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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Maschine herausfordern?«
    »Ich sagte runter!« brüllte Crosby.
    »Tu’s nicht!« rief der Kopilot erregt.
    »Du hältst die Klappe!« fauchte Fields und schlug dem jungen Mann die Waffe ins Gesicht.
    »Was habt ihr vor?« wollte der Pilot wissen. Auf seiner Stirn glänzten dicke Schweißperlen.
    »Du wirst in einer Trockensavanne eine saubere Landung hinzaubern«, sagte Crosby.
    »Sie sind wahnsinnig. Die Maschine wird entzweibrechen!«
    »Das riskieren wir«, griente Crosby. »Ich hab’ keine Angst.«
    »Eine solche Verantwortung kann ich nicht übernehmen!«
    Harry Crosby wies mit dem Daumen mit einem bösen Lächeln auf seine Brust.
    »Die Verantwortung übernehme ich, okay? Laß den Vogel endlich absacken!«
    Der Pilot gehorchte. Als der Höhenmesser auf 10.000 Fuß zeigte, befahl Crosby dem Kapitän, noch tiefer zu gehen.
    »Mein Gott, wir haben hundertzwanzig Passagiere an Bord!« stöhnte der Pilot. »Es sind Frauen und alte Männer darunter. Haben Sie denn kein Herz im Leib? Warum tun Sie diesen Leuten das an?«
    Crosby zog die Brauen gereizt zusammen. »Die Leute werden den Schock schon überleben!« blaffte er.
    »Welcher Polit-Gruppe gehört ihr an?«
    »Keiner!«
    »Warum entführt ihr dann ein Flugzeug?«
    »Weil uns jemand dazu den Auftrag erteilt hat«, antwortete Harry Crosby mit schmalen Augen.
    Crosby grinste teuflisch. »Wenn du den Vogel seidenweich aufgesetzt hast, werden wir dich mit ihm bekannt machen. So. Und das ist das Ende der Fragestunde. Jetzt wird gearbeitet, Kamerad. Nimm die Flugzeugschnauze runter. Mein Freund und ich werden allmählich luftkrank!«
    »Wer?« wollte der Pilot wissen.
    Tammany Fields lachte schnarrend. Er war ein großer, muskulöser Kerl mit fleischigen Schultern, einer Geiernase und einem weit nach vorn ragenden Hammerkinn.
    Für einen winzigen Augenblick war er unaufmerksam. Sofort dachte der Kopilot, er könne das Blatt wenden. Ein folgenschwerer Irrtum. Der junge Franzose federte hoch und kreiselte herum. Er wollte sich auf Fields stürzen, doch da krachte schon die Luger. Der Kopilot zuckte entsetzt zusammen. Er riß verstört die Augen auf.
    Sein Mund klaffte auf. Er wollte schreien, doch kein Laut kam über seine bebenden Lippen.
    »Jean!« schrie der Flugkapitän bestürzt. Doch sein Kopilot hörte ihn nicht mehr.
    Unendlich langsam brachen seine Augen. Er starb im Stehen, krümmte sich halb tot zusammen und sackte dann neben dem Sitz zu Boden.
    Nacktes Entsetzen packte den Kapitän. Es schüttelte ihn wie ein bösartiges Fieber. Tammany Fields Luger ruckte hoch und zielte auf seinen Kopf. Er nickte verstört. Seine Augen wurden aus den Höhlen getrieben. Heiser preßte er hervor: »Okay. Okay, ich tue alles, was ihr von mir verlangt. Nur… laßt mich leben!«
    ***
    Mehr und mehr ergriff die Unruhe von Professor Zamorra Besitz.
    Hier stimmte doch irgend etwas nicht. Die ausbleibenden Stewardessen! Die verschwundenen Kerle! Das alles behagte dem Professor nicht. Er nagte eine Weile nachdenklich an der Unterlippe. Maurice Massenet hatte schon wieder gewaltig viel Gesprächsstoff gefunden, mit dem er ihn bombardierte. Gewiß, es war unhöflich, einfach wegzuhören, aber Zamorra hatte im Moment andere Sorgen als die Viehzucht in Zentralafrika.
    Als letzte Frist räumte sich Zamorra selbst zehn Minuten ein. Er wartete voll prickelnder Ungeduld, bis sie um waren. Ihm fiel auf, daß die Maschine auf halbe Höhe gegangen war. Auch das war nicht normal. Acht Minuten waren bereits um. Massenet erzählte von Fruchtbarkeitsriten im Kongo.
    Zamorra trommelte mit den Fingerspitzen auf seine Knie.
    Die Sekunden flossen wie zähflüssiger Sirup dahin. Neun Minuten! Und dann gehörte endlich die zehnte Minute der Vergangenheit an. Immer noch herrschte derselbe Zustand: die Kerle abwesend, weit und breit keine Stewardeß zu sehen. Zamorra erhob sich.
    Der Missionar schaute ihn mit großen Augen an. »Was haben Sie vor, Professor?«
    »Da stimmt irgend etwas nicht.«
    »Wer sagt das?«
    »Das sagt mir mein Gefühl.«
    »Was soll denn nicht stimmen?«
    »Ich seh’ mal nach dem rechten!« knurrte der Professor.
    »Denken Sie, daß das Flugpersonal Schwierigkeiten hat, Professor?«
    »Möglich. Ich seh’ mal nach.«
    »Ich komme mit!« keuchte Massenet und wollte sich ebenfalls erheben. Doch Zamorra legte ihm schwer seine Hand auf die Schulter und drückte ihn so in die weiche Polsterung.
    »Sie bleiben besser sitzen, Monsieur Massenet.«
    »Aber… ich will

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