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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mitte des Anbaus einnahm. Grünblaues Wasser schimmerte. Auf der Oberfläche schwammen breite Blätter und Algen.
    Das war es jedoch nicht, was mich erschreckte.
    Im Teich schwammen – zwei Krokodile!
    Ich schluckte.
    Quintus Peters mußte mein Entsetzen wohl bemerkt haben, denn er lachte.
    »Liebe Tierchen!« kicherte er. »Aber sie werden dich fressen, Sinclair.«
    Das glaubte ich ihm, denn die Tierchen hatten nichts Besseres zu tun, als ihre Rachen zu öffnen.
    Ich sah die messerscharfen Zähne.
    Mir wurde plötzlich ganz anders. Ich dachte an die Abenteuergeschichten, die ich in meiner Jugend gelesen hatte. Afrikaforscher waren oft genug Krokodilen zum Opfer gefallen, und jetzt sollte ich das gleiche Schicksal erleiden.
    Die Tiere hatten Hunger. Das glaubte ich an ihren Augen zu erkennen. Sie fixierten mich, und die Bestien schienen nur darauf zu warten, daß ich in den Teich sprang.
    Peters aber hatte sein diebisches Vergnügen. »Ja, Sinclair, jetzt ist es aus mit dir, das glaub mir mal. Du bist nicht Tarzan, der Unbezwingbare!«
    Nein, das war ich nicht. Aber mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Ich suchte nach einem Ausweg.
    Wo fand ich ihn?
    Der Teich war oval angelegt. An den sich rechts und links von mir befindlichen äußeren Ecken berührte er fast die grün getünchte Wand. Mir gegenüber befand sich zwischen Teich und Wand noch ein Zwischenraum.
    Wie man es drehte und wendete – es sah mies aus.
    Der Atem des Mannes streifte meinen Nacken. »Ich werde zählen!« flüsterte Peters. »Bei drei springst du, oder ich jage dich mit einem Loch in der Figur in den Teich.«
    »Und Sie?« fragte ich. »Was haben Sie vor?«
    »Ich werde dem Wasserwerk wieder einen Besuch abstatten. Es gibt da einige Dinge, die ich noch zu erledigen habe. Etwas Samen ist übriggeblieben. Ihn muß ich schließlich loswerden.«
    »Lassen Sie es«, sagte ich mit rauher Stimme. »Reicht Ihnen mein Tod nicht?«
    »Nein, Sinclair. Sie alle sollen büßen. Die verdammten, widerlichen Ignoranten, die mich ausgelacht haben.« Er stieß mir den Gewehrlauf ins Kreuz. »Ab jetzt gibt es keine Diskussion mehr. Ich fange an zu zählen!«
    Er wollte es besonders spannend machen.
    Immer noch zermarterte ich mir mein Gehirn nach einem Ausweg.
    »Eins!« seine Stimme unterbrach meine wirbelnden Gedanken.
    Tief holte ich Luft.
    »Zwei!« schon kam die nächste Zahl…
    Ich spannte meine Muskeln.
    »Drei!« schrie er. Und dann: »Spring, Sinclair…!«
    ***
    Nebeneinander liefen Suko und Zamorra durch das Treppenhaus. Die beiden ungleichen Männer verstanden sich ausgezeichnet, obwohl sie sich erst wenige Stunden kannten. Aber die gemeinsame Aufgabe schweißte sie zusammen, und es war klar, daß sich jeder auf den anderen verlassen konnte.
    »Weißt du, was die netten Pflänzchen mit uns noch alles vorhaben?« fragte Suko.
    »Sie sind doch unverdaulich.«
    »Du bist unverdaulich.«
    Zamorra warf dem Chinesen einen raschen Blick zu.
    Suko grinste von Ohrläppchen zu Ohrläppchen. »Ich finde, wir können ruhig Du sagen.«
    »Okay.«
    Und weiter liefen sie. Der Lichtschein der Lampen warf große, helle und an den Rändern auseinanderfasernde Kreise an die Wand. Sie hüpften auf und ab, wenn die beiden Männer wieder einmal zwei oder drei Stufen in einem Sprung nahmen.
    Von den Pflanzen hatten sie bis jetzt nichts gesehen. An jedem Treppenabsatz befand sich eine Tür, hinter der die jeweiligen Etagengänge lagen.
    Bis jetzt hatten Suko und Zamorra diese Türen noch nicht geöffnet. Doch mittlerweile hatten sie die Hälfte der Strecke hinter sich, und es war anzunehmen, daß sich die Pflanzen bereits bis in diese Höhe vorgearbeitet hatten.
    Suko öffnete die erste Tür und leuchtete in den dahinter liegenden Gang.
    Er war leer.
    »Weiter«, sagte Zamorra, der schon einige Stufen vorausgegangen war.
    Es ging Zeit verloren, da sie sämtliche Etagen absuchten. Gespenstisch leer waren sämtliche Flure. Zamorra und Suko bekamen einen Eindruck davon, was sich in diesem Hotel abgespielt hatte.
    »Aber irgendwo müssen doch Menschen zu finden sein«, sagte Suko immer wieder. »Ich verstehe das nicht. Sie können doch nicht verschwunden sein…«
    Darauf wußte der Parapsychologe auch keine Antwort. Er hielt Suko aber im nächsten Moment an der Schulter fest, da ein Absatz unter ihnen ein Geräusch aufgeklungen war.
    Die Männer blieben stehen.
    »Da ist jemand«, wisperte Zamorra dicht am linken Ohr des Chinesen.
    Suko nickte. Er holte die Dämonenpeitsche

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