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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Los, steh auf, das war erst der Anfang.«
    Der Chinese ließ sich hochhelfen. »Mist, daß meine Lampe zerstört worden ist.« Er fuhr über seinen Hals. »Hätte nicht viel gefehlt, und das Ding hätte mir das Genick gebrochen.«
    »Ist noch alles dran?« erkundigte sich Zamorra.
    »Ja, nur ein paar blaue Flecken habe ich zurückbehalten.«
    »Dann weiter«, sagte Professor Zamorra, »denn das, was wir bisher erlebt haben, war sicherlich nur die Ouvertüre.«
    Suko nickte. »Das Drama folgt noch.«
    Sie stiegen über die Lachen hinweg und schritten auf das nächste Stockwerk zu. Suko ärgerte sich, weil seine Lampe kaputt war, doch eine reichte aus, um die Stufen vor ihnen zu erhellen.
    An den Wandschildern lasen sie ab, in welcher Etage sie sich jeweils befanden.
    Dritte – zweite – erste…
    Sie blieben stehen und lauschten. Nichts war zu hören.
    Keine Stimmen, aber sie sahen die Pflanzen. Vor ihnen auf der Treppe wogte eine grüne Masse. Lange Stiele und Tentakel schoben sich wie Greifarme vor und versuchten, ihnen den Weg zu verbauen.
    Suko packte die Peitsche fester.
    »Ich gehe voran«, sagte der Chinese und fragte in einer plötzlichen Eingebung: »Wie viele Kugeln stecken eigentlich noch im Magazin deiner Pistole?«
    Zamorra ballte die rechte Hand zur Faust und stellte nur den Daumen hoch.
    »Eine?« flüsterte Suko. »Und kein Reservemagazin?«
    »Nein.«
    »O verdammt!«
    In diesem Augenblick hörten sie die markerschütternden Schreie…
    ***
    »Wir sind verloren!« kreischte eine Frau und rannte in wilder Panik auf die hereinquellende grüne Masse zu.
    Niemand konnte sie zurückhalten, sie war zu schnell. Die Frau warf sich den Pflanzen entgegen, wurde aber schon vorher von ihnen umschlungen.
    Ihr Schreien erstickte…
    Die Pflanzen aber walzten weiter in den Raum hinein. Sobald sie die Türschwelle überwunden hatten, breiteten sie sich blitzschnell nach rechts und links aus, um den Keller in seiner Gesamtheit zu überschwemmen.
    Nicole Duval versuchte die Flucht zu organisieren. »Nach hinten!« schrie sie. »Nach hinten…!«
    Ihre Stimme überschlug sich dabei, bis nur noch ein Krächzen aus ihrem Mund drang. Aber die Schreie waren gehört worden. Die meisten Menschen folgten Nicoles Befehlen und liefen mit ihr tiefer in das Kellerlabyrinth hinein. Nicole atmete auf, denn die Pflanzen hatten, da die Menschen sehr schnell waren, kein weiteres Opfer mehr gefunden.
    Jetzt wurde es auch für die junge Französin Zeit.
    In dem großen Keller sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Es brannten nur noch wenige Kerzen. Die meisten waren umgestürzt und erloschen. Auch die Tabletts mit den Speisen lagen wild verstreut. Fast alles war runtergefallen, zertretene Sandwiches und Salate bildeten bunte Flecken auf dem eintönigen Grau des Betons.
    Nicole wandte sich um.
    Die ersten Pflanzen waren nur noch wenige Yards von ihr entfernt. Sie schlängelten weiter über den Boden, und Nicole brachte sich mit einem raschen Sprung aus der Gefahrenzone. Dabei hatte sie aber das Pech, auf einen Sandwich zu treten, und rutschte aus.
    Schmerzhaft prellte sie sich die rechte Schulter und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    Wertvolle Sekunden gingen verloren, während die Pflanzen immer näher krochen. Farbige Arme tasteten sich vor, suchten das Opfer, und Nicole bemühte sich verzweifelt, wieder auf die Beine zu gelangen.
    Sie schaffte es nur unter Aufbietung all ihrer Kräfte, denn ihr Arm schmerzte höllisch.
    Und noch etwas kam hinzu.
    Sie fühlte sich matt, wie erschlagen, so als würde jemand die Energie aus ihrem Körper saugen.
    Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte ihr Gehirn. Sollte die Berührung mit den Pflanzen diesen Energieverlust verursacht haben? Raubte ihr der Keim die Kraft?
    Nicole wankte noch zwei Schritte vor und stürzte.
    Mühsam gelang es Nicole, sich auf die Seite zu drehen und nach vorn zu schauen. Eine Körperlänge trennte die Pflanzen noch von ihrem Opfer. Eine lächerliche Distanz.
    Aber da war noch etwas, das Nicole einen heißen Schreck einjagte. Während des Drehens war ihr Blick auf den linken Arm gefallen.
    Sie sah genau, wie ihre Hand eine leicht grünliche Färbung angenommen hatte und aus dem Rücken lauter winzige grüne Pflänzchen wuchsen.
    Die Erkenntnis machte sie fast rasend.
    Nicole Duval war zum Teil mutiert!
    ***
    Ich sprang.
    Himmelherrgott – ich sprang. Und legte alles in diesen Sprung hinein, was ich nur konnte.
    Wie ein Zeitlupenfilm lief dieser Sprung vor meinem

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