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0054 - Der Zweikampf

Titel: 0054 - Der Zweikampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurzen Vorderbeinen der Sprinterechse entstand ein heller Glutfleck, der sich im gleichen Augenblick in zuckende Blitze auflöste. Die nicht vom Körper absorbierte Restenergie schoß in der Form sonnenheller Entladungen aus dem Rückenpanzer des Untiers hervor.
    Ich sah den mächtigen Körper zusammenbrechen. Die Echse war zweifellos tödlich getroffen, aber noch waren ihre Reflexe nicht erstorben. Es war fürchterlich, mit welcher Gewalt der aufgeweichte Boden zerwühlt wurde.
    Der zweite Saurier rannte brüllend davon und verschwand hinter der vorn Himmel herabschießenden Wassermauer.
    Ich blickte etwas verstört zu Vießpahn hinauf. Sein Bart bewegte sich entlang der Mundpartie.
    Anscheinend steigerte er sich wieder in seine Verwünschungen hinein. Dies war eine Charaktereigenschaft, die ich bei diesem Mann nicht leiden mochte.
    Ich wollte mich in den anschließenden Lagerraum zurückziehen, als draußen das Gewitter losbrach.
    Das sinnbetäubende Krachen der Blitze ließ mich die Hände gegen die Ohren pressen. Nein, das war keine Welt, die man mit friedfertigen Naturen erobern konnte. Anscheinend waren Männer wie Gunter Vießpahn erforderlich, um diesen Planeten im Laufe der Zeit bändigen zu können.
    Unweit der Kuppel standen einige Urwaldbäume in hellen Flammen. Sie brannten trotz des strömenden Regens und der saftstrotzenden Umgebung. Nie hatte ich solche Gewitter auf der Erde erlebt.
    Vießpahn hockte noch immer hinter seinem Energiegeschütz. Ich hatte so das Gefühl, als würde er sich innerlich an der in seinen Händen liegenden Macht berauschen. Als ich eben gehen wollte, bemerkte ich das helle Flimmern. Direkt hinter dem nervös gewordenen Siedler entstand ein Körper aus dem Nichts.
    Nachdem sich die Konturen stabilisiert hatten, sah ich erst, daß es sich in Wirklichkeit um zwei Wesen handelte, die da plötzlich erschienen waren.
    Diesmal wurde ich nicht von jähem Schreck überflutet! Ich kannte sie, diese verflixte Riesenmaus mit dem Biberschwanz! Ich verharrte reglos auf dem gleichen Fleck, obwohl man bei dem Orkan keine Geräusche vernehmen konnte.
    Fast unbewußt griff ich zu dem im Gürtelhalfter steckenden Schockstrahler. Mir war dabei, als begehre mein Extrasinn höhnisch auf. Warum nur scheute ich mich, Rhodans Freunde - wenn es schon sein mußte! - mit einer tödlich wirkenden Waffe anzugreifen? Es war ein Paradoxon, was mir mein Logiksektor auch durch ziehende Impulse zu bedenken gab.
    Das zweite Lebewesen war fraglos ein Terraner. Er löste sich vom Rücken des Außerirdischen, der den kräftig gewachsenen Mann wahrscheinlich transportiert hatte. Ich stellte bestürzt fest, daß ich die Fähigkeiten des Nichtmenschlichen unterschätzt hatte. Wenn er es schaffte, noch einen anderen Körper mit seinem Entmaterialisierungsfeld mitzunehmen, mußten seine Ballungskräfte außerordentlich stark sein.
    Ich stand in leicht verkrümmter Haltung hinter dem Schaltaggregat der Feldmaschinen-Fernbedienung.
    Es war ein wuchtiger, fast mannshoher Kasten, der mich auch dann den spähenden Blicken entzogen hätte, wenn ich nicht unsichtbar gewesen wäre.
    Vießpahn hatte von den Eindringlingen nichts bemerkt. Er saß nach wie vor in lauernder Haltung auf dem Drehsitz und machte seinem Unmut mit lauten Flüchen Luft.
    Der so lächerlich aussehende Fremde, den Rhodan „Gucky" nannte, schien dabei zu sein, den Gedankeninhalt des Farmers zu kontrollieren. Ich begriff plötzlich, daß Rhodan zu einer überraschenden Kontrolluntersuchung angesetzt hatte. Jetzt beglückwünschte ich mich dazu, diesen Vießpahn nicht informiert zu haben. Wenn er nichts von meiner Anwesenheit wußte, konnte er auch nichts verraten, weder wissentlich noch unwissentlich.
    Ich fühlte, daß auf meinen Lippen ein schadenfrohes Lächeln entstand. In aller Ruhe blickte ich zur engen Schützenplattform hinauf und hätte lachen mögen, als dieser Gucky ärgerlich abwinkte. Die Riesenmaus hatte festgestellt, daß der Siedler meinen Aufenthaltsort nicht kannte.
    Der mit Gucky angekommene Terraner hob entsagungsvoll die Schultern an und machte ein Zeichen, dem ich zu entnehmen glaubte, er wollte wieder fort.
    In diesem Moment geschah das Unerwartete!
    Der mir unbekannte Terraner riß plötzlich die Hand nach oben und deutete genau auf meinen Standort.
    Dazu öffnete sich sein Mund zu einem offenbar lauten Ruf, den ich beim Heulen des Orkans aber nicht hören konnte. Ich wußte nur, daß mich der Unbekannte trotz meines

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