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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unter dem Jackett hervor und nahm die Taschenlampe in die linke Hand. Auch Zamorra zog seine Waffe. Das Amulett ließ er über seinem Hemd auf der Brust baumeln.
    Es sollte die Kreaturen abschrecken.
    Dann schlichen sie weiter.
    Auf Zehenspitzen gingen sie die Stufen weiter hinunter, wobei sie die Lampen ausschalteten.
    Durch die Lichthöfe der einzelnen Etagen fiel schwaches Dämmerlicht, das Umrisse und Konturen mehr erahnen als erkennen ließ.
    Je weiter sich die beiden Männer auf den Treppenabsatz zubewegten, um so lauter wurden die Geräusche. Sie klangen wie ein Kratzen und Schaben, als würde ein Besen über den Stein gleiten.
    Die Männer erreichten den Absatz, blieben stehen… »Jetzt!« zischte Zamorra.
    Gleichzeitig flammten die beiden Lampen auf. Die starken Strahlen durchbohrten die Dunkelheit – und fanden ihre Ziele.
    Drei Monster!
    Mischungen zwischen Menschen und Pflanzen. Zamorra und Suko blieben Sekunden, um den Anblick in sich aufsaugen zu können. Das Wesen rechts außen schimmerte grün, und es sah aus, als würde eine schleimige Paste über den Körper laufen.
    Das Wesen in der Mitte war nicht weniger schrecklich. Den Geisterjägern kam es vor wie eine Mischung aus Krake und Mensch. Gewaltige, tentakelähnliche Arme, dick wie die Oberschenkel eines normal gewachsenen Mannes, leuchteten wie mit Blut übergossen.
    Die Kopfform war nicht zu identifizieren.
    Dagegen war das knorrige Gebilde links davon mit seinem Körper aus Wurzeln und Astwerk direkt ein Schwächling. Es verursachte auch das Rascheln, wenn es über den Boden schritt oder schleifte.
    »Teufel«, murmelte Suko. »Das ist wirklich gewaltig. Kaum zu fassen.« Er hob die Peitsche.
    Auch Zamorra war schußbereit.
    Die Wesen griffen an.
    Es war das krakenähnliche Gebilde, das plötzlich seinen Fangarm vorschnellen ließ und Suko umriß, bevor er irgend etwas unternehmen konnte.
    Plötzlich rutschte der Chinese über den glatten Boden und wurde im nächsten Augenblick regelrecht hochgehievt, wie vom Rüssel eines Elefanten.
    Professor Zamorra konnte ihm nicht helfen, denn er mußte sich mit den beiden anderen Monstern auseinandersetzen. Zuerst griff ihn das schleimige Gebilde an. Es glitt beinahe lautlos auf ihn zu. Bevor Zamorra feuerte, hörte er noch, wie etwas zu Boden prallte, und er bekam mit, daß Sukos Lampe zersplitterte.
    Dann fauchte die Kugel aus dem Lauf.
    Mit einem klatschenden Geräusch bohrte sich das Silbergeschoß in das Gebilde und begann augenblicklich mit seiner zerstörerischen Arbeit.
    Das Schleimwesen löste sich auf. Der dicke, fast geleeartige Schleim wurde zu einer dünnen Flüssigkeit, die sich auf dem Boden verteilte und als große Pfützen zurückblieb.
    Zamorra schwenkte die Waffe.
    Gerade noch rechtzeitig, denn das aus Ast- und Wurzelwerk bestehende Wesen wollte nach seiner Hand schlagen.
    Der Professor war schneller.
    Er setzte die Silberkugel in die Körpermitte. Das Schußecho hallte lange im Treppenschacht nach.
    Das Astwesen krümmte sich zusammen und wurde zu einem verkrüppelten Gebilde, bevor es zusammensackte und der Auflösungsprozeß begann. Irgendwo aus dem Innern der Kreatur drang ein Laut, der Zamorra eine Gänsehaut über den Rücken trieb.
    Blieb das dritte Monster.
    Und dagegen kämpfte Suko.
    Wie es aussah, ohne Erfolg. Das Krakenmonster hatte Suko so raffiniert umschlungen, daß der Chinese keine Möglichkeit hatte, seine Dämonenpeitsche einzusetzen. Im Gegenteil, er mußte achtgeben, daß er nicht von diesem Monster verschlungen wurde.
    Wie einen Kreisel schwang das Gebilde seinen Krakenarm herum, und Suko fühlte sich wie in einer Zentrifuge. Hautnah wischte der Arm an der Wand entlang. Wenn Suko dagegen prallte, würde er sich einige Knochenbrüche holen.
    Das war auch Professor Zamorra klar. Todesmutig sprang er auf das gefährliche Monster zu.
    Gleichzeitig feuerte er.
    Die Silberkugel wurde von der Masse aufgesogen, regelrecht verschluckt.
    Aber sie hatte Erfolg. Auch dieses Wesen – so gefährlich es auch war – gehörte zur niederen Stufe in der Dämonenrangleiter. Silber war tödlich für das Monster.
    Das krakenähnliche Geschöpf schrumpfte zusammen wie ein Ballon, aus dem die Luft entwichen war.
    Es breitete sich auf dem Boden aus und wurde zu einer farblosen Flüssigkeit, die langsam die Stufen hinabrann. Auch Suko lag am Boden.
    »Verdammt, das war aber knapp!« keuchte er. »Danke, Zamorra!«
    Der Parapsychologe winkte ab. »Keine Ursache.« Er reichte Suko die Hand.

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