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0055 - Der Schatten des Overhead

Titel: 0055 - Der Schatten des Overhead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieser Stunden sein Scheinwerfer auf; zwei Angriffe von metergroßen Insekten mußte er abwehren.
    Tabletten, die konzentrierte Kraftnahrung enthielten, waren sein Frühstück.
    Mit aufsteigender Dämmerung stapfte der kosmische Agent weiter.
    Fünf Kilometer legte er in der darauffolgenden Stunde zurück, dann wurde der Urwald zum verfilzten Dschungel, und ohne Thermostrahler wäre Fellmer Lloyd keinen Kilometer weiter gekommen.
    Besorgt las er den Energieverbrauch an der Waffe ab, doch der winzige Konverter im Kolben war derart leistungsstark, daß die Marke den Höchstwert anzeigte.
    Eine Made versperrte ihm den Weg. Sein Strahler flog in Schußposition. Da sah er den Pfeil im Körper der drei Meter langen, grünschwarzen Made stecken!
    Das Tier, welches auf dreißig Stummelbein-Paaren lief, schleppte sich mit quietschendem Pfeifton an ihm vorbei.
    Lloyd rührte sich nicht. Kurz hatte er den Pfeil gemustert und dann erst erkannt, von welch eigenartiger Konstruktion er war, doch vergeblich versuchte er sich zu erinnern, wo er etwas Ähnliches schon einmal gesehen hatte.
    Plötzlich ortete er fremdartige Gehirnwellenmuster! Die Volater!
    Er erwartete, sie zu sehen, und drehte sich auf der Stelle, aber um ihn waren nur das Halbdämmern des Dschungels, der dunkle Boden, und ab und zu fiel durch eine Lücke des dichten Blättermeeres gebündeltes Sonnenlicht.
    Der Urwald schwieg. Die Volater, die sich nach seiner Ortung in dreißig Metern Entfernung aufhalten mußten, bewegten sich nicht.
    Lloyd konzentrierte seinen Ortungssinn noch stärker. Er wußte, daß er dem Ultra-Horcher Sikeron gegenüber im Nachteil war. Sikeron war in der Lage gewesen, die über 100000-Hertz-Schwingungen liegenden Sprachwellen der Volater zu hören; Lloyd konnte sie höchstens über die empfangenen Gehirnwellenmuster entzerren und zu deuten versuchen.
    Da stieß er eine Verwünschung aus.
    Die Volater zogen sich tiefer in den Urwald zurück und verzichteten darauf, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
    Fellmer Lloyd, der sie bisher nur geortet hatte, versuchte nun im verzweifelten Handeln über die Telepathie mit ihren Gedanken Verbindung zu erhalten, und dann war er sprachlos, weil er entdeckte, daß die Volater im Denken menschliche Züge besaßen. Aber die Verbindung zu der intelligenten Urbevölkerung von Volat war, kaum angelaufen, wieder abgerissen. Dreimal schneller, als er sich vorwärts bewegen konnte, zogen sie sich lautlos zurück und verzichteten darauf, ihre Jagdbeute zu holen.
    Die große, widerlich anzusehende Made lag, durch einen pfeilähnlichen Giftstachel getötet, ein paar Schritte hinter Fellmer Lloyd.
     
    *
     
    Eine Stunde später war der Luftraum über dem Urwald ein einziges Chaos.
    Fellmer Lloyd war rücksichtslos gegen sich selbst in den stinkenden Bau eines großen Dschungeltieres gekrochen, um vor den Suchstrahlen der arkonidischen Aufklärer behelfsmäßigen Schutz zu finden. Er verstand, warum die Arkon-Administration auf Volat mit Hilfe von Springern oder anderen Kolonialvölkern plötzlich in diesem Sektor so aktiv geworden war. Der Anflug seiner Gazelle war wohl weder direkt angemessen noch auf dem Schirm gesehen worden, aber fast unbedeutende Abweichungen innerhalb der Überwachungs-Positronik hatten ein leistungsfähiges Computersystem das routinemäßig alle Werte noch einmal durchrechnete, zu dem Resultat kommen lassen, daß ein Raumschiff unbekannter Herkunft auf Volat gelandet war, und dazu war mit geringfügiger Differenz sogar der Landungsplatz angegeben worden.
    Das Zischen der Arkon-Triebwerke drang bis zu Fellmer Lloyd; ihm blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, daß er und seine Gazelle nicht entdeckt wurden. Dazwischen beschäftigten sich seine Gedanken wieder mit dem Besitzer der übersinnlichen Kraft, und erneut begann ihn das Wort Overhead wie ein Schatten zu überfallen.
    Über drei Stunden war der Luftraum in diesem Sektor von Volat von wilder Bewegung erfüllt gewesen.
    Ein halbes Dutzend Male hatte der Agent mit seiner Telepathie nach den Gedanken der Bordbesatzungen gegriffen. Immer größer wurde Lloyds Genugtuung, denn sie hatten seine Gazelle bisher nicht entdeckt, und auf den Gedanken, er könnte in diesem Dschungel stecken, kamen sie nicht.
    Diese Tatsache war Lloyd ein neuer Beweis, daß der Träger der übersinnlichen Macht flicht mit der Arkon-Administration auf Volat zusammenarbeitete, und während er unbeweglich in dem übelriechenden Tierbau steckte, erlebte er rückschauend

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