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0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

Titel: 0053 - Der Hexer aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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heiser.
    Zamorra antwortete nicht. Er kritzelte in die vier Zellenecken seltsame Zeichen und Symbole an die Wand.
    »Was machst du da? Was bedeuten diese Zeichen, Zamorra?«
    »Das sind sogenannte Dämonenbanner«, erwiderte der Professor.
    Nun zog er auf dem Boden, vor der Gittertür, an der Decke und an den Wänden Linien, die die einzelnen Dämonenbanner miteinander verbanden. Cannon schaute dem Professor fassungslos zu.
    »Was versprichst du dir davon?«
    »Es wird Lyman unmöglich sein, diese Zelle zu betreten!«, behauptete Zamorra.
    »Ist das wahr?« fragte Cannon, sofort wieder hoffend.
    »Keine böse Kraft kann diese Dämonenbanner überwinden.«
    »Woher weißt du das? Woher kennst du diese Zeichen? Wer bist du, Zamorra?«
    »Hör zu, Leif. Du rührst dich ab jetzt für längere Zeit nicht mehr aus dieser Zelle. Und zwar so lange, bis man dir sagt, dass Carl Lyman vernichtet wurde. Man wird dich von der Arbeit befreien. Man wird dir das Essen in die Zelle bringen. Du tust keinen Schritt aus diesem Käfig. Versprichst du mir das, Leif?«
    Cannon nickte hastig. »Ja, Zamorra. Ja. Ich verspreche dir alles. Ich sagte doch, ich tu’ die verrücktesten Dinge…«
    »Ich bin mit dem Gefängnisdirektor bekannt…«
    Cannon schaute den Professor verdattert an. »Wie war das? Du bist kein Totschläger?«
    Zamorra schenkte dem verblüfften Jungen nun reinen Wein ein. Er klärte ihn über seine Person auf und sagte ihm, aus welchem Grund er sich hatte einsperren lassen. Cannon gewann mehr und mehr Vertrauen zu Zamorra. Er lachte nervös.
    »Vielleicht ist noch nicht alles verloren. Mensch, ich bin ein Glückskind. Wer hätte gedacht, dass mich ein Parapsychologe vor dem sicheren Tod bewahrt.« Cannon stockte. Er schluckte hastig und fragte dann: »Denkst du, du schaffst Carl Lyman?«
    Darauf antwortete Professor Zamorra mit granitharter Miene: »Ich bin schon mit ganz anderen Höllen-Günstlingen fertig geworden. Auch Carl Lyman wird letztlich unterliegen!«
    ***
    Nun wollte Professor Zamorra keine weitere Nacht mehr abwarten.
    Er verlangte, dem Gefängnisdirektor vorgeführt zu werden. Segal paffte an seiner Meerschaumpfeife. Der breitschultrige, gedrungene Mann empfing den Parapsychologen mit grauen, schlaffen Zügen.
    »Tut mir leid, dass ich Santana nicht retten konnte, Mr. Segal«, sagte Zamorra.
    Amos Segal fragte heiser: »Sagen Sie mir, Zamorra, wird es auch noch einen vierten Mord geben?«
    »Die Mordserie hat ein Ende«, erwiderte Zamorra zuversichtlich.
    »Der vierte Mann heißt Leif Cannon. Er wird am Leben bleiben, wenn getan wird, was ich Ihnen jetzt sage…« Zamorra sprach von den Dämonenbannern, die er in Cannons Zelle an die Wand gemalt hatte. Er sagte mit Nachdruck, dass Cannon reelle Chancen habe, mit dem Leben davonzukommen, wenn er sich bis auf weiteres nicht aus der Zelle wagte. Segal verfügte per Telefon sogleich, was Professor Zamorra ihm auftrug. Der Parapsychologe äußerte anschließend den Wunsch, kurz seine Freunde in Lymans Haus anrufen zu dürfen. Segal hatte nichts dagegen. Als der Professor den Hörer auflegte, sagte er: »Meine Mission ist damit hier zu Ende, Mr. Segal. Nun werde ich dringend in Lymans Haus gebraucht.«
    Segal nickte. »Ich lasse Ihnen sofort Ihre Sachen aushändigen. Und einer unserer Wagen wird Sie zu Lymans Haus fahren.«
    »Mehr kann ich wirklich nicht verlangen«, sagte Zamorra. Segal nahm die Meerschaumpfeife aus dem Mund. Er erhob sich, schaute dem großen schlanken Zamorra bittend in die Augen und sagte mit belegter Stimme: »Bringen Sie diesen Teufel endlich zur Strecke. Er hat genug Unheil angerichtet.«
    »Das ist auch meine Meinung. Halten Sie mir die Daumen, dass mein Vorhaben klappt.«
    »Ich werde sie drücken, bis sie blau sind«, versprach Amos Segal.
    Ein kurzer Händedruck.
    Dann ging Zamorra.
    Zwanzig Minuten später traf er vor dem Haus des Hexers ein. Nicole, Bill und Mike Darrow begrüßten ihn. Vor allem Darrow war außer sich vor Freude über das unverhoffte Wiedersehen. Die beiden Männer hätten einander so viel zu erzählen gehabt, doch dafür war jetzt keine Zeit. Sie verschoben es auf später. Zamorra schaute Bill Fleming an und fragte: »Ist Lyman im Haus?«
    »Vorhin war er noch da.«
    »Sieh mal nach«, bat Zamorra den Freund. Bill ging nach nebenan.
    Nicole benützte die Gelegenheit, um den Professor von Darrow wegzuziehen und ihm ins Ohr zu raunen: »Mike geht es nicht besonders gut, Chef. Er erzählte mir vorhin, dass ihm in

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