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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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müssen. Ihm ist nicht bekannt, ob seine Frau auch an diesem Morgen von der Ärztin aus den Bus genommen hat. Er hält es aber für sehr wahrscheinlich. Daß sie ein Fahrzeug benutzt haben muß, geht aus der Kürze der Zeit hervor, in der sie von der 31. Straße in die 74. Straße gelangte.«
    »Das ist nichts Neues für uns«, sagte ich. »Mich würde wesentlich mehr interessieren, ob sich der Schaffner des entsprechenden Busses an die Frau erinnern kann.«
    »Nein. Der Ermittlungsbeamte hat routinemäßig den Schaffner und sogar den Fahrer des Busses gefragt. Sie können sich beide nicht daran erinnern, daß Frau Prieve an dem fraglichen Tag den Bus genommen hat.«
    »Aha. Was hast du denn sonst noch anzubieten?«
    »Sonst eigentlich nichts weiter. Was noch an Papieren vorhanden ist, ist alles wertlos für die Ermittlungen. Alles negative Befunde. Keine fremden Fingerabdrücke auf der Handtasche, keine Spuren auf den Gegenständen in der Handtasche, keine Aufschlüsse aus den Papieren, die sie bei sich trug — und ähnliche Dinge. Wie gesagt, alles negative Befunde. Und was hast du?«
    Ich drückte meine Zigarette aus und sagte: »Nur ein paar Kleinigkeiten.«
    »Nämlich?«
    »Mrs. Prieve war seit zwei Jahren Patientin bei Dr. Kingsdon.«
    »Was besagt das schon?« fragte Phil. Ich dachte mir mein Teil und sagte nichts dazu, sondern fuhr mit einem Achselzucken fort.
    »Aus den Ermittlungen ergibt sich, daß Mrs. Prieve damals von einem gewissen Dr. Bell Cummer behandelt wurde, der seinerzeit mit Sarah zusammen praktizierte. Die beiden trennten sich später und praktizierten jetzt allein weiter. Der größte Teil der Patienten verblieb bei Sarah.«
    »Das hat doch auch nichts mit dem Mord zu tun«, brummte Phil. »Unsere Ermittlungsbeamten haben eine Menge Material zusammengetragen. Nur leider steht es alles in keinem Zusammenhang mit dem Mord.«
    »Ja«, nickte ich, »das meiste hat tatsächlich keinen Zusammenhang mit der Tat. Sonst habe ich nur noch die Durchsuchungsprotokolle der Wohnung von Mrs. Prieve. Die Mordkommission hat buchstäblich jede Rechnung und jeden Papierschnitzel im Haushalt Prieves unter die Lupe genommen. Man hoffte, vielleicht einen Drohbrief zu finden oder etwas ähnliches. Aber es war nichts mit dieser Hoffnung. Dann sind noch che Protokolle über die Befragungen vorhanden, die man mit den Bekannten und Nachbarn der Prieve anstellte. Auch aus ihnen geht nichts hervor, was man als einen Hinweis auf die Person des möglichen Täters ansehen könnte.«
    Phil kratzte sich hinter dem Ohr.
    »Der Fall sieht also ganz danach aus, als ob wir Dr. Sarah Kingsdon wegen fahrlässiger Tötung verhaften müßten. Ich gebe zu, daß wir kein wirkliches Beweismaterial gegen sie haben. Nur die Tatsache, daß Mrs. Prieve an Morphium starb und Dr. Kingsdon ihr kurz vor dem Tode eine Morphiuminjektion gemacht hat. Aber das wird für die Geschworenen wahrscheinlich ausreichen, wie ich die Mentalität der Leute kenne…«
    Er hatte recht. In diesem Punkte. Leider hatte er sich schon in einigen anderen Dingen vergaloppiert. Aber ich war meiner Sache noch nicht sicher genug, um ihn darauf aufmerksam machen.
    Wir führten noch ein paar Telefongespräche, die für die Ergänzung einiger Protokolle notwendig waren, dann Vvar es auch schon nach fünf Uhr nachfnittags, und wir hätten eigentlich Feierabend machen können.
    Aber was heißt schon Feierabend für einen Kriminalbeamten, der einen Mordfall bearbeitet. Wir hatten gerade die Akten der Mordkommission in mein Büro zurückgebracht, als bei uns das Telefon anschlug.
    Phil war näher am Apparat und nahm den Hörer. Ich griff nach dem zweiten.
    Es war Hywood. Seine laute Stimme krachte durch die Leitung.
    »Was? Decker? Auch gut! Kommen Sie gleich ins Marmaduke-Hospital! Eine ungeheure Sauerei ist passiert! Kommen Sie!«
    Ein Knacken in der Leitung verriet, daß Hywood den Hörer schon wieder auf die Gabel geworfen hatte.
    »Marmaduke Hospital?« murmelte Phil.
    »Das Hospital, in das man den Mann gebracht hat, den wir heute morgen im Auto so mühsam zurechtgeflickt haben«, erklärte ich.
    Phil riß die Augen auf.
    »Das heißt doch wohl nicht…« murmelte er erschrocken.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wir werden es ja sehen«, brummte ich.
    Und dabei sah ich die Mechanik meines Revolvers nach. Unsere beiden Gesichter waren hart wie Marmormasken, als wir gleich darauf unser Office verließen.
    ***
    Das Marmaduke-Hospital glich einem verstörten Ameisenhaufen, als

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