihren Augen sprenkelte es missmutig. Bis sie den zarten Druck von Zamorras Hand verspürte, die nach der ihren gegriffen hatte.
    Der blasse Sekretär nickte ihnen noch einmal kurz zu, und zog sich dann leise zurück, um sie beide allein zu lassen in diesem beklemmenden Raum. Die schweren Samtvorhänge waren zugezogen und ließen vom Tageslicht nur einen gedämpften Schimmer erahnen. Es war unangenehm kalt hier, und die beiden Besucher begannen zu frösteln. Ihre Kleidung war dieser Temperatur nicht angepasst.
    Doch es blieb ihnen keine Zeit, sich über ihre derzeitige Situation lange Gedanken zu machen, denn in der Holztäfelung an der einen Seitenwand tat sich eine Lücke auf. Schritte klangen hohl. Eine greise Hand wurde sichtbar.
    »Seien Sie gegrüßt, Professor Zamorra«, sagte eine brüchige Stimme. Dann erst ließ der Mann sich sehen. »Ihre reizende Begleiterin natürlich auch«, fuhr die Stimme ohne rechte Begeisterung fort.
    Professor Zamorra musterte sein Gegenüber, bevor er antwortete.
    Er betrachtete den Mann mit dem weißen Patriarchenbart, der ledrigen Haut und den schwarzen Knopfaugen, die unnatürlich klein aus dem Weiß des Augapfels stachen. In Zamorras Nacken begann es zu ziehen. »Sie sind der Dekan?« fragte er langsam und jedes Wort betonend.
    »Entschuldigen Sie, Professor. Sie werden mich nicht kennen. Mein Name ist Genc Yedicule.«
    Zamorra horchte kurz sein Innerstes aus, aber er kannte den Namen wirklich nicht. »Freut mich«, sagte er gedankenlos und streckte die Hand aus. »Dafür scheinen Sie mich sehr gut zu kennen.«
    Genc Yedicule lenkte ab. »Wollen Sie nicht Platz nehmen?« fragte er und machte eine vage Geste in die Richtung einer Diwan-Gruppe.
    Zamorra und Nicole setzten sich, blieben jedoch auf der äußersten Kante des hart gepolsterten Diwans hocken.
    »Ich habe tatsächlich schon viel von Ihnen gehört, Professor Zamorra«, sagte der Alte. Er war stehen geblieben und wirkte so noch größer und hagerer. »Vor allem mein Freund Turhan hat mir eine Menge über Sie erzählt.«
    »Das wundert mich. Turhan Ciri war eher verschlossen. Er verlor nicht viele Worte.«
    »Wir waren eben

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